Welchen Einfluss nimmt euer Job auf das Privatleben?
Job und Privat ist oftmals nicht unbedingt auseinander zu halten und so nimmt man auch manchmal in Gedanken schon viel vom Job mit nach hause. Das ist für die Familie, für die Partnerschaft auch nicht immer gerade ideal. Auch wenn man alleine ist, fällt das Abschalten umso schwerer und man hat fast kein Privatleben mehr ohne ständig mit dem Job konfrontiert zu werden.
Welchen Einfluss nimmt euer Job auf euer Privatleben? Wenn ihr Feierabend habt, nehmt ihr dann Arbeit mit nach hause oder habt ihr die Gedanken noch bei der Arbeit? Habt ihr überhaupt ein richtiges Privatleben durch den Job? Wie geht eure Familie damit um?
In meinem Job habe ich keine festen Arbeitszeiten, was zwar von Vorteil ist, aber auch ein Nachteil sein kann. Oft bin ich im Außendienst unterwegs, was ich natürlich zu einer Uhrzeit machen muss, wo anderen Leute auch arbeiten, also vormittags und am frühen Nachmittag. Vieles kann ich aber auch von Zuhause aus am Computer erledigen.
Leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich zu hause wesentlich weniger Leiste, als auf der Arbeit und so gerate ich manchmal in Verzug und muss die nicht gemachte Arbeit in meiner Freizeit erledigen. Deshalb fahre ich in letzter Zeit fast jeden Tag ins Büro und arbeite dort, weil ich so, für mich selbst, geregelte Arbeitszeiten habe und meine Arbeit ohne Ablenkungen viel schneller erledigen kann, wodurch ich wiederum mehr Freizeit habe.
Weil ich schon seit Jahren meinen Job habe, bin ich auch mit einigen Kollegen gut befreundet und wir unternehmen auch ab und zu was. Aber meine engsten Freunde und meine Partnerin habe ich außerhalb der Arbeit kennengelernt und versuche mit ihnen möglichst wenig über die Arbeit zu sprechen.
Da ich meinen Job gerade wegen dem Privatleben gewechselt habe, nimmt dieser nun keinen großen Platz mehr im Feierabend ein. Ich gehe um 17 Uhr nachhause und habe dann auch tatsächlich Feierabend. Das mich etwas wirklich nachhaltig beschäftigt kam bis jetzt noch nicht vor. Da ich eine Schreibtischtätigkeit mache, beeinflusst mich meine Arbeit im Feierabend auch nicht körperlich, auch Rückenschmerzen sind mir fremd.
Bei meiner vorherigen Arbeitsstelle hatte ich unregelmäßige Arbeitszeiten, die auch sehr kurzfristig erst entschieden wurden. Private Termine zu planen war sehr schwer und körperlich war ich nach dem Feierabend auch nicht mehr fit genug, noch etwas zu machen, sei es auch nur mal eben schnell die Wäsche zu waschen.
Da ich manchmal erst spät nachts nachhause kam und eine sehr lange Schicht hinter mir hatte, habe ich die Dinge vom Tag oft mit ins Bett genommen und schlecht geschlafen. Bin ich wirklich gestresst träume ich auch sehr seltsame Dinge. Dies waren unter anderem Gründe für meinen Jobwechsel und nun ist mein Feierabend auch wirklich meiner.
Also bei mir vermischen sich beruflich und privat leider immer mehr. Zum einen, weil ich in einer weiter entfernten Stadt arbeite, so dass ich Akten vom Vorgesetzten mit nach hause bekomme und diese entsprechend zuhause bearbeite. Alleine schon deswegen gibt es eine permanente Vermischung, weil es beispielsweise bei der Hausarbeit dann vorkommt, dass ich nochmal einen Blick auf die Akte werfe und mir noch etwas einfällt, was ich an meiner Arbeit noch verbessern könnte. Das passiert auch schonmal beim Fernsehen, Lesen oder anderen Dingen, was etwaigen Besuchern manchmal durchaus auf den Keks geht.
Zum zweiten nimmt mein Job in dem Sinne Einfluss auf mein Privatleben, insofern dass ich bestimmte Denkweisen durch den Job geändert habe. Mein Gehirn ist inzwischen durch den Job und das vorangegangene Studium darauf programmiert, Fehler und Unlogik zu entdecken, misstrauisch zu sein und möglichst objektiv zu bewerten und zu entscheiden. Dadurch kommt es in zwischenmenschlichen Situationen oft dazu, dass ich mich scheinbar kühl verhalte. Das ist dann aber nicht so gemeint, sondern einfach der Tatsache geschuldet, dass ich durch das Arbeiten von Zuhause eigentlich immer im Arbeitsmodus bin.
