Tauben zeigen beim Fressen keine Angst vor Autos

Heute früh hatte ich erst einmal einen gewaltigen Schock bekommen, als ich in der Innenstadt unterwegs war. In der Stadt sind bei uns immer sehr viele Tauben, die auch immer auf der Suche nach Futter sind. So war auch diesmal eine Taube mitten auf dem Weg, die in aller Ruhe einige Krümel pickte. Als direkt ein Auto auf sie zugerollt kam, sah sie zwar auf, pickte aber in aller Ruhe weiter. Das Auto bremste dabei nicht, sondern fuhr direkt auf die Taube zu.

Ich dachte, gleich eine zerquetschte und tote Taube vorzufinden, als das Auto sie quasi überrollte. Was danach kam, schockierte mich jedoch fast noch mehr. Die Taube verhielt sich, als wenn nie ein Auto über sie drüber gefahren wäre, sondern sie aß in aller Ruhe weiter. Scheinbar wusste sie wohl, dass sie nicht unter die Räder kommen würde, so dass sie es auch nicht einsah, mit ihrer Mahlzeit aufzuhören.

Als ich das meinem Freund erzählt hatte, meinte er nur, dass er das in der Stadt schon öfters gesehen hätte. Wenn die Tauben wissen, dass sie nicht direkt überfahren werden würden, würden sie es auch nicht einsehen, mit ihrer Mahlzeit auch nur für einen kurzen Moment aufzuhören.

Habt ihr es auch schon erlebt, dass Tauben nicht wegfliegen, wenn ein Auto auf sie zukommt und sich sogar "überfahren" lassen, nur um in Ruhe weiter essen zu können?

Ich glaube kaum, dass eine Taube sich lieber überfahren lassen würde, als ihre Pickorgie mal kurz zu unterbrechen. Tauben können das sehr gut einschätzen wenn Gefahr droht und haben ein sehr ausgeprägtes Reaktionsvermögen.

Auch wenn es so aussieht, das sie jeden Moment unter die Räder kommt, das tut sie mit Sicherheit nicht. Selbst wenn man eine Taube mit dem Auto mal absichtlich auf´s Korn nehmen wöllte, eine gesunde Taube erwischt man nicht.

Lupenleser hat geschrieben:Tauben können das sehr gut einschätzen wenn Gefahr droht und haben ein sehr ausgeprägtes Reaktionsvermögen.

Das habe ich schon so häufig beobachtet, dass ich mir da keine Gedanken mehr drüber mache. Gerade Tauben habe ich in dieser Hinsicht schon oft als ausgesprochen cool und lässig beobachten können - wenn sie ausweichen, dann aber auch oft nur so weit, wie es gerade eben nötig ist. Ich habe das aber auch schon wesentlich vereinzelter bei Krähen, Amseln, Rotkehlchen und Meisen beobachtet oder auch wenn man Enten füttert.

Es gibt immer wieder ganz bestimmte einzelne Vögel die vorwitziger oder wagemutiger sind als andere ihrer Art. Bei mir an der Garage lebt ein Amselmännchen, da kann man auf zehn Zentimeter dran vorbeilaufen und vor der Firma gab es mal ein Rotkehlchen, das mir schon über die Schuhe gehüpft ist.

Die verstümmelten Füße bei den Tauben haben vollkommen andere Gründe. Viele Tauben kommen bei der Nahrungssuche mit kleinen Bändchen und Schnipseln aus Kunststoff in Berührung, die sich fest um das Bein oder die Zehen wickeln.

Die Tauben können sich nicht selbst wieder davon befreien. Es entstehen Wunden, die sich infizieren und die Gliedmaßen steif und unbrauchbar werden lassen. Oft ist die Einschnürung so stark, dass ganze Zehen oder Füße abfallen.

Ein anderer Grund für Verletzungen an den Beinen sind schlecht gewartete oder unsachgemäß angebrachte Maßnahmen, um die Tauben zu vertreiben. Gerissene Netze und unsachgemäß angebrachte Spitzen, die das Landen verhindern sollen, führen ebenfalls zu Verletzungen an den Beinen.

Ohne medizinische Versorgung entstehen einfach schlimme Entzündungen, die im besten Fall in einer Verstümmelung enden und so abheilen. Oft entstehen auch chronische Geschwüre, im schlimmsten Fall stirbt das Tier qualvoll an der eigentlich kleinen Verletzung.

Den Tauben bleibt aber nichts anderes übrig, als es trotz solcher Maßnahmen zu versuchen. Sie benötigen einen sicheren und geschützten Platz zum Schlafen und zur Aufzucht der Jungen.