Sind Hunde für den Job als Tennisballjunge bestens geeignet?

In einem Testspiel wurden nun einmal Hunde als Balljungen bei einem Profi-Tennismatch getestet. Dabei waren nicht nur die Hunde ziemlich begeistert vom Einsatz und sorgten für einen reibungslosen Spielablauf.

Auch den Tennisspielern schien der Einsatz von Hunden als Balljungen jede Menge Spaß zu bereiten. Was haltet ihr von dieser Idee, Hunde als Balljungen einzusetzen? Sollte das häufiger erfolgen oder seht ihr dabei eher Nachteile?

Der Einsatz als Balljunge an sich, ist kein Problem. Hunde sind froh, wenn sie eine Aufgabe haben. Solange sie ein schattiges Plätzchen haben, wo sie auf den nächsten Ball warten (Tennis wird irgendwie doch "immer" in der größten Sonne gespielt). Und wenn ihnen die Menschenmassen, die laut klatschen und so weiter, nichts ausmachen.

Mehr Sorge macht mir um das drum herum. Wem gehören denn diese Hunde? Gehören sie einem Hundetrainer, der sie für die einzelnen Spiele sozusagen vermietet? Sie sollten einen festen Platz, ein einziges Herrchen haben und nicht etwa rumgereicht werden oder in Zwingern ohne Bezugsperson gehalten werden, weil sich niemand für sie verantwortlich fühlt, wenn kein Spiel stattfindet. Das ist auch wichtig, wenn sie sich nicht mehr für den Einsatz als Balljungen eignen. Dann dürfen sie nicht ins Tierheim abgeschoben werden. Außerdem müssen sie gewaltfrei für diesen Einsatz trainiert werden.

Ich finde es nicht gerade hygienisch. Da kann man sagen was man will. Ein Hund leckt und schnuppert überall dran und nimmt den Ball in die Schnauze und sein Speichel klebt an dem Ball, denn der Spieler immer wieder in die Hand nimmt und sich mit dieser Hand auch den Schweiß aus dem Gesicht wischt oder auch an Nase und Mund geht.

Weiterhin hätte ich Bedenken für das Tier. Diese Tennisbälle sind nicht ungefährlich für die Zähne des Tiers und auch wenn sie den Ball immer wieder sofort abgeben ist die Beschichtung eines Tennisballes wie Schmirgelpapier für die Zähne des Hundes. Und genau deswegen sollten Hunde auch nicht mit Tennisbällen spielen, wie hier im Forum auch schon mal diskutiert wurde.

Ein schneller Hund, der die Bälle richtig gut einsammelt, kann nur ein echter Balljunkie sein. Und wenn es etwas gibt, das kein Hund werden sollte, dann ist es Balljunkie.

Dazu kommt der massive Stress, dass die ganze Zeit die Bälle fliegen, die Hunde aber eben nicht dürfen. Das erfordert eine hohe Frustrationstoleranz. Ein gesamtes Match sollte das kein Hund durchhalten müssen. Für ihn ist es Schwerstarbeit, eben gerade weil er nur so selten darf.

Ich glaube schon, dass Hunde diesen Job lieben würden. Das einzige Problem, dass ich sehe: Hast du schon einmal einen Ball angefasst, den dir dein Hund gerade Retoure gebracht hat? Ich wäre als Tennisspieler nicht sehr erfreut, so einen vollgesabberten Tennisball in die Hand nehmen zu müssen.