Eltern wichtige Sachen nicht kaufen, weil sie teuer sind?

Im Heim gibt es eine Frau, die ein paar Dinge für ihre Gesundheit braucht um weiterhin ein gutes Leben führen zu können. Beispielsweise einen anderen Rollstuhl, ein neues Gebiss und so weiter. Nun hat man das alles den Angehörigen mitgeteilt, weil diese ja einen Teil der Kosten tragen müssen. Diese wollen diese Dinge tatsächlich nicht bezahlt und würden alles gerne irgendwie so weiter laufen lassen nur um nicht so viel Geld ausgeben zu müssen. Wobei man das ja auch nach und nach anschaffen kann und die Firmen auch durchaus mit sich reden lassen. Habt ihr das auch schon erlebt und was ist eure Meinung dazu?

Meiner Meinung nach ist das eine riesen Frechheit. Die betreffende Frau hat einen Mann, 5 Kinder und so würde keiner viel zahlen müssen, wobei die aber sehr gute Jobs haben und keiner will zahlen. Die Frau hat sich aber im bisherigen Leben immer für jeden dieser Personen aufgeopfert, wie die Verwandten mehrmals in Gesprächen beteuert haben.

Ich hatte ja jetzt gleich die Vermutung, dass die Dame einfach keine gute Ehefrau und Mutter war. Das kann man sich immer nicht so recht vorstellen, wenn man sie dann erst klein und zerbrechlich als sehr alter Mensch in einem Seniorenheim kennenlernt. Aber hinter diesen Menschen liegt ein wirklich langes Leben, in dem sie viele Fehler begangen haben können. Und die Angehörigen reagieren dementsprechend.

Aber wenn sie tatsächlich schon gesagt haben, wie aufopferungsvoll sich die Frau immer um ihre Familie gekümmert hat, dann ist das wirklich eine riesige Schweinerei. Das ist doch nichts, wo man dann jeden Cent sparen muss. Ich verstehe schon, dass diese Dinge teuer sind. Aber immerhin können sie es durch sechs teilen. Und den Rollstuhl kann man beispielsweise später wieder verkaufen.

Also das kann ich gar nicht nachvollziehen, wie man da guten Gewissens die Beteiligung verwehren kann. Ich verstehe auch immer nicht, wie so eine Gruppe funktioniert. Selbst wenn es einer denkt, sollte ihn die Gruppendynamik davon abhalten, es laut zu sagen, um keinen Ärger zu bekommen. Aber hier hat offenbar einer was gesagt und alle haben ihm zugestimmt. Das ist unfassbar. Ich hoffe, die Dame bekommt das alles nicht mehr so mit.

Wenn sie wirklich eine gute Mutter war, sollten die Kinder wirklich nicht so reagieren. Man sollte sich um seine Mutter kümmern, denn bald könnte es zu spät sein und dann kann man es nicht mehr gut machen.

Ein Gebiss ist sehr teuer. Meine Oma hat jetzt erst ein neues Gebiss für 4000€ bekommen. Das ist sicherlich keine Kleinigkeit. Aber man kann es auch in Raten bezahlen, da wäre es nicht so eine riesige Summe auf einmal. Das sollte wirklich drin sein, wenn die Kinder alle einen guten Job haben.

Einen Rollstuhl kann man vielleicht auch gebraucht und gut erhalten kaufen und später wieder verkaufen. Da müsste man sich nur ein bisschen bemühen und etwas Zeit investieren.

Ich verstehe das nicht, wieso sich so viele Menschen nicht mehr um ihre Angehörigen kümmern möchten, wenn sie nicht mehr können. In ganz vielen anderen Kulturen ist das ganz selbstverständlich und da beschwert sich auch niemand drüber. Ich finde es traurig, dass wir in so einer egoistischen Gesellschaft leben und jeder sich selbst der Nächste ist. Da ist halt nicht mal Platz für die eigene Mutter, die einen jahrelang gehegt und gepflegt hat.

So in der Art kenne ich das auch aus meiner eigenen Familie. Nur nicht ganz so schlimm. Bei meiner Uroma war es so, dass zwei ihrer Töchter sie gerne, als meine Uroma die Entscheidung traf, in ein Pflegeheim zu ziehen, ein bestimmtes Heim mit einem sehr guten Ruf gewählt hätten. Dafür hätten die insgesamt fünf Töchter aber monatlich einen gewissen Betrag zuzahlen müssen. Dieser lag unter vierzig Euro, also wirklich nicht so viel. Die anderen drei Töchter weigerten sich aber. Ein günstigeres Heim wäre auch ausreichend. Meine Uroma wollte glücklicherweise auch in ein ganz bestimmtes Heim, da dort viele ihrer Freunde und Bekannten lebten. Da es hier keine Zuzahlung benötigte, gaben die Töchter alle ihren Segen.

