Morgens von 0 auf 100 oder den Tag langsam angehen lassen?
Ich arbeite in einer anderen Stadt, etwa 100 km von meinem Wohnort entfernt. Damit ich pünktlich um 9 Uhr zum Arbeitsbeginn da bin, muss ich um halb 6 die Wohnung verlassen. Weil ich aber nicht so früh aufstehen will, stehe ich erst um 5 Uhr auf, mache mich fertig, füttere die Tiere und gehe los. In der Regel bin ich dann noch nicht wirklich wach, habe noch kein Frühstück oder Kaffee gehabt, keine Nachrichten gesehen oder Ähnliches. Ich gehe quasi direkt aus dem Bett zum Bahnhof, hole mir unterwegs etwas zum Frühstück und lese per Smartphone die Nachrichten des Morgens im Zug.
Mich stresst dieses Vorgehen sehr, wenn ich aber noch früher aufstehe, dann bin ich schon ab Mittag so sehr im Eimer, dass ich nicht vernünftig arbeiten kann, was wohl auch daran liegt, dass es mir selten gelingt, vor Mitternacht einzuschlafen. Einige meiner Kollegen und Freunde können nicht verstehen, dass ich nicht lieber eine Stunde eher aufstehe, in Ruhe frühstücke und mich tagsüber mit Kaffee wach halte, weil sie sich einen Tag ohne morgendliche "Warmlaufzeit" nicht vorstellen können.
Wie sieht euer Morgen aus? Stresst und beeilt ihr euch oder lasst ihr es gemütlich angehen? Ich meine damit nicht nur die Berufstätigen unter uns, sondern auch die Mütter, die morgens vielleicht die Kinder wecken oder Frühstück für die Familie vorbereiten. Steht ihr extra früher auf, um noch ein wenig Ruhe zu haben und langsam wach zu werden oder springt ihr aus dem Bett und legt direkt los?
Ich stehe morgens extra so auf, dass ich dann eine halbe Stunde für mich habe, um den Tag ruhig zu beginnen. Danach wachen nach und nach die Kinder auf und später wecke ich noch den Mann. Ich mag es überhaupt nicht, wenn der Tag stressig beginnt, da mir dann meistens gar nichts gelingt.
Mein Mann ist früher, als wir zusammen gekommen sind, immer aufgestanden, ab ins Bad und auch dann schon los zur Arbeit. Nach und nach hat er es sich angewöhnt, erst einmal zu frühstücken und dann erst sich fertig zu machen.
Bei mir war es noch nie anders. Auch als ich meine Ausbildung angefangen habe, habe ich den Tag ruhig angehen lassen und kann es mir nicht anders vorstellen. Wenn an Tagen ich diese halbe Stunde mal nicht habe, ist der Tag für mich gelaufen und ich habe richtig schlechte Laune.
Ganz langsam angehen lassen. Wenn der Wecker geht wird erstmal noch eine halbe Stunde gechillt im Bett, mit der Snooze-Funktion (heißt schon so, oder?). Wenn ich dann mal raus bin geht es gemütlich zum Frühstück, da fällt zwischen meiner Freundin und mir so gut wie kein Wort weil wir beide Morgenmuffel sind, es hagelt aber ein paar Umarmungen. Auch im Büro wird zuerst wenig geredet, erst so gegen 10 gibt es den ersten Smalltalk. Das mag ich sehr gerne denn mich nerven Leute die mich morgens schon vollquasseln und ich habe so das Gefühl dass es den meisten Leuten die im IT Bereich arbeiten ähnlich geht.
Also ich persönlich muss morgens sofort in die Gänge kommen, damit ich nicht wieder einschlafe. Mein Weckerradio geht an und sofort stehe ich neben dem Bett. Wenn ich ihm fünf Minuten zuhören würde und dann erst aufstehen würde, würde das gar nicht gehen, weil ich dann entweder schon wieder eingeschlafen wäre oder total träge wäre. Deswegen muss ich sofort aufstehen.
Aber wenn ich einmal aufgestanden bin und mich fertig gemacht habe, dann habe ich meist auch noch eine halbe Stunde für mich, in der ich entweder gemütlich frühstücke oder ein wenig fernsehe. Also wenn ich einmal aufgestanden bin, lasse ich dann den Tag langsam angehen. Es wird ja noch anstrengend genug auf der Arbeit.
Wie viel Zeit ich morgens habe, kommt auch immer darauf an, wann ich anfangen muss. Muss ich pünktlich um 8 Uhr am Arbeitsplatz sein, dann stehe ich sehr knapp auf und hab dann nur zehn Minuten für mich. Muss ich aber erst um 10 Uhr anfangen, dann habe ich schon eine halbe Stunde früh noch Zeit für mich.
