Kombinationsversicherungen sinnvoll?

vom 11.01.2015, 02:32 Uhr

Sicherlich haben die meisten schon einmal von sogenannten Kombinationsversicherungsprodukten gehört.Vorab sollte man hier jedoch zu unterscheiden wissen, was das wirklich bedeutet. Es gibt natürlich oft das Versprechen "machst du alles bei mir, gibt es Rabatte" von einigen Vertretern. Das hat erstmal noch nichts mit Kombination zu tun.

Es geht hier eher um mehrere Verträge unter einer Vertragsnummer. In der Regel handelt es sich aber dennoch um rechtlich selbstständige Verträge. Diese können also unter einer Vertragsnummer laufen, aber unterschiedliche Beginn- und Ablauftermine haben. Es ist jederzeit möglich einzelne Produkte zu kündigen. Um das etwas besser darzustellen, nenne ich im Folgenden einige Versicherungsgesellschaften. Das soll keine Werbung darstellen, sondern lediglich der Veranschaulichung dienen.

So hat beispielsweise die R+V oft Kombinationspolicen, unter welcher z.B Hausrat, Haftpflicht, Rechtsschutz und Unfall läuft. Gestaffelt von 2 bis 5 Verträgen gibt es dann auf alle Verträge mehr Rabatte je mehr Verträge dort eingeschlossen sind. Wenn wir über sinnvoll oder nicht sprechen, kann ich sagen: Rabatte sind immer gut und wenn am Ende der Preis dann stimmt, ist das sicher nicht verkehrt. Dennoch sollten auch die Leistungen immer passen, worauf man achten sollte - bei jeder Gesellschaft. Der Preis ist nicht immer alles. Auch die Allianz kombiniert in ihrer erweiterten Haushaltsversicherung Haftpflicht und Hausrat, manchmal sogar die Tierhaftpflicht.

Das waren nun Policen, die ich persönlich für sinnvoll halte, weil das kombinieren keine Nachteile, aber Vorteile bringt. Nun komme ich zu Verträgen, wo ich nichts von einer Kombination halte. Das betrifft vor allem Kombinationen von Lebensversicherungen. Nehmen wir einmal das Beispiel Kapitallebensversicherung mit Berufsunfähigkeitszusatzversicherung. Manche verkaufen diese Variante als "Beitragsrückgewähr" oder ähnliches. Hier kann man sich direkt merken, dass das Wort absolut irreführend ist.

Der Grund erschließt sich, wenn man die Zusammensetzung kennt: Sparvertrag + Risikoversicherung im Todesfall + Risikoversicherung bei Berufsunfähigkeit. Das Geld, was am Ende "zurück"fließt, ist nämlich das Geld aus dem Sparanteil und keine Rückgewähr aus den Risikoversicherungen. Zahlt man also beispielsweise 50 € monatlich, fallen vielleicht 20 € zum sparen an, 25 € für die Berufsunfähigkeitsversicherung und 5 € für die Risikoabsicherung.

Negativ ist zum einen, dass ich gezwungen bin alle 3 Versicherungen (falls ich überhaupt alle 3 benötige) bei einer Gesellschaft abzuschließen. Stattdessen würde ich vielleicht zu gleichen oder besseren Leistungen die Berufsunfähigkeitsversicherung für 20 €, die Risikoversicherung für 3 € und den Sparvertrag (bei gleicher Auszahlsumme) für 17 € bekommen. Immerhin 20 % Ersparnis.

Den Hauptnachteil sehe ich allerdings in einer anderen Problematik dieser Kombination. Es kann immer vorkommen, dass man irgendwann durch Arbeitslosigkeit sich die 50 € nicht mehr leisten kann. 25 € für die Berufsunfähigkeitsversicherung würden aber noch tragbar sein. Nun könnte man denken, es wäre machbar die anderen 25 € oder wenigsten den Sparanteil beitragsfrei zu stellen und eben nur die Berufsunfähigkeitsversicherung weiterzuführen. Das ist nicht möglich.

Es ist zwar möglich die BU-Anteil herauszukündigen und nur den Sparbeitrag weiterzuzahlen, aber nicht umgekehrt. Man ist also gezwungen entweder 50 € zu zahlen oder zu kündigen. Manche Anbieter haben deshalb eine Beitragsbefreiung bei Arbeitslosigkeit eingebaut, nur ist diese in aller Regel mit Bedingungen verbunden und zeitlich begrenzt. Das mag helfen, aber ist trotzdem nicht mit der Flexibilität von unkombinierten Verträgen vergleichbar.