Ich bin leider auch so, dass ich Ärger oder Sorgen von der Arbeit mit nach Hause nehme. Ich habe zwar einen Partner, wohne aber alleine, so dass ich niemanden belästigen würde. Natürlich rede ich aber auch darüber, wenn mich etwas bewegt, wir telefonieren ja jeden Tag miteinander.
Momentan denke ich schon, dass mein derzeitiger Job einen geringfügigen Einfluss auf mein Privatleben nimmt. Ich bin sehr unzufrieden und möchte auch wechseln, aber das dauert natürlich alles seine Zeit. Folglich bin ich auf der Arbeit gereizt, unkonzentriert und alles geht mir auf die Nerven, selbst ein harmloser Anruf ist mir zu viel. Und ich denke, dass ich dadurch auch meinen Kopf nicht frei bekomme, wenn ich mit meinem Freund zusammen bin. Allerdings ist er da sehr verständnisvoll und spricht auch mit mir über meine Probleme. Und irgendwann kann ich dann auch bei ihm abschalten.
Im Prinzip keinen. Ich gehe nach der Arbeite nach Hause und lasse meinen Beruf im Büro. Wenn ich mal sehr interessiert bin lese ich vielleicht zu Hause ein Fachbuch oder so aber im Prinzip basiert das alles auf freiwilliger Basis. Was natürlich auch sehr schön ist: Wir haben flexible Arbeitszeiten, so kann man sich das ganze noch mehr zurechtstutzen wie man es braucht.
Bei mir ist es unterschiedlich, je nachdem, was bei der Arbeit gewesen ist. Früher konnte ich nie abschalten und war in Gedanken immer noch bei der Arbeit, was nicht gerade einfach war. Dann dachte ich eigentlich, dass ich es irgendwie hin bekommen hätte, abzuschalten. Aber gerade in der letzten Zeit merke ich doch, dass ich mir wieder mehr Gedanken über meine Arbeit mache, wenn ich zu Hause bin und eigentlich meine Freizeit genießen könnte. Meiner Familie erzähle ich nicht viel davon, aber ich mache mir eben Gedanken über verschiedene Situationen.
Meine Arbeit beeinflusst mein Privatleben ziemlich. Ich werde dieses Jahr fertig mit der Ausbildung und schon jetzt, schon seit Ausbildungsbeginn, habe ich gemerkt, dass man schon öfter als gedacht an bestimmte Grenzen gerät.
Ich bin ab Sommer Gesundheits-und Krankenpflegerin, sprich Krankenschwester, arbeite an Wochenenden, Feiertagen, Weihnachten, Silvester, Ostern, was es eben so gibt und natürlich in drei Schichten. Es ist manchmal schwierig, alle Termine damit zu vereinbaren, die man hat. Oft ändern sich Dienstpläne kurzfristig, aber auch so kann ich nie pauschal sagen: ok, wir gehen in zwei Wochen ins Kino oder auf ein Konzert oder was weiß ich.
Ich kann nicht einmal Arzttermine ohne größere Überlegungen planen. Klar, jemand, der nur Montags bis Freitags bis 16 Uhr arbeiten geht, kann immer locker sagen, ok da hab ich Zeit und ja, da passt es mir. Ich kann das nicht. Ich muss immer erst meinen Dienstplan rauskramen und schauen, welche Schicht ich habe, dann ändert sich wieder was und dann kann ich den Termin wieder absagen.
Ich kann auch häufig nicht mit weggehen, wenn andere ausgehen, weil ich entweder schlafen muss oder arbeiten bin oder eben endlich alle Arzttermine oder alle Behördengänge erledigen muss, die ewig liegen geblieben sind. Das wirkt sich auch auf die Partnerwahl aus, ganz klar. Ich bin mit einem Mann zusammen, der privat wie beruflich genauso viel zu tun hat wie ich und so sehen wir uns nicht öfter als einmal die Woche, aber niemand fordert übermäßiges Zeithaben ein.