Zugegebenermaßen lasse ich es auch lieber ruhig angehen, dass kommt allerdings mit meinem Aufstehplan in Konflikt. Denn ich stehe meist so auf, dass ich oft nicht genug Zeit habe um wirklich alles ruhig angehen zu können, da wird dann früh Morgens schon gehetzt. Liegt auch daran dass ich eher ein nachtaktiver Mensch bin.
Sicher könnte man das mit der Zeit ändern, aber eigentlich will ich das gar nicht. Ein wenig Ruhe finde ich dann in den öffentlichen Verkehrsmitteln auf dem Weg zur Arbeit. Aber ab und zu stehe ich dann doch mal sehr früh auf und ja, es ist wirklich angenehmer. Außer ich freue mich tierisch auf den Tag der vor mir liegt, dann springe ich quasi aus dem Bett sobald sich meine Augen öffnen.
Ich bin auch eher der gemütliche Typ. Wenn ich direkt aus dem Bett aufspringen würde, dann würde ich auf dem Bad wohl schon wieder umfallen. Allerdings treibt mich auch morgens noch nichts aus dem Bett. Mein Mann ist unter der Woche nicht zu Hause und meine 2-jährige Tochter geht noch nicht in den Kindergarten.
An den meisten Tagen kommt meine Tochter nachts zu mir ins Bett und wir schlafen morgens so lange, bis einer von uns von allein wach wird. Dann wird eine viertel Stunde gekuschelt und gealbert und dann stehen wir ganz in Ruhe auf. Dann gibt es ganz in Ruhe Frühstück und unser Tag kann beginnen.
Als ich noch Arbeiten ging war es aber auch so, dass ich lieber eine halbe Stunde länger geschlafen habe als morgens noch eine halbe Stunde Zeitung zu lesen. Ich bin zwar auch dann nicht aus dem Bett gesprungen, habe aber vor der Arbeit nur das Nötigste erledigt.
Wenn ich morgens aufwache, bin ich meistens noch im Halbschlaf und komme quasi direkt aus einem Traum in die Wirklichkeit. Dieser Halbschlaf hält mindestens so lange an, bis ich aus dem Bett gestiegen bin, und bis dahin vermische ich teilweise noch Traum und Realität und weiß oft gar nicht, ob das, was gerade noch war, noch gilt, weil ich nicht unterscheiden kann, ob ich noch träume oder schon wirklich wach bin.
Seit ich einen Hund habe, gelingt mir das Wachwerden allerdings etwas leichter, weil der mich natürlich anstubst und rumwackelt und beachtet werden will. In diesem Fall funktioniert es bisher ganz gut, schnell in der Realität anzukommen und alles besser einordnen zu können, aber trotzdem kann ich noch nicht voll powern und mein Kreislauf ist grundsätzlich auch noch nicht ganz auf der Höhe.
Deshalb brauche ich morgens meine festen Abläufe, zu denen es unter anderem gehört, dass ich die ersten fünf bis zehn Minuten einigermaßen ruhig verbringen kann. Läuft irgendwo ein Radio, dann stresst mich das morgens regelrecht, weil mir das zu viel Gedudel ist, das ich irgendwie nicht haben kann. Das ist vom Gefühl her so ähnlich wie ein Ziehen und Zerren an mir, das mir zu schnell geht und zu viel auf einmal ist. Bis ich also einigermaßen klar im Kopf bin und mein Kreislauf auch soweit passt, brauche ich ein wenig Gemächlichkeit.
Dann kann ich auch direkt loslegen, wenn es sein muss, aber ich mag das nicht täglich machen müssen. Nach einer halben Stunde sieht das allerdings anders aus, da bin ich meistens dann bereit, manchmal dauert es vielleicht auch eine Dreiviertelstunde. Nach dieser Zeitspanne habe ich mich aber dann doch schon genügend bewegt, um fit genug zu sein und auch geistig allem folgen zu können, was sich um mich herum abspielt.
Als ich noch in Vollzeit arbeiten gegangen bin, war ich häufig schon zu Zeiten in der Arbeit, zu denen ich jetzt noch schlafe. Gewöhnlich stehe ich gegen zwanzig nach sieben oder halb acht auf und bin dann um acht Uhr einsatzbereit. Früher war ich häufig um sieben Uhr bereits im Büro, allerdings waren damals meine Morgen auch reichlich komprimiert und schön fand ich das alles auch nicht, aber ich wollte am Abend wenigstens noch ein bisschen was vom Tag haben und musste deshalb so früh ranklotzen, sonst wäre ich abends entsprechend spät aus der Arbeit gekommen.
