Wie weit würdet ihr mit 1.4 Kilo Mehl für alles kommen?
Wie viel Mehl insgesamt benötigt ihr für eine Person in einer Woche? Darin enthalten ist alles, was ihr aus Mehl selbst macht und auch Teigwaren wie zum Beispiel Brot, Brötchen, Nudeln, Pizzen, Kuchen, die ihr teils kauft. Hättet ihr wöchentlich genau 1.400 Gramm Mehl für sämtliche Lebensmittel aus Mehl zur Verfügung, wie weit würdet ihr damit kommen? Was wäre für euch das Wichtigste, das ihr selbst backen oder kaufen würdet?
Genau mit dieser Menge Mehl mussten die Menschen vor 100 Jahren während des Ersten Weltkrieges auskommen, dafür erhielten sie Brotmarken, die sie in fertiges Brot oder Mehl umsetzen konnten. Für unter fünf Jahre alte Kinder wurden nur 700 Gramm bewilligt. Das war die erste Rationierung, der dann ein Jahr später die Rationierung von Kartoffeln und anderen Waren folgte. Dass die Menschen sich über solche Maßnahmen nicht freuen konnten, ist wohl klar.
Also wenn ich genug Gemüse, Obst und Fleisch hätte, käme ich mit den 1,4 Kilo Mehl die Woche schon klar. Aber natürlich hatten die Leute im Krieg das auch nicht. Somit ist das schon sehr wenig. Nicht umsonst schauen die Leute auf Nachkriegsfotos immer sehr abgemagert aus.
Heute kämen wir in unserem Haushalt damit sehr weit. Wir essen noch nicht einmal jede Woche Produkte aus Mehl. Schließlich gibt es zig Alternativen. Und da Brot, Brötchen und Gebäck bei uns nur in einzelnen Phasen gegessen werden, wäre das wirklich kein Problem.
Wenn ich allerdings - wie in Zeiten des Krieges - davon ausgehen muss, dass das Mehl den größten Teil unserer Ernährung ausmachen würde, dann wären 1.400 Gramm eine echte Notration. Das ergibt knapp über 2.000 Gramm Brot. Auf den ersten Blick klingt das viel. Aber wenn es das Essen für eine Woche sein soll und auch den Hauptlieferanten für Energie stellt, dann ist das verdammt wenig.
Im zweiten Weltkrieg gab es in meiner Heimatstadt zu den Anfängen der Rationierung für jeden Einwohner über 10 Jahre 2.400 Gramm Brot in der Woche. Schwerarbeiter erhielten 3.800 Gramm Brot, Schwerstarbeitern wurden 4.800 Gramm zugebilligt. Das ist im Vergleich zu späteren Zeiten noch richtig viel. Aber selbst diese Mengen bedeuten schon Hunger.
Tatsächlich war das auch aus meiner Sicht sehr wenig Mehl. Denn auch andere Lebensmittel waren nicht in dem Maße vorhanden und Kartoffeln wurden dann ja auch rationiert. Klar, dass die Menschen hungern mussten und abgemagert aussahen. Obst gab es ja sicherlich nicht viel, höchstens ein paar Äpfel und Gemüse war auch wenig vorhanden.
Die Alternativen, die wir heute haben, gab es während des ersten Weltkrieges nicht und im zweiten ebenso wenig. Trotzdem scheint mir die Ration im zweiten Weltkrieg etwas größer gewesen zu sein. Aber hungern mussten die Menschen auch da. Bewundernswert sind da die Hausfrauen, die aus wenigen Zutaten das Essen für die Familie zubereitet haben. Da war wirklich viel Fantasie gefragt, um aus fast nichts etwas zu kochen.
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