Babyklappe und Recht des Kindes zu wissen wer Eltern sind
Jedes Kind hat ja das Recht zu wissen, wer die Eltern sind. Ab einem bestimmten Alter sollte man den Kindern dies nicht vorenthalten. Das ist sogar im Grundgesetz verankert, wenn ich mich nicht irre. Selbst Samenbanken müssen Auskunft geben, soweit es registriert wurde. Und ab 2007 besteht auch deswegen eine Pflicht der Registrierung der Samenspender. Allerdings darf man ja immer noch sein Kind anonym in die Babyklappe legen. Und wenn man sich nach einer gewissen Zeit nicht meldet, dann wird das Kind zur Adoption frei gegeben.
Wie sieht es aber mit dem Recht des Kindes aus? Es kann ja im Prinzip niemals die leibliche Mutter kennenlernen. Ihm wird ja sein Recht dann vorenthalten. Wieso ist es also immer noch legal, sein Kind einfach in die Babyklappe zu legen?
Man streitet sich doch darüber, ob es legal ist oder nicht. Eigentlich müsste es verboten werden, da es rechtlich nicht haltbar ist. Auf der anderen Seite kann sich natürlich jedes Krankenhaus so eine Klappe in ihr Haus bauen, das an sich ist nicht strafbar. Die einzige die sich strafbar machen würde, wäre die Mutter. Über kurz oder lang wird es auch dazu kommen, dass das Ablegen eines Babys in eine Babyklappe genauso strafbar ist wie das Ablegen sonst wo. Es ist dann halt keine zusätzliche Kindeswohlgefährdung bzw. fahrlässige Körperverletzung, da man das Kind an einen sicheren Ort ausgesetzt hat.
Ich finde Babyklappen an sich eigentlich gut, da verzweifelte Mütter ihr Baby nicht draußen aussetzen müssen. Sie sorgen dafür, dass das Baby schnell gefunden und medizinisch versorgt wird. Daher sollte man die Babyklappen auch nicht abschaffen, denn jedes Baby was da hinein gelegt wird, würde sonst im schlimmsten Fall draußen abgelegt werden und womöglich sterben.
Trotzdem sollte eigentlich jeder zu dem stehen was er tut. Das bedeutet man sollte das Kind zur Adoption freigeben und sich dem Kind stellen, wenn es Jahre später mal vor der Tür stehen. Ich finde ein Kind hat zumindest das Recht zu erfahren, warum es weggegeben wurde. Diese Erklärung ist man seinem Kind einfach schuldig.
Sicher gibt es aber absolute Notfälle, in denen das Leben von Mutter und Kind in Gefahr sind, wie beispielsweise im Rotlichtmilieu, wo eine normale Adoption nicht möglich ist. Da ist die Babyklappe besser als zu sterben, keine Frage. Aber das sollte eben nur bei absoluten Notfällen eine Alternative sein und nicht weil ein Baby gerade nicht passt oder weil Eltern, Familie oder der Mann sauer wären und kein Kind möchten.
MissMarple hat geschrieben:Wieso ist es also immer noch legal, sein Kind einfach in die Babyklappe zu legen?
Bei Gesetzen muss man immer abwägen, welches Recht mehr wiegt als ein anderes. Das Kind hat das Recht, die Namen seiner Eltern zu erfahren. Aber ein Kind hat auch das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Wenn diese nur gewährleistet werden kann, wenn die Mutter es anonym abgibt, dann muss das eben sein.
Wobei der Zusammenhang ja bezweifelt wird. Eine Mutter, die so verzweifelt ist, dass sie ihr Neugeborenes tötet, ist einfach nicht in der Situation, über die Möglichkeit der Babyklappe nachzudenken. Sie ist in einer psychischen Krise, die so logisches Denken nicht ermöglicht. Daher wird angenommen, dass nur solche Mütter die Babyklappe nutzen, die so dem Adoptionsverfahren aus dem Weg gehen.
Ich denke, die Krankenhäuser, die trotz dieses wissenschaftlichen Diskurses weiterhin eine Babyklappe anbieten, hoffen, dadurch auch nur ein Kind zu retten. Dann werden eben zehn Kinder abgegeben, die niemals den Namen ihrer Mutter erfahren werden - das läuft in den meisten Fällen wahrscheinlich eh nicht gut. Aber wenn darunter nur ein Kind ist, dass ansonsten getötet oder in der Kälte ausgesetzt worden wäre, hat es sich gelohnt.
Ich finde es gut, dass es Babyklappen gibt und Mütter ihre Kinder so in eine sichere Zukunft aussetzen. So ist zumindest schon mal das Leben des Kindes gerettet und besser ein Leben ohne Chance die eigene Mutter kennenzulernen als gar kein Leben.
Solche Mütter sind in der Regel so verzweifelt, dass sie das Kind einfach loswerden müssen. Und das wäre dann im schlimmsten Fall eben ein Wald oder ein Park, wo das Baby kaum eine Chance hätte. Da halte ich das Recht auf seine Herkunft für unwichtig, auch wenn ich generell der Meinung bin, dass Kinder schon wissen sollten, wo sie herkommen.
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