Wirklich vorgesehen dafür, gleich von 0 auf 100 zu fahren und loslegen zu können, bin ich wohl nicht, würde ich sagen, aber ich kann es, wenn es sein muss und bin dann auch nicht muffelig. Allerdings bin ich froh, dass ich diese Hektik am frühen Morgen und dieses extrem Kurzgefasste mit wenig Zeit zum Aufwachen nicht habe, sondern meistens wirklich in aller Ruhe wach werden kann, bevor mein Tag startet.
Bei mir ist es wohl eine Mischung aus beidem. Ich habe morgens ungefähr eine Stunde Zeit, bis ich am Bahnhof beziehungsweise an der Bushaltestelle sein muss. Ich stehe so früh auf, dass ich genug Zeit habe, um alles in Ruhe zu erledigen, aber ich kann es mir auch nicht erlauben, herum zu trödeln, ansonsten muss ich dann eben den Weg zum Bahnhof oder der Bushaltestelle, je nachdem, mit was ich fahre, rennen. Das versuche ich aber möglichst immer zu vermeiden.
Mein Morgen sieht für gewöhnlich immer gleich aus. Wenn mein Wecker klingelt, stehe ich eigentlich sofort auf und wälze mich nicht noch mehrere Minuten im Bett herum, da mir die Gefahr viel zu groß ist, dass ich wieder einschlafe und dann mein Wecker nicht mehr klingelt. Als erstes gehe ich dann duschen, um wach zu werden. Wenn ich das gemacht habe, bin ich eigentlich topfit, bis zur Dusche bin ich dann aber eben eher noch ein wenig im Halbschlaf.
Als nächstes frühstücke ich und daraufhin föhne ich die Haare. Momentan im Winter föhne ich meine Haare vor dem Frühstück, weil ich ansonsten mir wohl eine Erkältung einfange. Während dem Frühstück habe ich dann meistens mehr als genug Zeit, um alles in einem gemütlichen Tempo zu erledigen. Das ist mir wichtig, denn wenn ich mal fünf Minuten länger schlafe, dann brauche ich ein wenig Puffer. Ich lese morgens auch gerne ein wenig Zeitung, wenn die Zeit dazu eben da ist oder ich surfe auch mal kurz mit meinem Smartphone im Internet.
Dann bleiben mir zu guter Letzt meistens noch circa zehn bis fünfzehn Minuten, um zum Bahnhof oder der Bushaltestelle zu kommen. Das genügt vollkommen und somit kann ich dann auch im normalen Tempo laufen.
Ich lasse es auch eher ruhig angehen und stehe rechtzeitig auf, um den Tag recht gemütlich zu beginnen. Ich stehe um 6:30 Uhr auf und muss um 7:55 Uhr aus dem Haus. So habe ich noch genug Zeit, um erst mal etwas zu frühstücken und zu duschen. Das ist mir auch wichtig, um erst mal in dem Tag "anzukommen". Eine Kollegin, die nicht weit von meiner Arbeitsstelle entfernt wohnte, hat es auch so gemacht, dass sie um 8:00 Uhr aufgestanden ist und um 8:30 Uhr bei der Arbeit war. Als ich einmal dort übernachten musste, habe ich festgestellt, dass das für mich nichts ist. Lieber stehe ich etwas früher auf und starte ganz ruhig in den Tag.
Ich habe für mich festgestellt, dass es für mich eher besser ist, wenn ich es ruhig angehen lasse. Das heißt dann, dass ich für den kommenden Tag alles am Abend vorbereite. Ich suche meine Kleidung raus, bereite die Mahlzeiten vor, die mitgenommen werden sollen. Natürlich werden auch die Kinder aufgefordert, alles was für die Schule zu erledigen ist, am Abend zu tun. So kommt es nicht vor, dass morgens noch irgendetwas auszufüllen oder zu unterschreiben ist. Nicht zuletzt wird dann auch noch geklärt, welche Termine am folgenden Tag zu erledigen sind und wer was übernimmt.
Trotzdem stehe ich immer mindestens eine Stunde eher auf als ich das Haus verlasse. Dann kommt ein Kaffee und die Morgentoilette und meist noch ein wenig trödeln. Auf dem Weg zur Arbeit im Zug, döse ich meist ein wenig vor mich hin. Wenn ich dann auf der Arbeit bin, bin ich dann auch soweit, dass ich mich in das Tagesgeschehen stürzen kann.
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