Freizeit nach Tagesplan / Stundenplan ausrichten

vom 17.01.2015, 15:59 Uhr

Ich habe eine Freundin, die ihre Freizeit komplett nach Plan gestaltet. Sie macht Tagespläne, die sie dann auch noch in eine Art Stundenplan aufteilt und die Freizeit ist bei ihr komplett ausgeplant und es darf auch nichts dazwischen kommen. Dann sitzt sie da und baut den ganzen Plan um. Wenn also ihre Tennisstunde ausfällt ist sie schon überfordert und muss dann sehen, dass sie diese Stunde ausfüllt. Wenn mal eine Veranstaltung länger dauert, dann wird sie schon nervös, weil das nächste ansteht.

Plant ihr auch eure Freizeit komplett nach einem Plan, der auch nicht viel Luft lässt oder seit ihr in eurer Freizeitgestaltung eher spontan? Wie findet ihr einen Plan nachdem man die Freizeit gestaltet? Würdet ihr so leben wollen? Meine Freundin ist so erzogen worden. Schon ihre Mutter hat in der Küche für jeden einen Plan gehabt, was wer wann macht. Ich finde so etwas schrecklich und unsere Freundschaft leidet da auch drunter.

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich frage mich ehrlich, wo denn da noch Zeit für Entspannung bleiben soll, wenn man sieben Tage die Woche, vierundzwanzig Stunden täglich immer komplett verplant, ohne dabei auch nur eine Stunde auszulassen. Auch wenn man nun feste Zeit zur Entspannung einbaut, dann stelle ich mir das nämlich dennoch alles andere als entspannend vor.

Ich könnte mich nun nicht nach festen Stundenplan entspannen und wenn ich eben wüsste, dass ich nur eine halbe Stunde für mich habe, um nichts zu tun, dann würde mich das auch eher stressen und ich müsste die ganze Zeit nur auf die Uhr schauen, so dass ich mich in so einem Fall absolut nicht entspannen könnte.

Ich plane meine Tage auch immer grob und schreibe mir Listen, was ich wann erledigt haben möchte. Allerdings mache ich die Pläne eher locker, da ich genau weiß, dass immer etwas dazwischen kommen kann, was nicht eingeplant ist.

Ich kann Kopfschmerzen bekommen, so dass ich doch nicht so viel schaffe wie geplant oder ich kann auch einfach nur schlecht geschlafen haben, damit ich nicht so fit bin und nicht alles schaffe. Es kann aber auch sein, dass mein Zug ausfällt oder dass ich mich spontan mit meinem Freund treffen will. Das lässt sich natürlich nicht planen, genauso wenig wie irgendwelche Aufgaben, die spontan dazukommen.

Auch wenn nichts dazwischen kommt, was man nicht eingeplant hatte, können die Pläne doch trotzdem jederzeit durcheinander kommen. Es kann sein, dass man für bestimmte Aufgaben länger braucht, als geplant und für andere Aufgaben wieder deutlich kürzer.

Ich denke nicht, dass es wirklich nötig ist, alles immer komplett zu planen, um viel zu schaffen. Ich finde solche Pläne eher unsinnig, weil einfach immer viel dazwischen kommen kann und was die Pläne auch völlig durcheinander bringt. Außerdem ist es doch auch schön, einfach etwas spontan machen zu können und spontan einfach einmal das zu machen, was einem Spaß macht.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich finde solche Tagespläne gut, wenn man für eine Klausur oder eben mehrere Klausuren lernen möchte. So hat man am leichtesten einen Überblick, wenn man beispielsweise sagt, dass man jetzt zwei Stunden lang für das Fach A lernt und anschließend zwei Stunden für das Fach B, etc. Aber das finde ich wie gesagt nur für Lernphasen sinnvoll. Wenn darüber hinaus wirklich die gesamte Freizeit verplant wird, sehe ich das schon kritisch und empfinde das als extrem befremdlich.

Wie Prinzessin_90 schon sagte, es kann immer mal wieder etwas dazwischen kommen, egal ob es wichtig ist oder nicht. Ich merke schon bei mir in der Uni, dass man nicht immer einwandfrei planen kann. Ich gerate so schon unter Zeitdruck, wenn ich zwischen zwei Seminaren nur 30 Minuten Zeit habe um quer durch die Stadt zum anderen Gebäude zu laufen und die erste Dozentin dann unvorhergesehenermaßen den Unterricht überzieht. Ich will mir gar nicht ausmalen, was für ein Horror das ist, wenn man wirklich den gesamten Tag, inklusive Freizeit so verplant hat. Nimmt sie sich überhaupt Zeit zum atmen und entspannen?

Ich finde es in meinem Fall auch gar nicht notwendig, so einen genauen Zeitplan zu machen. So kombiniere ich beispielsweise gerne verschiedene Dinge miteinander. So lerne ich im Bus Vokabeln, im Zug stricke ich an meinem neuen Objekt. Sogar Bügeln kombiniere ich zu Hause mit dem Sehen von Nachrichten. Ich stelle mir das total umständlich vor, wenn ich viele dieser Sachen gar nicht parallel, sondern wirklich hintereinander machen würde, um irgendeinen Zeitplan einhalten zu müssen.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich empfinde solche extrem strukturierten Tagesabläufe als sehr anstrengend. Natürlich kann man sich irgendwo anmelden und dann eben nach bestimmten Terminen hingehen, aber mein ganzes Leben würde ich so nicht planen wollen. Ich bin gerne auch mal spontan und lasse mir durchaus auch mal größere Lücken im Tag, damit ich da Sachen machen kann, die mir Spaß machen und auf was ich da gerade Lust habe.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich kann es nachvollziehen, dass manche Leute so feste Pläne brauchen. Das gibt Sicherheit und das Gefühl am Ende des Tages zurückblicken zu können und zu sehen, was man heute mit seiner Zeit gemacht hat. Gerade da es bei uns doch diese Mentalität zu geben scheint, dass nichts tun mit der Verschwendung von Lebenszeit gleichzusetzen ist und man sich immer wieder das nächste große Projekt suchen sollte. (Dies ist ein sehr subjektiver Eindruck)

Ich persönlich brauche auch meine To-Do-Liste, weil ich so besser im Blick habe was noch zu tun ist und auch dadurch rekapitulieren kann, wie mein Tag aussieht und wie viel Zeit ich übrig habe neben dem Arbeiten.

Andererseits ist es nicht gut, sich zu sehr an solche Pläne zu klammern. Umso schlimmer wird es dann für den/diejenige, wenn Pläne ins Wasser fallen oder etwas dazwischen kommt.

» Scoleney » Beiträge: 21 » Talkpoints: 6,18 »


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