Nichts tun müssen ist doch angenehm - oder?

vom 10.08.2012, 18:52 Uhr

Ich finde, in der Arbeit nichts zu tun zu haben, sogar noch viel schlimmer, als Stress zu haben. Da bin ich lieber Stundenlang im Stress, laufe auf und ab und die Zeit verrinnt und ich bin beschäftigt, als dass ich da sitze und nicht weiß, was ich machen soll. Da vergehen die Stunden ja auch kaum. Mir ist beides natürlich schon öfter vorgekommen.

Ich bin Verkäuferin und wenn wir saisonal in Einkaufszentren etwa einen Stand aufgebaut haben und man dort dann 10 Stunden täglich verbringt, kann das durchaus mühsam werden. Da ist es dann oft so, dass man wirklich zwei bis drei Stunden durchgehend NICHTS zu tun hat, aber auch wirklich gar nichts und man nicht weiß, wie die Zeit vergehen soll. Man kann ja dann auch nichts anderes arbeiten, z.B. sauber machen, Ware sortieren etc., weil es sich ja nur um einen kleinen Verkaufsstand handelt und nicht um ein Geschäft.

Und dann kommt das krasse Gegenteil, dann ist gerade so derartig viel los, dass man nicht mehr weiß, wo vorne und hinten ist und womöglich vor lauter Hast auch noch ungeschickt wird. Das ist dann natürlich auch nicht schön und da wäre mir dann etwas weniger Kundschaft oder besser gesagt, gut aufgeteilte Kundschaft lieber ;). Aber das kann man sich ja leider nicht aussuchen.

» Gismo1505 » Beiträge: 165 » Talkpoints: 121,59 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich selbst mag es überhaupt nicht, wenn ich nichts zu tun habe bei der Arbeit. Dabei ist es in meinem Job auch hin und wieder so, dass es einfach nichts zu tun gibt. Da ich in der Gastronomie jobbe, sind wir auf Kunden angewiesen. wenn keine Kunden kommen, gibt es meistens auch nichts zu tun. Und das kann wirklich sehr langweilig werden, zumal man auch keinen anderen Beschäftigungen nachgehen darf. Stattdessen ist man gezwungen, die ganze Zeit an der Theke zu stehen und zu warten, bis der eine oder andere Kunde kommt. Das ist wirklich schrecklich und da ziehe ich doch stressige Tage vor, an denen so richtig viel los ist. Immerhin hat man dann wenigstens etwas zu tun und einem ist nicht langweilig.

Anders wäre es, wenn ich einen Job hätte, bei dem ich irgendwelchen anderen Beschäftigungen nachgehen könnte, solange keine Arbeit vorhanden wäre. In dem Fall würde ich mich wohl überhaupt nicht langweilen, sondern eher freuen. Immerhin könnte ich so meine Freizeitbeschäftigungen in meine Arbeitszeit verlagern, was heißen würde, dass ich so ziemlich viel Zeit täglich sparen würde. Außerdem würde ich ja gleichzeitig auch noch bezahlt werden, was besser nicht sein könnte.

In dem Fall deiner Freundin würde ich auf jeden Fall immer einige Bücher und auch Zeitschriften am Arbeitsplatz haben, damit ich lesen könne, wenn ich Lust darauf hätte. Da ich mir mit Lesen stundenlang die Zeit vertreiben kann, wäre das ideal für mich. Außerdem würde ich mir ansonsten auch die Nägel lackieren, im Internet surfen und mir vielleicht sogar auch einige Serien oder Filme im Internet anschauen. Langweilig wäre mir somit sicherlich nicht.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich kenne solche Situationen, wo man nichts zu tun hat sehr sehr gut. Es kommt dabei auch darauf an, wie frei man beim Nichtstun ist. Muss deine Freundin am Schreibtisch sitzen bleiben und muss sie sogar am PC arbeiten? Oder ist deine Freundin relativ frei und kann sich in ihrem Büro bewegen wie sie möchte?

Wenn deine Freundin sich an ihrem Schreibtisch frei entfalten kann, dann kann ich ihr das empfehlen, was ich auch immer in der Zeit mache, wo ich keine Arbeit habe. Ich habe mich für Handarbeiten begeistern können. Ich habe da immer etwas dabei, entweder einen angefangen Schal, den ich weiterstricken kann oder ähnliches dabei. Man kann sich auch mit Hilfe von YouTube neue Strickmuster oder neue Bastelideen lernen und so den Tag nützlich verbringen. So kann man im Prinzip sein Hobby in der freien Zeit an der Arbeitsstelle verfolgen und hat dann zu Hause mehr Zeit für Haushalt und vor allem für die Familie.