Fragen, eigene Erfahrungen oder Ergänzungen sind willkommen. :)

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» Tidus9 » Beiträge: 275 » Talkpoints: 2,59 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe solche Versicherungen nicht. Ich habe aber auch keine Berufsunfähigkeitsversicherung und auch keine Lebensversicherung, obwohl mich manchmal Versicherungsvertreter gerne wegen so etwas bequatschen. Und schon deswegen, weil die einen so bearbeiten, lehne ich das ab. Und daher machen für mich solche Kombinationsversicherungen auch keinen Sinn.

Auch eine Unfallversicherung finde ich eigentlich sinnlos, denn da zahlt man mehr als man herausbekommt, außer man ist ein totaler Tollpatsch. Und selbst wenn was passiert, dann bezahlt das doch ohnehin die Krankenkasse, dass man wieder zusammengebastelt wird und es gibt die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, was brauche ich da noch eine Unfallversicherung.

Ich finde, man sollte sich nicht alle möglichen Versicherung andrehen lassen. Ich kannte mal jemanden, der zahlte jeden Monat an die 200 EUR für irgendwelche Versicherungen bezahlt hat - Unfallversicherungen, Berufsunfähigkeit, Hausrat und der ganze Mist. Da fallen für mich auch solche Kombiversicherungen rein - das ist nichts weiter, als Leuten Verträge andrehen, die die nicht brauchen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Die Intension des Beitrages hast du nicht wirklich getroffen, denn hier sollte es weniger um das Thema "Sind Versicherungen sinnvoll?" gehen. Dieses Thema kann überhaupt nicht diskutiert werden, weil man das immer ganz individuell betrachten muss. Man kann niemals pauschal für jeden sagen eine Versicherung ist etwas "sinnvolles" oder "unsinniges".

Also ich möchte mal, dass du allen Menschen, die schon mal wegen einem Unfall im Krankenhaus schwer verletzt lagen, sagst, dass sie einfach nur zu tollpatschig und im Übrigen eh selbst schuld sind? Ich denke, da würden so einige dir mal diese Erfahrung wünschen, auch wenn man so etwas natürlich nicht macht. ;)

Ich denke, es gibt immer Situationen, die passieren einfach - da kann man niemandem die Schuld für geben und dann sollte man sich zumindest nicht um Geld sorgen machen müssen. Auch wenn jemand anders Schuld ist: Will man dann wirklich darauf hoffen von dem Geld zu bekommen? Will man sich Jahre vor Gericht streiten müssen, um am Ende dann gegen einen Hartz IV Empfänger einen Titel über 50.000 € zu haben? Ich persönlich verlasse mich da auf mich selbst.

Lohnfortzahlung gibt's übrigens nur 6 Wochen, danach gibt's deutlich weniger, wenn nur noch die Krankenkasse zahlt. Für sehr gute Verdiener mag das noch reichen, aber nicht für den, der eh schon am Limit lebt.

Hausrat fällt für dich also auch unter "Mist"? Ich weiß ja nicht, ob du schon mal einen Wohnungsbrand erlebt hast, aber da bist du ruiniert und kannst in der Regel ausziehen - also für immer. Wer bezahlt die Hotelkosten, wer bezahlt die 5-stellige Summe der Einrichtung? Sicherlich kommen die meisten Menschen niemals in solch schreckliche Situationen, aber das ist eben der Versicherungscharakter: mit einem geringen Beitrag kann man hohe Summen absichern, einfach weil bei den meisten nichts passieren wird in dem Maße. Aber für die, die es trifft, ist so eine Versicherung ein Segen. Auch hier hat man denke andere Sorgen, da ist es schon mal schön, wenn Geld nicht zu diesen gehört.

Dein Beispiel ist auch wieder etwas allgemein. Für eine Familie mit 2 Kindern, die vielleicht noch 2 Autos haben mit Vollkasko klingen 200 € nicht mal ungewöhnlich hoch. Aber manche Versicherungen sind einfach überteuert, wo man dann schlicht vergleichen sollte, um die Kosten zu senken. Dagegen spricht grundsätzlich nichts. Und sicher geben auch viele Leute Geld für Versicherungen aus, die sinnlos für sie sind. Beispielsweise wüsste ich nicht, warum ein kinderloser Alleinstehender ohne Kredite eine Risikolebensversicherung abschließen sollte. Trotzdem wird so etwas verkauft und manche denken, das wird schon richtig sein.

