Anordnung vor 100 Jahren über Getreide für Kriegsbrot
In der heutigen Wochenzeitung steht eine Anordnung von vor 100 Jahren für diesen Kreis über Mehl und Brotgetreide. Eine Bestandsaufnahme damals von Brotgetreide ergab, dass dieses erschreckend geschrumpft war in relativ kurzer Zeit. Damals wurden auch Schweine auf den Bauernhöfen noch mit Brotgetreide gefüttert, nicht wie heute mit Abfallprodukten. Es war zwar verboten, Brotgetreide zu verfüttern, aber es wurde trotzdem gemacht. Auch das führte zur Knappheit von Brotgetreide.
Durch die britische Seeblockade wurde verhindert, dass Weizen wie bisher aus Übersee angekauft werden konnte. Auch die Lieferung aus Südrussland fiel flach durch den Krieg. So musste Ersatz geschaffen werden. Es wurde genau festgelegt, wie hoch der Anteil an Weizen, Roggen in einem Brot sein durfte und wie viel Kartoffelmehl, Kartoffelstärkemehl, Kartoffelflocken oder Kartoffelmalzmehl hinzu genommen werden musste.
Diese Brote wurden verächtlich Kartoffelbrot oder Kriegsbrot in der Bevölkerung genannt. Sie waren sehr unbeliebt. Ob es so schlecht schmeckte, kann ich nicht beurteilen, weil ich noch nie Kartoffelbrot gegessen habe. So wie ich beim Bäcker mal gelesen habe, gibt es dort auch Kartoffelbrot zu kaufen. Wie viel Anteile Kartoffelmehl das Brot heute hat, ist mir nicht bekannt.
Habt ihr das Kartoffelbrot mal probiert? Wie hat es euch geschmeckt? Wisst ihr zufällig, wie hoch der Anteil der einzelnen Getreidesorten an einem solchen Brot ist?
Ich habe schon verschiedene Kartoffelbrote gekauft und finde diese sehr gut essbar. Ich könnte dir aber jetzt auch nicht beschreiben, wie diese schmecken. Es ist halt Brot. Einen besondern charakteristischen Eigengeschmack konnte ich nicht feststellen.
Allerdings weiß ich auch nicht, ob die Brote heute noch nach den gleichen Rezepturen hergestellt wurden, wie früher. Damals hat man mit Sicherheit irgendwo alles gegessen, was satt machte. Heute muss es ja schmecken, sonst würden die Bäcker es nicht verkauft bekommen.
Zumindest nach dem Ersten Weltkrieg gab es Verordnungen, weil der verringerte Proteingehalt von Brot mit rund 20 Prozent Kartoffelflocken für die Bevölkerung zum Problem werden kann. Damals stellte Brot schließlich einen großen Teil der Versorgung mit Energie und Nährstoffen. Wie diese Brote geschmeckt haben, das weiß ich nicht. In meiner Familie waren sie immer wegen ihrer Härte und des unangenehmen Geschmacks verpönt.
Allerdings gab es auch damals schon traditionelle Rezepte für Kartoffelbrot, die in der jeweiligen Region (zum Beispiel Siegerland) sehr beliebt waren. "Modernes" Kartoffelbrot ist sehr lecker. Ich empfinde es als saftiger und im Geschmack milder als viele andere Sorten. Es wäre nun nicht meine erste Wahl zu sehr herzhaften Belägen, aber im Alltag ist es richtig lecker.
Kartoffelbrot habe ich schon öfter gegessen. Es schmeckt eher mild und leicht süßlich und nicht so herb wie beispielsweise Sauerteigbrot. Ein Versuch lohnt sich. Es schmeckt also besonders gut zum Frühstück für süße Beläge.
Zu Mengen von Kartoffeln im Brot habe ich keine Zahlen im Kopf. Allerdings weiß ich, dass es Backmischungen gibt für Kartoffelbrot. Die gibt es in größeren Supermärkten. Da die Kartoffel im Namen des Produktes erwähnt ist, muss in den Inhaltsstoffen auch der prozentuale Anteil angegeben werden. Es wäre also eine Möglichkeit für dich, mal im Supermarkt da nachzulesen. Das ist zwar nicht repräsentativ, aber eine Stichprobe.
Wenigstens scheint das Kartoffelbrot heute einigermaßen zu schmecken, wie ich euren Beiträgen entnehme. Danke dafür. Gelegentlich werde ich mir mal ein paar Scheiben Kartoffelbrot vom Bäcker besorgen und es probieren. Wenn es mit süßem Belag schmeckt, liege ich mit Marmelade ja richtig.
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