Bei Wohnungssuche Bafög verheimlichen, weil es arm klingt?

vom 16.01.2015, 18:19 Uhr

Meine Schwester sucht schon seit einiger Zeit eine Wohnung im heiß umkämpften München. Sie studiert in einem Masterstudiengang und bekommt Bafög. Vermieter dürfen das eigentlich nicht verlangen, aber die wollen immer eine Bürgschaft der Eltern. Kann man ja auch verstehen, zu ihrer Sicherheit. Unsere Mutter bürgt auch gerne und meine Schwester fügt jeder Bewerbung eine Selbstauskunft bei.

Meine Schwester gibt in der Bewerbung das Bafög gar nicht an. Sie meint, das klingt arm und kommt bei den potentiellen Vermietern nicht gut an. Sie baut darauf, dass die Bürgschaft unserer Mutter ausreicht. Allerdings ist unsere Mutter auch nicht so superreich, dass sie die Miete für eine Wohnung in München aus dem Ärmel schüttelt.

Meiner Meinung nach ist eine Bürgschaft nur für den Notfall gedacht. Wenn meine Schwester das Bafög verschweigt, hat sie keine Einnahmequelle und man muss davon ausgehen, dass der Bürge jeden Monat die komplette Miete übernimmt.

Wie würdet ihr vorgehen? Welche Angaben würdet ihr machen? Was würdet ihr als Vermieter bevorzugen? Klingt Bafög wirklich arm oder nach einer sicheren, monatlichen Einnahmequelle, mit der man (im Falle Münchens) zumindest einen Großteil der Miete zahlen kann?

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich denke, dass Bafög zumindest sicher klingt. Es ist nun mal so, dass man dies auch bekommt und bei einem Bürgen kann man sich im Prinzip nie ganz sicher sein. Als Vermieter würde ich also neben der Selbstauskunft Wert auf die Angabe des Bafögs legen. Zumal man als Mensch auch ehrlich sein sollte und ein Student hat nun mal auch nicht so viel Geld, das ist jedem Vermieter bewusst.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich finde nicht das Bafög arm klingt. Es ist sicher nicht viel, aber jemand der studiert und Bafög bezieht wird später mit großer Wahrscheinlichkeit einen guten Job haben. Warum sollte sich derjenige also seine Zukunft durch Schulden versauen?

Ich würde eher jemanden ablehnen, der kein Einkommen aber einen Bürgen angibt. Da würde ich denken, dass derjenige arbeitslos ist und vielleicht mal in eine finanzielle Notsituation kommt und deshalb die Miete nicht zahlt.

Abgesehen davon würde ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von einem potenziellen Mieter wissen wollen, was er beruflich macht. Da wird sie doch nicht lügen können und dann weiß der Vermieter sowieso, dass sie wohl Bafög bekommen wird.

Bafög ist eine Sozialleistung und wird während des Studiums gezahlt ohne das man eine Gegenleistung erbringen muss, außer ordentlich zu studieren. Von daher ist es eine sichere Einnahmequelle als beispielsweise ein Nebenjob, den man verlieren könnte oder aufgrund des Studiums nicht mehr schafft.

» JadeC » Beiträge: 677 » Talkpoints: 1,71 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich verstehe nicht, wo das Problem liegt und was so schlimm daran sein soll, wenn man Bafög als Einnahmequelle vor dem Vermieter erwähnt. Meiner Erfahrung nach dauert es immer etwas mit der Umstellung, gerade wenn man den Antrag nicht zu früh gestellt hat und die Sozialarbeiter dann mit einem riesigen Ansturm zu kämpfen haben. Ich habe damals noch Glück gehabt und habe mein Bafög direkt im Oktober ausgezahlt bekommen als ich anfing zu studieren. Meine Freundin allerdings hatte etwas Pech und hat ihr Bafög erst vier Monate später bekommen.

Abgesehen von diesen leichten Umstellungsschwierigkeiten ist Bafög eine sehr sichere Einnahmequelle und ich persönlich würde viel lieber einen Mieter mit Bafög nehmen als einen, der gar kein Einkommen hat, egal welcher Art. Ich glaube auch nicht, dass so ein Einkommen sich ohne weiteres vor dem Vermieter verschweigen lässt. Normalerweise wird ja auch danach gefragt.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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