Umgekehrte Psychologie bei krank-machendem Kollegen nutzen?
Der Kollege, der mich während meines Urlaubs vertreten soll, ist krank und ich vermute stark, dass er krank macht, denn das er eine Vertretung nicht antritt kam laut meinen Kollegen schon oft vor. Natürlich weiß ich es nicht, aber ist ist doch schon auffällig und es ärgert mich, denn da hätte ich mir die langen Erklärungen per Mail, was er bei der Vertretung beachten soll, sparen können. Zudem muss ich ihn ja auch vertreten, wenn er nicht da ist und dafür die längere Strecke zu seinem Arbeitsplatz in kauf nehmen - aber bei mir macht er das nicht.
Aber was bringt es, ihn direkt danach zu fragen? Er würde mir gegenüber sicherlich nicht zugeben, dass er tatsächlich krank macht. Daher dachte ich, ich versuche es mal mit umgekehrter Psychologie und bin besonders freundlich. Ich könnte ihm ja schreiben, dass es aber schade ist, dass er krank ist und wie leid mir das tut, dass er in das neue Jahr mit einer Krankheit starten muss und ob es ihm denn schon wieder besser geht. Vielleicht bekommt er dann ein schlechtes Gewissen uns reißt sich bei der nächsten Vertretung etwas mehr zusammen.
Habt Ihr mit dieser Methode der übertrieben Freundlichkeit bei anderen schon Verhaltensänderungen oder ein schlechtes Gewissen erzielen können?
Es ist immer schwer zu sagen, wer wirklich krank ist und wer nur auf krank macht. Scheinbar ist es das erste Mal das er dich vertreten muss, da du nur von anderen weißt, dass er schon öfter Krank war, wenn er Leute vertreten musste. An sich muss ich ehrlich sagen, dass ich es schon für schlecht gemacht halte, wenn man bei euch als Vertretung gleich einen weiteren Weg hat also scheinbar zu einem anderen Standort muss.
Da frage ich mich schon ob das nicht anders zu regeln wäre, wer vertritt dich den jetzt? Jemand aus deiner Nähe oder gibt es jetzt einfach gar keine Vertretung. Jetzt weiß ich natürlich nicht was es für ein Job ist und woher es kommt, dass die Vertretung dann einen weiteren beziehungsweise anderen Weg hat. Du hast zwar nicht direkt gesagt dass es bei ihm der Fall ist, aber nachdem du einen weiteren Weg hast, wird zumindest er auch einen anderen Weg haben wenn er dich vertritt.
An sich kann man bei einem Krankmacher leider nicht viel machen. Wenn man ihn direkt drauf anspricht, kann man sich durchaus selber Ärger einhandeln wenn er sich dann an den Chef wendet weil er sich angegriffen fühlt. Immerhin kann man es niemanden nachweisen, dass er nicht krank ist. Ich sehe das bei meiner Mutter immer wieder. Denn bei ihnen kann man zusätzliche Stunden ohne Anwesenheit bekommen, wenn man passend zwischen den Nächten Krank ist. Hab das zwar nie so richtig verstanden, aber da gibt es auch zwei Damen die verdächtig oft dann Krank sind, wenn sie dadurch quasi Zusätzliche Stunden gutgeschrieben bekommen ohne anwesend zu sein.
Ich kann verstehen, dass es einen Ärgert, aber ich denke in den meisten Fällen hilft da auch umgekehrte Psychologie eher nicht. Probieren kann man es natürlich, aber es kann einem auch passieren, dass es dann noch öfter passiert weil der andere sich denkt, die blöde Kuh kauft mir das auch noch ab. Ich denke wer so etwas öfter macht hat auch kein schlechtes Gewissen wenn man super höflich ist.