Es gibt sicherlich Gründe, aus denen man sich entscheidet, einer Person nicht finanziell zu helfen. Ich kann das aber dennoch nicht nachvollziehen. Ganz egal, was auch geschehen ist, es handelt sich um die eigene Mutter. Und der hat man vieles zu verdanken, auch wenn vieles andere nicht so gut gelaufen ist im Zusammenleben mit dieser Frau. Ich kann mir aber nichts vorstellen, was es rechtfertigt, das reibungslose Leben seiner Mutter zu verhindern. Und genau das tut man in meinen Augen, wenn man sich weigert, einen finanziellen Anteil an für sie wichtigen Dingen zu übernehmen. Gerade ein gut sitzendes Gebiss ist ja auch wirklich wichtig.

Daher finde ich, dass es egal ist, ob es sich um eine gute Mutter oder eben eine schlechte gehandelt hat, es ist und bleibt die Mutter und für die sollte man da sein, und sei es nur um zu zeigen, wie man Familienmitglieder richtig behandelt.

Ich denke, dass die Gesundheit immer an erster Stelle stehen sollte und finde es sehr schade, wenn man seiner eigenen Mutter Gesundheit quasi verwehren möchte. Immerhin handelt es sich dabei ja nicht einfach um irgendwelche Sachen, die die alte Frau zur Unterhaltung oder zum Spaß benötigt, sondern tatsächlich Sachen, die mit ihrer Gesundheit zu tun haben. Da sollte man dann absolut nicht geizen. Gesundheit ist einfach das Wichtigste, was es gibt und wenn man da quasi noch selbst ein wenig mit steuern kann, dann sollte man das auf jeden Fall auch tun und die Chance nutzen.

Sicherlich sind ein neuer Rollstuhl und ein neues Gebiss alles andere als billig, wobei ich dennoch nicht verstehen kann, wie man da nicht helfen möchte. Ich denke, dass man einfach unglaublich egoistisch sein muss, da man das Geld für sich behalten möchte, statt den Eltern zu helfen. Das kann ich nun nicht verstehen, zumal die Kosten in dem von dir beschriebenen Fall ja auch auf relativ viele Leute aufgeteilt werden könnten.

Auch wenn es vielleicht hart erscheint, dass die Kinder ihrer Mutter nicht helfen wollen, würde ich dennoch nicht direkt darüber urteilen. Immerhin weiß man als Außenstehender wirklich nicht, wie die Situation ist und wie die Beweggründe für das Verhalten sind.

So ein Verhalten finde ich total traurig. Wenn die Frau sich nicht um ihre Kinder gekümmert hätte, dann hätte ich ja noch ein gewisses Verständnis dafür, dass die Kinder sich nun nicht besonders dazu berufen fühlen, der Mutter das Leben zu erleichtern. Aber wenn die Kinder doch selber betonen, dass sich die Mutter immer für sie aufgeopfert hat, dann verstehe ich es schon gar nicht, dass sie ihre Mutter nun in dem Heim so ohne finanzielle Unterstützung für wichtige Dinge liegen lassen.

Bei Kindern mit guten Berufen sollte es doch möglich sein, dass diese sich die Kosten irgendwie aufteilen und dann ist es für den einzelnen ja gar nicht mehr so viel. Nur dafür müssen dann alle mitmachen und sobald einer aussteigt und sagt, dass er die Summe nicht bezahlen kann oder möchte, dann kann es leicht zum Streit kommen. Aber die Alternative kann doch nun wirklich nicht sein, dass wichtige Dinge nicht angeschafft werden.

Es scheint ja so zu sein, dass die Kinder ihre Mutter zumindest immer mal wieder besuchen, wenn sie dir ja schon gesagt haben, dass ihre Mutter sich gut um sie gekümmert hat. Ich kann mir das gar nicht richtig vorstellen. Weiß die Frau, dass ihre Kinder nicht für die Anschaffungen bezahlen wollen? Wie gehen diese Menschen dann bei Besuchen miteinander um?