Wenn ich mal nichts zum Stricken, Häkeln oder Basteln dabei habe, dann habe ich auf jeden Fall etwas zum Lesen dabei. Das geht relativ gut mit einem E-Book-Reader. Den kann man immer in der Tasche dabei haben und hat somit immer etwas zum Lesen an der Frau. Wenn ich vorher weiß, dass ich am Tag äußerst wenig Arbeit habe, dann kaufe ich mir auch gern eine Zeitschrift. Da sind oft auch Rätsel drin oder direkt eine Zeitschrift zum Rätseln finde ich sehr gut. Zum Beispiel PM Kreativ kann ich da empfehlen.

Alles im Allem kann ich auf jeden Fall empfehlen sich eine sinnvolle Beschäftigung zu suchen. Denn wenn man nur im Internet surft, dann vergeht die Zeit nicht und man wird unzufrieden, denn man kann am Ende des Tages beim Reflektieren keinen Sinn in dem verbrachten Tag finden. Es ist sozusagen ein sinnloser Tag, den man verschwendet hat.

» White-Sheep » Beiträge: 138 » Talkpoints: 83,14 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde es ganz furchtbar, wenn man in der Arbeit nichts zu tun hat und habe diese Situation auch selbst schon erlebt. Wer wirklich nicht mehr weiß, was er noch tun kann oder soll, der sitzt seine Zeit einfach nur ab und das fühlt sich wirklich grauenvoll an, weil sie dann auch entsprechend langsam vergeht. Man kann das ja ganz einfach mal für sich selbst testen, indem man sich eine Stunde lang ins eigene Badezimmer setzt und dort einfach mal gar nichts tut. Das Badezimmer würde ich für diesen Versuch wählen, weil sich dort keine Unterhaltungsmedien befinden dürften, mit denen man sich die Zeit angenehm vertreiben kann. Und ungefähr so fühlt sich jemand, der in seinem Büro sitzt und dort stundenlang verharren soll, ohne, dass es dafür einen Grund gibt – abgesehen von seinem Arbeitsvertrag und der darin vereinbarten Arbeitszeit.

Nicht ohne Grund gibt es außerdem das Boreout-Syndrom, das eine ziemlich ernstzunehmende Angelegenheit ist. Wenn man so deutlich mit der Nase darauf gestoßen wird, dass man eigentlich zu nichts zu gebrauchen ist, weil es nichts gibt, das man tun kann, dann kann einen das psychisch durchaus belasten. Außerdem fragt man sich als Arbeitnehmer in solchen Situationen des Absitzens seiner Arbeitszeit wirklich irgendwann, was das eigentlich soll, denn man lässt ja auf sehr stumpfsinnige Art Zeit verstreichen, in der man durchaus wichtigere Dinge erledigen oder auch einfach nur Spaß haben könnte.

Ich würde insofern wohl mal überlegen, mit dem Chef darüber zu sprechen, ob es nicht ausreichen würde, mich in Teilzeit einzustellen. Wenn er nämlich von den Gegebenheiten weiß, aber offenbar für seine betrieblichen Ausgaben dieses Anstellungsverhältnis benötigt, sollte es vielleicht auch in seinem Interesse sein, den Arbeitnehmer zu behalten, aber dafür mit geringerem Stundenumfang zu beschäftigen. Lange wäre das für mich als Betroffene jedenfalls nicht machbar, denn ich würde einen solchen Zustand nicht längerfristig aushalten können.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Wenn zeitweise keine Arbeit für die Mitarbeiter vorhanden ist, kann das noch viel schlimmer sein, als wenn man den ganzen Tag nur Stress hat. Ich käme mir total nutzlos vor. Da würde ich doch einmal den Chef ansprechen, welche Möglichkeiten es noch gibt, Arbeit zu beschaffen. Wenn alles in Ordnung ist, der Schreibtisch aufgeräumt, die Ablage in Ordnung und nichts mehr da ist, was man machen könnte, hat der Chef vielleicht noch eine Idee.

Handelt es sich um Kundenverkehr, könnte man vielleicht telefonisch Kunden ansprechen und Werbungs- und Verkaufsgespräche führen. Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, etwas für kommende Zeiten vorzubereiten. Leider weiß man nicht, um welche Bürotätigkeit es sich handelt, denn da gibt es ja viele Möglichkeiten. Aber Stunde um Stunde nur absitzen, das wäre nun wirklich nichts für mich.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Nichts zu tun zu haben kann auf Dauer ganz schön anstrengend sein, das kann ich mir als Beamter ganz gut vorstellen. Nicht dass ich nur rum sitze, ich habe wirklich genug zu tun, aber ich genieße zum Beispiel die Ruhetage zwischen den Feiertagen. Da hat man in der Regel alles abgearbeitet was wichtig ist und die Zeit kann mit Aufräumen und Gesprächen mit den lieben Kollegen verbringen.