Vielleicht denkst du ja noch mal darüber nach, ob wirklich alles pauschal so unsinnig ist und ob es immer schlau ist irgendwo 5 € im Monat zu sparen und dafür seine Existenz wie im Lotto-Spiel als Einsatz zu nehmen. Fand das stellenweise schon etwas naiv. Aber das sollte natürlich jedem selbst überlassen sein.

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» Tidus9 » Beiträge: 275 » Talkpoints: 2,59 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also ich möchte mal, dass du allen Menschen, die schon mal wegen einem Unfall im Krankenhaus schwer verletzt lagen, sagst, dass sie einfach nur zu tollpatschig und im Übrigen eh selbst schuld sind?

Ja, die sind oft selbst schuld. Ich bin auch tollpatschig, wenn mir mal was passiert, bin ich bestimmt auch selbst Schuld. Das ist ja nicht böse gemeint, aber was auch immer passiert, die Behandlung bezahlt die Krankenkasse und man erhält die Lohnfortzahlung und danach das Krankengeld.

Und ich glaube, wenn das extrem wenig ist, kann man das mit ALG II aufstocken. Da hat doch der Staat schon vorgesorgt, da muss man keinen Schuldigen suchen und ich würde auch nie auf die Idee kommen, jemanden zu verklagen, wenn mir durch die Tollpatschigkeit eines anderen mal was passieren würde. Der kann doch auch nichts dafür. Ich würde niemals gegen einen ALG II Empfänger vor Gericht ziehen - wozu auch?

Hausrat fällt für dich also auch unter "Mist"? Ich weiß ja nicht, ob du schon mal einen Wohnungsbrand erlebt hast, aber da bist du ruiniert und kannst in der Regel ausziehen - also für immer. Wer bezahlt die Hotelkosten, wer bezahlt die 5-stellige Summe der Einrichtung?

Genau das, was du hier gerade macht, ist auch mein Kritikpunkt an Versicherungsvertretern. Die unterstellen einfach irgendwas. Die nehmen an, man hätte dann Hotelkosten oder dass die Einrichtung 50.000 EUR wert wäre. Und mit solchen Zahlen wird man dann bedrängt und überredet, die tolle Versicherung abzuschließen. Bei mir würden keine Hotelkosten anfallen, denn ich würde im Falle eines Falles entweder in der Garage schlafen oder bei irgendwelchen Bekannten und meine Einrichtung ist, weil ich alles Mögliche selbst gebaut habe, vielleicht an die 2000 EUR wert.

ob es immer schlau ist irgendwo 5 € im Monat zu sparen und dafür seine Existenz wie im Lotto-Spiel als Einsatz zu nehmen. Fand das stellenweise schon etwas naiv.

Das findest du deswegen naiv, weil du alle Menschen über einen Kamm scherst. Du differenzierst nicht. Es gibt sicherlich Leute, die brauchen eine Hausratsversicherung oder eine Unfallversicherung. Aber Versicherungsvertreter tun gern so, als müsste jeder diese Versicherungen haben. Genauso mit der privaten Altersvorsorge. Der Versicherungsvertreter, bei dem ich eine Privathaftpflicht habe, behelligt mich jedes Jahr, ob ich denn nicht eine private Altersvorsorge abschließen will, Riester-Rente usw. Das sei doch so wichtig und so toll. Bla Bla. Ich lehne dann immer freundlich ab.

Und das ist auch meine Kritik an den Kombiversicherungen, denn da wird Leuten etwas angedreht, was die nur teilweise oder auch gar nicht brauchen. Der Vertreter bearbeitet die Menschen, dass man doch unbedingt diese oder jene Versicherung haben müsste und die glauben das und schließen mit dem Kombivertrag Dinge ab, die sie eben nicht brauchen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 11.01.2015, 21:43, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Und ob das naiv ist. Das hast du durch diese Antwort nur wieder bestätigt. Warum sollte jemand, der meinetwegen bei grün über die Straße geht und dann angefahren wird, tollpatschig sein? Warum ist jemand tollpatschig, wenn man auf der Leiter steht und meinetwegen der Hund die Leiter umreißt und man sich das Becken bricht? (das ist meiner Oma so passiert!)

Es mag stimmen, dass jemand, der so wenig Geld hat, dass er unter die Grundsicherung fällt Hartz IV beantragen kann. Aber wenn du im Krankenhaus liegst, will ich mal sehen, wie du dann zu Hause deine Kontoauszüge der letzten 3 Monate kopierst und zum Jobcenter läufst. Die Frage ist, ob man da eben nicht andere Probleme hat...