Dies funktioniert vielleicht bei jemanden der es das erste Mal macht und eh schon ein leicht schlechtes Gewisse hat. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es bei jemanden funktioniert, der dies scheinbar regelmäßig macht. Aber im Endeffekt findet man es nur heraus, wenn man es probiert. Wirklich Verhaltensänderungen habe ich durch umgekehrte Psychologie noch nie erreicht, zumindest nicht dass es mir aufgefallen wäre. Ich kann gerade auch wirklich nicht sagen, wie ich an deiner Stelle reagieren würde, aber wahrscheinlich würde ich ihm gegenüber schon einmal fallen lassen, dass es doch immer solche Zufälle bei Krankheiten gibt.
Ich würde hoffen, dass wenn er merkt, dass ich ihm nicht glaube, er es dann nicht mehr macht weil es ihm unangenehm ist. Wobei man da wirklich sehr vorsichtig sein muss ihn nicht zu beschuldigen, weil dies schnell nach hinten losgehen kann und ob es überhaupt etwas hilft, ist dann meistens eben auch eine andere Frage.
Ich denke, es gibt durchaus solche Menschen, bei denen einfach überhaupt keine Psychologie irgend etwas nutzt, weil diese einfach kein Gewissen haben. Aber ich muss schon sagen, dass ich auch schon oft miterlebt habe, dass man der oder die Dumme ist, wenn man eine Vertretung macht. Bei mir war es beispielsweise so, dass ich mich ziemlich freiwillig bereit erklärt habe, eine Vertretung für etwas zu übernehmen, wo ich mich normalerweise nicht so gut auskenne.
Es hat mich aber gereizt, weil ich einmal etwas anderes ausprobieren wollte- ich bin nicht gut angeleitet worden, habe aber alles erfragt, was wichtig war. Doch scheinbar sind die Menschen, die intern in dieser Sparte tätig sind ebenfalls nicht immer einer Meinung und es gab dann einen großen Streit darum, warum ich das jetzt falsch gemacht habe und wie ich es anders hätte machen können. Seitdem versuche ich tunlichst, keine Vertretung mehr zu übernehmen, es sei denn, es ist in meinem speziellen Fachgebiet.
Vielleicht ist es ja deinem Kollegen einmal ähnlich gegangen, dass er für das gutmütige Einspringen eines Kollegen nur kritisiert wurde und er sich dann auch gedacht hat, warum sollte ich dann überhaupt noch eine Vertretung übernehmen? Deshalb flüchtet er sich vielleicht in eine Krankheit, das könnte ja auch sein. Beurteile nie einen Menschen, so lange du nicht zehn Tage in seinen Schuhen gelaufen bist, kann ich da nur sagen.
Man kann nie in die Psyche eines Menschen hinein sehen und genau sagen, warum dieser Mensch gerade das in dem Moment so macht, wie er sich eben entschieden hat. Um das von sich behaupten zu können, muss man nicht nur eine gute Menschenkenntnis haben, sondern auch den einzelnen Menschen ziemlich gut kennen und über seine Vergangenheit und Probleme Bescheid wissen.
Ich würde mir dann nicht allzu groß etwas daraus machen, denn wenn das abgeklärt ist, dass du Urlaub hast oder eine Vertretung brauchst, dann werden die von der Personalabteilung wohl darüber bemüht sein müssen, dass sie einen Ersatz für den im Krankenstand befindlichen Kollegen finden, der deine Vertretung übernehmen hätte sollen. Warum musst du dich da darum kümmern? Kannst du zuletzt deinen Urlaub nicht antreten, wenn du nicht selber einen Ersatz findest, oder was regt dich so auf?
Die Anleitungen, die du ihm geschickt hast, hast du ja nicht umsonst geschrieben. Du kannst sie ja einem anderen Kollegen, der jetzt das für den kranken Kollegen übernehmen wird, weiter leiten, oder? Die E-Mails sind ja immerhin in deinem Postausgang gespeichert, nehme ich einmal an, sodass du nicht alles nochmals neu verfassen musst und deine Arbeit nicht ganz umsonst ist.