Ich wäre in der übrigen Jahreszeit aber immer vorsichtig mit dem was ich tue. Selbst wenn so etwas momentan von den Vorgesetzten ignoriert wird und sie vielleicht selber ähnlich denken, irgendwann wird immer wieder alles hervorgeholt und dann steht man dumm da weil man sich nicht rechtfertigen kann. Immerhin bekommt man sein Geld und dafür müsste eigentlich auch eine Leistung erbracht werden. Alles andere wäre unfair dem Arbeitgeber gegenüber. Sicherlich kann man mal eine Runde Solitär spielen oder ein paar Beiträge für Talkteria schreiben, aber man sollte es nie übertreiben und darauf achten dass man nicht unbedingt dabei beobachtet wird. Den Schein sollte man immer wahren.

Übrigens kann chronische Unterbeschäftigung auch krank machen oder zu Unruhe oder nervösen Erkrankungen führen. Die Sprechstunden der Psychotherapeuten sind voll davon. Ich würde es einfach nicht soweit kommen lassen und mich mit anderen dienstlichen Dingen beschäftigen. Irgendein Bericht steht immer an den man vorfristig erfüllen könnte und es sind auch immer Abrechnungen zu machen. Man könnte sich auch notfalls im eigenen Fachgebiet mit Hilfe des Internets weiterbilden, hier findet man eigentlich immer etwas was man noch nicht weiß oder noch vertiefen könnte. Möglich wäre auch ein Sprachentrainer im Internet um ein bisschen das Englisch aufzufrischen oder ein paar Vokabeln für den nächsten Urlaub zu lernen.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Nein, ich finde es nicht gut, wenn man auf der Arbeit quasi nur noch Leerlauf hat und man nichts zu tun hat. Solch einen Leerlauf habe ich auch durchaus mal und den kann ich sogar genießen, wenn ich vorher eine besonders stressige Phase hatte. Da bei uns aktuell immer etwas zu tun gibt und man dadurch auch nicht in einen Leerlauf kommt, ist es schon recht problematisch, da man sich auch nicht immer aufteilen kann.

Ich finde es so schon schade, weil man Dinge nicht erledigen kann, oder weil etwas oder jemand zu kurz kommt. Würde ich aber nun nur Leerlauf haben, wäre ich ehrlich gesagt auch irgendwie fehl am Platz, weil es bei uns eigentlich gar nicht so dermaßen machbar ist und man dafür dann andere Dinge erledigen kann. So müssen wir beispielsweise am Abend immer mal Berichte verfassen, aber das gelingt aufgrund der arbeitsreichen Zeit auch nicht immer. Die holen wir dann am Folgearbeitstag nach, wenn es etwas ruhiger ist.

Ich bin ja nun noch nicht lange dort, wo ich jetzt bin und eigentlich gab es auch nur kurze Phasen, wo wir Leerlauf haben. Irgendwas war bislang immer, sodass ich es mir aktuell nicht vorstellen kann. Ansonsten würde ich auch die Zeit nutzen, um etwas vorzubereiten, oder mir etwas zu suchen, die nächsten Tage zu planen und dergleichen. Daher finde ich es vielleicht mal schön, fünf Minuten für mich zu haben, aber ansonsten möchte ich eher beschäftigt und aktiv sein und nicht nur herumsitzen und nichts tun.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Barbara Ann hat geschrieben:Ich finde es eigentlich noch unangenehmer, wenn wenig zu tun ist, als wenn viel Arbeit da ist und die Zeit schön schnell vergeht.

Geht mir genauso. Man sieht die ganze Zeit nur auf die Uhr und wartet, bis die Zeit endlich abgesessen ist. Einfach fürchterlich. Da sind mir die Tage lieber, an denen ich gar nicht merke, wie die Zeit vergeht.

Daneben wäre es mir schon unangenehm, wenn ich mich mit Dingen beschäftigen würde und mein Vorgesetzter oder gar mein Chef wüssten davon. Denn irgendwann rächt sich so ein Verhalten in der Regel schon.

Wenn eine solche Phase aber nur mal einige oder wenige Tage andauert, dann genieße ich es durchaus auch, dass ich einfach mal Dinge abarbeiten kann, für die sonst keine Zeit bleibt. Dazu gehören auch Kurse oder Literaturstudium, die unser Arbeitgeber online in großer Menge anbietet. Leider kann man das alles im normalen Arbeitsalltag nicht nutzen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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