Jährlicher Wechsel von Versicherungen und Verträgen sinnvoll

Man erlebt es ja immer wieder, wenn man zum Postkasten geht. Fast täglich bekommt man neue Post diverser Anbieter, sei es im Bereich Versicherung, Strom, Gas oder andere Energieträger. Man wird überflutet mit den Tarifen und Angeboten der Dienstleister.

Sicherlich ist es richtig, dass jeder die Möglichkeit hat, seine Verträge und Versicherungen zum Ende des Jahres zu kündigen. Doch ist dies wirklich sinnvoll und das Einsparpotenzial so groß, dass es sich wirklich lohnt? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht und wie viel habt ihr im Endeffekt gespart?

Eigentlich lohnt sich so ein Versicherungs- oder Vertragswechsel wirklich nur wenn man als Neukunde irgendwo einen Bonus oder Sonderkonditionen bekommt. Das ist bei den Strom- und Gasanbietern so und auch bei den Fahrzeugversicherungen, da kann man ordentlich sparen. Leider kann man sich aber meistens nur ein Jahr lang über seinen Neukundenbonus freuen, danach muss man für den Konzern Geld einbringen und die Preise werden ordentlich erhöht.

Bei bestimmten Versicherungen ist es egal was man macht, die kosten fast überall dasselbe und man könnte nur marginal sparen. Voraussetzung ist natürlich dass man sich vor Abschluss der ersten Versicherung bereits einen preiswerten Anbieter ausgesucht hat, sonst wäre die Spanne beim Preisunterschied natürlich doch höher so dass sich ein Wechsel lohnen könnte. Ich denke da zum Beispiel an die private Haftpflichtversicherung oder den Rechtsschutz.

Direkt schädlich zu wechseln wäre es bei Versicherungen wo man Beiträge nach dem Alter oder der Gesundheit zahlt. Bei einem möglichen Wechsel steigt man dann immer mit einem höheren Lebensalter beziehungsweise Gesundheitsrisiko ein und das schlägt sich deutlich in den Beiträgen nieder. Unter Umständen muss man sogar noch eine Gesundheitsüberprüfung über sich ergehen lassen. Bei privaten Krankenversicherungen, den Unfallversicherungen und auch Lebensversicherungen ist das so. Bei den Lebensversicherungen würde noch dazu kommen dass die Beiträge in den ersten Jahren der Laufzeit fast ausschließlich dazu genommen werden um die Provisionen der Vertreter zu bezahlen und da bleibt für eine eventuelle Rückzahlung eben nichts übrig.

Lohnen könnte sich so etwas unter Umständen wenn eine Versicherung oder ein Versorger dir anbietet dass du ordentliche Rabatte bekommst wenn bei ihm mehrere Verträge gebündelt werden. Das könnte man sich also durch aus überlegen. Hier bekommt man dann in der Regel immer direkt Post von diesem Anbieter, man muss also keine Angst haben etwas zu verpassen. Nicht ganz legal, aber durchaus denkbar dass man vielleicht sowieso vorhat jedes Jahr die Autoversicherung zu wechseln und bei Tarifabschluss eine relativ geringe jährliche Laufleistung angibt. Das wird mit einem besonders großen Preisnachlass honoriert, aber das muss man dann auch nachweisen können. Wer aber nach einem Jahr wechselt der wird nicht mehr nach dem Tachostand gefragt und dem neuen Anbieter ist es auch erst einmal egal.

Übrigens werden Verträge nicht grundsätzlich immer zum Jahresende gekündigt, es gibt auch welche die 12 Monate Laufzeit haben. Nicht in Frage steht natürlich das Sonderkündigungsrecht bei Preiserhöhungen die nicht auf staatliche Maßnahmen zurück zu führen sind. Auch daran denken sollte man bei einem Wechsel der Versorgungsanbieter dass so etwas nicht innerhalb von ein paar Tagen erledigt ist. Bis alles so ist wie es sein soll können Monate ins Land gehen und du könntest dann für diese Zeit bei deinem Grundanbieter zu einem Straftarif verpflichtet werden.

