Nach neuem Anschlag in Jobcenter nur die Sicherheit im Fokus

vom 04.12.2014, 21:47 Uhr

Kaum zu glauben - aber nachdem es wieder zu einem Mord in einem Jobcenter gekommen ist (siehe u.a. hier), ist die erste Überlegung die, die Sicherheit für die Angestellten in den Jobcentern zu erhöhen. So dramatisch der Fall ist, so tragisch die Sache für die Familie des Opfers auch sein mag. Es will mir nicht in den Sinn, dass diese Tragödie nicht auch von den Verantwortlichen in der Politik zum Anlass genommen wird, über das System nachzudenken, welches Menschen zu Mördern macht!

Nicht alle Kunden eines Jobcenters werden Einfach sein. Und nichts kann einen Angriff auf das Leben eines Jobcenter Beraters rechtfertigen. Aber kann es nicht sein, dass das System welches andere Menschen so weit bringt, falsch ist?

Wenn jetzt die Sicherheit massive verstärkt wird, dann ändert es doch gar nichts an den Beweggründen und wie sollte dann reagiert werden, wenn so ein verzweifelter Jobcenter Kunde seinen Frust nach dem Besuch im Jobcenter auf der Straße außlässt und hier unschuldige Passanten vor Verzweiflung angreift? Dieses Arbeiten an Symptomen ohne den Kern des Problems begreifen zu wollen, macht die Sache aus meiner Sicht massiv schlimmer. Statt also über die Verstärkung der Sicherheit nachzudenken, sollte das System der Jobcenter nachgedacht werden. Oder ist so eine Konsequenz nicht denkbar, weil dies vorgelblich "zu teuer" kommt?

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Da es inzwischen so ist, dass Jobcenter die Leute auch im Krankenschein aus der Psychiatrie bestellen, wird es mit Sicherheit noch öfters so kommen.

Damit dies auch jeder klar und deutlich versteht: Jeder Landkreis hat ein Jobcenter und eine Psychiatrie und da inzwischen die Personen auch im Krankenschein beim Jobcenter vorstellig werden müssen, laufen diese oft direkt von der Psychiatrie zum jeweiligen Jobcenter, was oft nichts bringt und zu den entsprechenden Frustrationen führt. Wer diese Realität kennt, den wundern solche Vorfälle auch nicht.

Man kommt auch in den seltensten Fällen von heute auf morgen in die Psychiatrie und wer den Verlauf und die Auswirkungen einer Psychose kennt, kann sich über diese Praxis nur wundern. Bei einer Psychose bilden sich die Leute etwas ein und reagieren dann oft auch sehr gewalttätig. Wenn man solche Leute dann im "richtigen" Augenblick auf das Jobcenter loslässt, braucht man sich über nichts zu wundern.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Sowas kommt dabei raus wenn man diesen Angestellten beim Jobcenter die Macht gibt andere Menschen zu terrorisieren und nach ihrer Pfeife tanzen zu lassen. Es wundert mich ja noch nicht mal das wieder was passiert ist, sondern vielmehr das nicht öfter was passiert.

Ich war in meinem Leben einmal gezwungen zum damaligem Arbeitsamt zu gehen, begegnet ist mir niemand bei dem ich mich respektiert gefühlt habe. Abfällige Bemerkungen und dumme Sprüche habe ich kassiert und das wird in den letzten zehn Jahren sicherlich nicht besser geworden sein!

» RavenThunder » Beiträge: 1315 » Talkpoints: 11,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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