Warum so große Gehaltsunterschiede in Bundesländern?

vom 19.02.2013, 18:25 Uhr

Bei bestimmten Stellenausschreibungen möchten die Firmen, dass man in der Bewerbung seine Gehaltsvorstellung mit angibt. Nun habe ich ja schon des Öfteren im Internet recherchiert, wie viel man in meinem Beruf (Industriekauffrau) so verdienen, beziehungsweise, ansetzen kann.

Dabei ist mir aufgefallen, dass die Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern doch enorm groß sind. So kann ein Industriekaufmann in Bayern oder Baden-Württemberg beispielsweise um die 3.500,- € brutto pro Monat verdienen. Hier in unserer Region und in Berlin sind zwar auch Beträge von über 2.000,- € möglich, aber ich denke, das sind dann Ausnahmen.

Woran liegt es, dass in bestimmten Bundesländern so viel verdient werden kann? Liegt es daran, dass dort auch die Lebenshaltungskosten höher sind? Oder denkt Ihr, das ist nur abhängig von der jeweiligen Branche und nicht vom Bundesland?

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



In erster Linie wird es so sein, dass die Mieten in den jeweiligen Bundesländern und auch die Lebenserhaltungskosten eben total anders sind. Während man in den neuen Bundesländern immer noch sehr geringe Mieten hat im Verhältnis zu beispielsweise München, bekommt man in diesen Bundesländern eben auch weniger Lohn für die gleiche Arbeit. Viele regen sich auf, dass sie in einem bestimmten Bundesland weniger verdienen. Dass sie aber da auch weniger zum Leben brauchen sehen sie nicht.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich denke, dass es einfach an Angebot und Nachfrage liegt. Wenn die Nachfrage groß und das Angebot klein ist, wird halt auch weniger bezahlt. Die Lebenshaltungskosten spielen aber bestimmt eine Rolle. Der Job kann halt nicht besetzt werden, wenn man sich keine nahegelegene Wohnung leisten kann. Manchen Gegenden sind halt einfach teurer.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Diamante hat geschrieben:In erster Linie wird es so sein, dass die Mieten in den jeweiligen Bundesländern und auch die Lebenserhaltungskosten eben total anders sind.

Das ist inzwischen leider nicht mehr der Fall, sondern kehrt sich inzwischen sogar um. So sind die Lebenshaltungskosten in strukturschwachen Regionen teilweise sogar höher als in anderen Regionen.

Die Unterschiede sind daher nur noch teilweise durch geringere Lebenshaltungskosten begründet. Da sind strukturschwache Regionen natürlich durch Landflucht geprägt und die Mieten geringer. Das betrifft vor allen Dingen den Osten aber auch den Norden. Aber die Wohnnebenkosten sind häufig sogar höher.

Viel eher ein Grund: So gibt es im Süden und Westen deutlich mehr größere Unternehmen, die auch mehr Lohn zahlen können und dies auch tun. Darüber hinaus sind die großen Unternehmen und aber auch viele Mittelständler und zum Teil kleinere Unternehmen tariflich gebunden, was höhere Löhne bedeutet.

Darüber hinaus ist die Arbeitslosenquote im Osten höher als im Westen Deutschlands. Wer sich vor Arbeitslosigkeit fürchtet, der wird auch für weniger Geld arbeiten. Wer nur ein geringes Risiko zu befürchten hat, arbeitslos zu werden, der wird auch mehr Gehalt verlangen. Auch deshalb ist das Lohngefälle weiter ein Thema.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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