Ich muss sagen, dass sich dies für mich lohnt. Zudem habe ich schon recht günstige Versicherungen, Stromanbieter oder sonstiges. Somit ist es für mich von keinen Nutzen, wenn ich wechseln würde. Auch bin ich mit meinen Anbietern zufrieden. Die meisten davon kann ich problemlos anrufen oder aber sie kommen sogar ins Haus, wenn etwas anliegt. Warum sollte ich also diesen Service wegschmeißen, nur um vielleicht fünf Euro im Monat zu sparen?

Bei manchen Verträge ist es durchaus lukrativ zu wechseln. Klar beim Strom oder Gasanbieter spart man dann durch die Neukundenrabatte. Es gibt aber auch durchaus öfter mal Anbieter, die billiger sind. Vergleichen lohnt also.

Bei Autoversicherern lohnt es oft auch einfach mal nach neuen Tarife zu fragen, oder einfach mal nach Rabatten fragen.

Hier kann ich eigentlich nur den Bund der Versicherten dafür empfehlen. Man muss natürlich erst einmal dort Mitglied werden und darf natürlich für keine Versicherung tätig sein. Man spart dann auch wirklich jedes Jahr Geld bei den Versicherungsbeiträgen. Wenn man allerdings nur eine Versicherung hat ist der Spareffekt gleich null, denn man muss dabei auch den Mitgliedsbeitrag dabei sehen.

Man muss halt immer für sich schauen, ob sich das lohnt. So ganz pauschal kann man das nicht beantworten. Aber natürlich wird man nicht jedes Jahr einen billigeren Anbieter finden. So muss man neben dem Preis ja auch auf die Leistung schauen.

Gerade bei Versicherungen macht das einen Vergleich ja oft schwer. Da kostet dann die eine Versicherung 5 Euro weniger, dabei hat sie dann aber weniger Leistung oder es gibt im Kundenservice arge Probleme. So habe ich dieses Jahr auch bei der Autoversicherung geschaut, ob ich dort nicht billiger weg komme.

Aber unterm Strich war meine aktuelle Versicherung schon eine der günstigsten. Billigere Versicherungen gab es nur noch mit massiven Kundenbeschwerden, vor allem was die Schadensregulierung angeht. Da bringt es mir dann auch nichts, wenn ich über das Jahr dann 50 oder 100 Euro spare, aber im Schadenfall einfach kein oder zu wenig Geld ausgezahlt bekomme.

Einfacher dagegen ist es bei Gas- und Stromanbietern. Hier kann man ja recht transparent die Preise vergleichen. Wenn man erstmal Bonuszahlungen außen vorlässt gibt es ja nur noch Grundgebühren und Verbrauchskosten die man zur Not sogar mit Stift und Papier durchrechnen kann.

Wobei ich hier aber festgestellt habe, dass die Ersparnisse ohne Boni meist gering sind. Aber man kann ja an sich auch regelmäßig wechseln und immer den Bonus mitnehmen. Ich würde aber dennoch darauf achten, dass man auch ohne Bonus nicht mehr zahlt als beim alten Anbieter.

Versicherungen wechsle ich also nur sehr selten. Beim Gas- und Stromanbieter oder auch Telefonanbieter dagegen kommt das hin und wieder vor. Aber am Ende hilft eben immer nur viel vergleichen und sich das ganze selber durchrechnen. Wichtig ist aber eben auch immer auf den Kundenservice zu achten, aber da kann man sich ja dank Internet relativ schnell einen guten Überblick verschaffen.

Bei einigen Versicherungen sollte man allerdings überhaupt nicht wechseln, selbst wenn sich dort der Versicherungsbeitrag erheblich erhöht. Das sind nämlich Versicherung wo die Gesundheit des Versicherungsnehmers gefragt ist. Hat sich der Gesundheitszustand nämlich im Laufe der Zeit sogar verschlechtert, zahlt man bei der neuen Gesellschaft einen Zuschlag. Dieser fällt in der Regel nicht gerade gering aus, denn die Gesellschaft muss ja mit dem erhöhten Risiko auch rechnen.