Lass ihn doch einfach in Ruhe. Ich verstehe dich nicht, er ist nicht gekommen und nun ist deine Arbeit natürlich liegen geblieben, aber das ist nicht sein Problem. Du weißt in Zukunft, dass er kein verlässlicher Typ ist und gut ist, daraus lernst du eben, aber du kannst ihn doch nicht verändern. Er ist alt genug um zu wissen, dass sein Verhalten Mist war. Wenn er das nicht einsieht, ist er eh unbelehrbar.
Man muss den Leuten aber nicht immer wieder den Spiegel vorhalten. Sicherlich könnte man nun umgekehrte Psychologie machen und vielleicht hat er dann ein schlechtes Gewissen, aber das hält sicher nicht bis zum nächsten Mal und dann wird es wieder so passieren. Es wird ihm einfach egal sein und er wird egoistisch sein, weswegen egal was du machst, sein Verhalten nicht ändern wird.
Meiner Meinung nach solltest du seinem Verhalten dann aber auch nicht folgen. Immerhin ist es falsch und wenn du ihn dann vertreten musst, dann solltest du auch alles geben und nicht nur das Nötigste machen. Danach kannst du ihn ja auch sagen, dass du das gerne gemacht hast, das führt vielleicht zu einem kleinen Umdenken, aber wenn er dies nicht will, dann will er nicht.
Ich kann dein Verhalten in einem solchen Fall auch nicht unbedingt nachvollziehen. Es ist ja noch nicht einmal gesagt, dass er krank sein wird und du versuchst ihn jetzt schon zu manipulieren. Du vermutest, dass er krank macht, weil du irgendwo so etwas gehört hast, aber du weißt es nicht. Es ist weder dein noch sein Problem, wenn dann die Arbeit liegen bleibt, krank ist krank und du bist wie geplant im Urlaub.
Dann ist das halt einfach mal so. Wenn er tatsächlich krank machen wird, dann weißt du ja schon, dass du ihn in Zukunft nicht mehr als Vertreter fragen kannst. Du kannst ihn doch nicht manipulieren und ich denke nicht, dass das funktioniert. Weil wenn er ganz klar krank machen wird, weil er dich meinetwegen nicht ausstehen kann oder die Vertretung nur aus reiner Freundlichkeit übernommen hat, dann kannst du seinen Plan wahrscheinlich auch nicht mehr wirklich ändern.
Wenn du besonders freundlich zu mir wärst und ich hätte gehört, dass du nicht die netteste Person bist, dann wäre es mir schon suspekt. Deswegen kann es ja durchaus sein, dass der Kollege den Gerüchten nachgibt und deine Freundlichkeit genauso interpretieren könnte. Lass den Kollegen sein Spielchen spielen, du bist in Urlaub und es wird bestimmt nicht auf dich zurückfallen und wenn etwas nicht erledigt ist, dann erledigst du es halt nach dem Urlaub.
Das ist dann halt ärgerlich, aber mach dir nicht so viele Gedanken um den Kollegen. Du hast doch seine Vertretung und kannst entspannt in Urlaub gehen.
Meinst du wirklich, dass du damit etwas erreichst? Lass es doch einfach auf sich beruhen und wenn sein Verhalten bei geplanten Vertretungen wirklich so auffällig ist, dann ist es Sache des Arbeitgebers diesem auf den Grund zu gehen.
Du willst hier jemanden auf den Nerv treten, der vielleicht im Moment ganz andere Sorgen hat. Denn eine Krankmeldung sagt schließlich nicht aus, was mit dem Mann wirklich ist.
Scheinbar kennst du ihn auch nicht näher, denn sonst hätte er sich bestimmt bei dir gemeldet, weil er eben krank geworden ist. Daher gehe ich davon aus, dass mit einer solchen Mail oder einem Anruf gar nichts bewirkt wird.
Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht, was du mit deiner umgekehrten Psychologie bezweckst. Falls dein Kollege wirklich krank ist, wird sich der gute Mann über die freundlichen Worte freuen und sich bei dir bedanken. Falls dein Kollege einfach nur die Arbeit schwänzt, wird sich der böse Mann freuen, dass du ihm glaubst. Oder er wird wissen, dass du ihm nicht glaubst, was ihn aber nicht interessiert.
Warum auch? Sein Handeln hat offenbar noch nie Konsequenzen nach sich gezogen, von den bösen Blicken und Spitzen im Dialog mit Kollegen mal abgesehen. Mit deinen Überlegungen verschwendest du nur deinen Urlaub, in dem du dich erholen solltest, statt in Gedanken an der Arbeit zu ersticken.
Dazu kommt, dass du gar nicht weiß, warum sich dein Kollege krank meldet, sobald eine neue Vertretung ansteht. Das haben andere auch schon geschrieben, und das solltest du dir zu Herzen nehmen. Nicht jeder Kollege, der die Arbeit sausen lässt und dir Mehrarbeit nach dem Urlaub aufbrummt, ist ein egoistischer Bastard.
Vielleicht hat dein Kollege schlechte Erfahrungen gemacht, scheut sich vor neuen Aufgaben, ist diesmal wirklich krank oder hat andere Probleme, die den Chef nichts angehen. Fakt ist: Du hast keine Ahnung, was dein Kollege fühlt, empfindet oder denkt. Trotzdem denkst du darüber nach, ihn zu manipulieren und Verhaltensänderungen zu erzwingen. Das halte ich bei erwachsenen Menschen für unmöglich.
Was du machen kannst: Suche dir für den nächsten Urlaub eine andere Vertretung. Ärgere dich nicht weiter über deinen Kollegen, über den du nichts weißt und den du nie näher kennenlernen wirst. Das bringt dich nicht weiter und macht deinen Urlaub nur weniger schön. Genieße die freien Tage, bald wirst du dich zum nächsten Urlaub retten müssen.
Ich denke auch, dass diese Methode nicht wirklich viel bringt. Ich würde auch vermuten, dass er denkt, dass es ja super geklappt hat, weil du ihm glaubst, dass er wirklich krank ist. Das wird nichts für die Zukunft bringen, dass er dann nicht mehr so tut, als wenn er krank sei. Ich würde an deiner Stelle auch einfach Gras über die Sache wachsen lassen.
Es ist doch alles geregelt, was dich betrifft und deine Termine sind verteilt. Das ist doch alles, was wichtig für dich ist, damit du deinen Urlaub antreten kannst, ohne dir Sorgen machen zu müssen, dass vielleicht ein Termin nicht stattfindet oder so. Sicher hättest du deinem Kollegen nicht die Tipps zu den Terminen geben müssen und es ist ärgerlich. Aber trotzdem würde ich das alles auch auf sich beruhen lassen.
Weißt du denn inzwischen mit Sicherheit, ob der Kollege krank macht oder, o Schreck, ob er vielleicht doch tatsächlich krank ist? Bevor ich versuche, den Kollegen irgendwie zu etwas überzeugen, solltest du erst einmal prüfen, ob das überhaupt möglich ist.
Ich habe beispielsweise auch einen ehemaligen Kollegen, der in bestimmten Situationen psychosomatische Probleme hat. Den könnte ich mit Engelszungen beschwatzen oder mit umgekehrter Psychologie volllabern, das würde nichts bringen. Die Gründe für seine Beschwerden kenne ich aber auch nur, weil wir recht vertraut miteinander sind. Und das schon seit der Zeit, in der wir Kollegen.
Wenn es dich so sehr nervt, dann sieh einfach zu, dass du eine andere Vertretung bekommst, die so funktioniert, wie du dir das vorstellst. Ich glaube nicht, dass du deinen Kollegen ändern wirst, egal welche Methode du anwendest und egal, ob wirklich krank oder nicht.
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