Du würdest nie gegen einen Hartz IV Empfänger vor Gericht ziehen. Siehst du das dem etwa an, dass der nicht arbeitet? Das weiß man doch oft leider erst, wenn man vor Gericht sich befindet. Vorher ist ja keiner verpflichtet über seinen Beruf Auskunft zu geben.

Ich kann dir gar nichts unterstellen. Es ist genau das Gegenteil von dem, was du sagst. Ich habe mehrfach klargestellt, dass DU pauschal etwas behauptest und ich habe gesagt, dass man eben von Person zu Person differenzieren muss. Umdrehen brauchen wir hier nichts. Ich habe für meinem Beispiel einfach eine Familie mit 1-2 Kindern im Kopf gehabt.

Aber deine Kinder schlafen sicher dann gerne in der Garage. :) Würde mich da nicht 100 % dann darauf verlassen, dass für 3-4 Personen über Wochen Platz bei Freunden ist. Das wäre mir ehrlich gesagt zu dreist. Aber für eine einzelne Person kann das schon zutreffen, da gebe ich dir ja Recht.

Die Hausratsumme ist immer mit vielen Irrtümern belegt. Man kauft sich nämlich nicht alte abgenutzte Möbel, also ist der Zeitwert der jetzigen Möbel vollkommen irrelevant. Entscheidend ist, was man neu bezahlen müsste. Da wirken selbst wenn du in einem ganz kleinem Zimmerchen sitzt 2000 € noch etwas dünn. Bei mir kostet schon das Handy 750 €, was auch zum Hausrat zählt.

Aber es spielt auch keine Rolle. Wer nur 10.000 € für eine ganz kleine, schmal eingerichtete Wohnung versichert, ist auch gut daran getan, denn könnte diese Person 10.000 € unerwartet auf einen Schlag zahlen? Wohl eher nicht! Sonst würde man ja nicht so bescheiden wohnen. Also spielt es keine Rolle, ob man 5000 € versichert oder so wie eine wohlhabendere Familie aus der Gegend 250.000 €. Jeder sollte sich im passenden Verhältnis absichern, der einen EIGENEN Haushalt führt und nicht derjenige, der noch zu Hause wohnt.

Also ob du eine private Altersvorsorge unbedingt jetzt brauchst oder ob es unbedingt eine Rentenversicherung sein muss, sei mal dahingestellt, nur dass man von dem Rentenniveau nie und nimmer in 20-30 Jahren mehr leben können wird und ohne private Vorsorge definitiv Hartz IV sein wird, ist schon 100 % gesichert. Die Frage ist eben, was man macht und wann, aber nicht ob. Außer einem reicht Grundsicherung, dann ist das natürlich die günstigste Variante.

Ich kehre definitiv nicht alle über einen Kamm, sondern merke an einigen unbedachten und nicht zu Ende gedachten Äußerungen einfach nur, dass du redest wie ein Teenie. Das ist ja auch nicht schlimm, nur man braucht es dann ja nicht leugnen.

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» Tidus9 » Beiträge: 275 » Talkpoints: 2,59 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Und ob das naiv ist. Das hast du durch diese Antwort nur wieder bestätigt. Warum sollte jemand, der meinetwegen bei grün über die Straße geht und dann angefahren wird, tollpatschig sein?

Also bevor ich über die Straße gehe, schaue ich immer, ob die Autos auch wirklich anhalten, weil ich es weiß, dass manche das nicht machen und weil es mir selbst auch schon einmal passiert ist, dass ich vergessen habe, auf die Fußgänger zu achten. Passiert ist dabei nichts. Aber wenn alle aufpassen - auch ich als Fußgänger - dann ist man schwerer als wenn man sich immer auf andere verlässt. Auch wenn man einen Hund hat, der so groß ist, dass er eine Leiter umreißen kann, dann sollte man da irgendwelche Sicherheitsvorkehrungen treffen.

Natürlich kann trotzdem etwas passieren, das will ich nicht ausschließen. Es gibt nie 100%ige Sicherheit, aber Versicherungsverkäufer kommen dann immer mit genau solchen Beispielen. Die erzählen dann vom Pianospieler, der sich die Hand in der Autotür eingeklemmt hat oder vom Zahnarzt, der sich den Finger abgeschnitten hat usw. Das kann alles passieren, sicherlich, aber jeder sollte bezogen auf seinen konkreten Beruf überlegen, ob es solche Risiken überhaupt gibt und sich nicht pauschal irgendwelche Verträge aufschwatzen lassen, weil es ja potentiell ein Risiko geben könnte.