Vorletztes Jahr wollte ich die Beziehung beenden, weil ich mir dachte, ich müsste mir mal einen gleichaltrigen Mann suchen, der nicht so viele Verpflichtungen hat, aber das ging gar nicht gut. Der war super nett und wir hätten vielleicht ganz gut zusammen gepasst, aber ich musste mich jedesmal rechtfertigen, wenn ich wegen der Arbeit keine Zeit hatte oder weil ich zu müde war oder wegen dem Nachtdienst schlafen musste.
Das hat er überhaupt nicht verstanden, er wollte sich irgendwann beinahe jeden Tag treffen, aber das konnte ich nicht, ich hatte wegen der Arbeit einfach wirklich keine Zeit und auch keine Kraft auf diese anstrengende Kennenlernphase, wo sie dann immer so aufdringlich werden, die jungen Männer. Da fühlte ich mich sehr bedrängt und hatte einfach keine Lust mehr, mich jeden Tag rechtfertigen zu müssen und dann habe ich die für ihn begonnene Beziehung nach fünf Treffen beendet. Das hat er bis heute schlecht verkraftet, aber es ging eben nicht.
Nun bin ich "wieder" ausschließlich mit meinem sehr viel älteren Freund zusammen, der auch manchmal murrt weil ich oft nicht so kann wie er will, aber ich habe bei ihm auch Grund zu murren, weil er auch nicht immer so kann, wie ich will und so gleicht sich das aus und wir sind froh, einander zu haben. Wie das später weitergehen soll, weiß ich auch nicht, aber solange ich zu allem Überfluss noch in einer anderen Stadt lebe als meine Familie, Freunde und er, passt es prima zusammen, dass ich einfach wenn ich freihabe, heimfahren kann und beide Parteien sehen kann.
Der junge Kerl wollte immer, dass ich das Wochenende auch noch in der Fremde wegen ihm verbringe und bei all der vielen Arbeit ging mir das gehörig durch den Strich. Wenn man schon so eingeschränkt wird durch die Arbeitszeiten, dann will man doch wenigstens das bisschen Zeit, das man hat, zu Hause sein.
Ja, also meine Arbeit ist schon ein gewaltiger Teil von mir. Sie macht mir sehr viel Spaß und ich will nichts anderes machen, aber sie fordert eben auch sehr viel. Man muss gehörig flexibel sein in dem Beruf und man muss oft private Dinge hintenranstellen, worunter alles gelegentlich leidet, mal mehr, mal weniger.
Ich würde gerne meine Freizeit so gestalten wie ich möchte, ich würde gerne mal Konzertkarten kaufen - ein halbes Jahr vorher - ich würde gerne mal auf alle Feste und Veranstaltungen gehen so wie sie fallen und ich wäre gerne mal nach der Arbeit so leistungsfähig, dass ich noch zum Sport gehen könnte, aber das ist alles Utopie in dem Beruf.
Ich kann es schon versuchen, mir die Konzertkarten zu besorgen, aber wenn der Arbeitgeber nicht bereit ist, mir an dem Tag freizugeben bzw. an dem Tag danach oder ich kurzfristig für jemanden einspringen muss, um die Patientenversorgung zu gewährleisten, dann habe ich die Brille auf. Von daher versucht man es gleich zu vermeiden, solche Dinge so weit voraus zu planen.
Mein Job beeinflusst mein Privatleben eher wenig. Natürlich lässt sich beides nicht immer komplett voneinander trennen. Aber sobald ich merke, dass ich Stress von der Arbeit mit nach Hause nehme, arbeite ich aktiv daran, den Stress abzubauen.
Zuerst gelingt das durch den Weg nach Hause. Dort treffe ich während der Bahnfahrt immer einige bekannte Gesichter und man erzählt sich immer mal kurz die Aufreger und oft ist dadurch schon alles wieder im Lot.
Wenn das nicht geholfen hat, dann sage ich kurz meiner Familie Bescheid, dass mein Tag heute eher nicht so super war und ich mich daher noch nicht ganz abgeregt habe. Es gibt dann genug Dinge, die mich einfach von meinem Stresslevel runterholen und die trotzdem keinen weiter belästigen. So bin ich dann spätestens nach einer Stunde auch wieder völlig Privatperson.
Natürlich lese ich auch mal Fach- und Sachbücher, die auch Einfluss auf meinen Beruf haben in der Freizeit. Allerdings würde ich das auch tun, wenn ich nicht gerade diesen Beruf ausüben würde. Daher sehe ich da keine Verquickung, die mein Privatleben negativ beeinflussen könnte.
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