Es mag stimmen, dass jemand, der so wenig Geld hat, dass er unter die Grundsicherung fällt Hartz IV beantragen kann. Aber wenn du im Krankenhaus liegst, will ich mal sehen, wie du dann zu Hause deine Kontoauszüge der letzten 3 Monate kopierst und zum Jobcenter läufst. Die Frage ist, ob man da eben nicht andere Probleme hat...

Das macht im Zweifelsfall bestimmt auch die Bank, wenn man da mal anruft und lieb fragt. Und wenn du mich direkt ansprichst, dann trifft das in meinem Fall ohnehin nicht zu, da ich keinen Anspruch auf ALG II hätte.

Du würdest nie gegen einen Hartz IV Empfänger vor Gericht ziehen. Siehst du das dem etwa an, dass der nicht arbeitet? Das weiß man doch oft leider erst, wenn man vor Gericht sich befindet. Vorher ist ja keiner verpflichtet über seinen Beruf Auskunft zu geben.

Ich würde generell nicht gegen irgendjemanden vor Gericht ziehen, ich halte von Zivilprozessen nichts, das macht man einfach nicht, anderen eins reinzuwürgen,
obwohl die einfach nur Pech hatten und da ist es egal, ob das ein ALG II Empfänger ist oder nicht. Ich würde höchstens was gerichtlich machen, wenn mir jemand mit Absicht schaden wöllte, aber das, was du ansprichst - also Unfälle - da würde ich nie klagen. Ich möchte im Umkehrschluss auch nicht verklagt werden, wenn ich mal Pech habe, obwohl ich natürlich weiß, dass nicht alle so denken.

Aber deine Kinder schlafen sicher dann gerne in der Garage.

Ich habe gar keine Kinder und ich werde auch nie welche haben. Du gehst immer irgendwie von einem fiktiven Standardfall aus, aber der trifft halt gar nicht auf so viele zu, wie sich das die Versicherungsleute immer so vorstellen. Das ist auch das Problem bei den Kombiverträgen - die passe im Einzelfall nicht.

Die Hausratsumme ist immer mit vielen Irrtümern belegt. Man kauft sich nämlich nicht alte abgenutzte Möbel, also ist der Zeitwert der jetzigen Möbel vollkommen irrelevant. Entscheidend ist, was man neu bezahlen müsste. Da wirken selbst wenn du in einem ganz kleinem Zimmerchen sitzt 2000 € noch etwas dünn. Bei mir kostet schon das Handy 750 €, was auch zum Hausrat zählt.

Du gehst auch hier wieder vom Standardfall aus, dass Leute sich teure Fernseher oder Wohnwände oder was weiß ich kaufen. Mein teuerster Gegenstand ist ein Laptop, was mal 300 EUR gekostet hat und mein IKEA-Sofa für 200 EUR. Regale habe ich alle selber gebaut - was bekommt man wohl von einer Hausratsversicherung für Regale aus Baumarkt-Restbrettern?

Aber es spielt auch keine Rolle. Wer nur 10.000 € für eine ganz kleine, schmal eingerichtete Wohnung versichert, ist auch gut daran getan, denn könnte diese Person 10.000 € unerwartet auf einen Schlag zahlen? Wohl eher nicht! Sonst würde man ja nicht so bescheiden wohnen.

Woher willst du das wissen? Wer sagt denn, dass jemand, der überdurchschnittlich viel Geld hat, in einer Prunk-Wohnung wohnt? Vielleicht ist manchen die Einrichtung nicht wichtig oder sie wollten eben nicht viel Geld dafür ausgeben, auch wenn sie es könnten. Es gibt immer Fälle, die von dem, was der Versicherungsmensch als Standard annimmt, abweichen.

Ich kehre definitiv nicht alle über einen Kamm, sondern merke an einigen unbedachten und nicht zu Ende gedachten Äußerungen einfach nur, dass du redest wie ein Teenie. Das ist ja auch nicht schlimm, nur man braucht es dann ja nicht leugnen.

Und du kennst mich so gut, dass du mir unterstellen kannst, ich hätte meine Äußerungen nicht zuende gedacht? Ich brauche keine Unfallversicherung, das ist für mich sinnlos, weil ich genug verdiene und davon weniger als ein Drittel ausgebe, sodass ich von meinen Ersparnissen eine ganze Weile leben könnte, anstatt diese dadurch zu schmälern, dass ich das Geld für sinnlose Versicherungen ausgebe. Aus dem Grund brauche ich auch keine Altersvorsorgeverträge.

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Zuletzt geändert von Gio am 12.01.2015, 07:55, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

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