3 Jahre arbeitslos - und jetzt?
Ich habe vor etwas über drei Jahren meine Ausbildung beendet und bin seitdem arbeitslos. Mein damaliger Chef hat mich ausgestellt, da er keinen Lehrling übernimmt, aber leider war meine Suche nach einer neuen Arbeitsstelle bisher immer erfolglos. Jetzt ist es aber wirklich schon so, dass ich Zuhause eingehe und dringend einen Job suche. Ich möchte arbeiten, ich möchte wirklich arbeiten.
Könnt ihr mir helfen? Ich weiß wirklich nicht mehr weiter. Ich möchte endlich den Weg aus der Arbeitslosigkeit finden.
Darf ich fragen, wie alt du bist? Ich bin der Meinung, wenn man jung und gesund ist, dann kann man auch arbeiten, wenn man will und findet auch Arbeit. Man darf nur nicht so drauf schauen, dass es genau die Arbeit ist, die man gelernt hat. In den 3 Jahren hättest du Weiterbildungen machen können oder Fortbildungen, damit du wieder in einen Job kommen kannst.
Was sagt denn das Arbeitsamt? Was hast du denn gelernt, dass es so schwer für dich ist, was zu finden?
Damit nicht ganz so große Lücken im Lebenslauf entstehen, solltest du wenigstens in eine Zeitarbeitsfirma gehen. Nach 3 Jahren aus dem gelernten Beruf wird es sowieso schwer sein, dort wieder Fuß zu fassen.
Also ich bin der Meinung, dass man, wenn man wirklich auch was arbeiten will, auch etwas findet. Natürlich muss man dabei vielleicht manchmal Abstriche machen, vielleicht auch mal ein Jobangebot in dem Beruf annehmen, in dem man vielleicht nicht gerade seine Ausbildung gemacht hat, oder vielleicht nicht ganz so viel verdient, wie in einem anderen Beruf.
Aber wenn du sagst, dass du "eingehst", dann würde ich dir raten, zunächst mal eine von diesen Stellen zu nehmen, denn dir geht es doch hoffentlich in erster Linie darum, überhaupt zu arbeiten. Wenn du dann arbeitest, kannst dich ja immer noch nach was anderem/ besserem umsehen und dann gegebenfalls das bessere Jobangebot wahrnehmen.
Und notfalls bewirb dich bei einer Leihfirma, wie mein Vorredner schon sagte, denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass man da direkt genommen wird. Ich war damals gerade aus der Schule raus und hatte keinerlei berufliche Erfahrung und habe trotzdem direkt ein Angebot bekommen. Ich denke es hängt viel davon ab, wie stark der Wille, arbeiten gehen zu wollen, ist.
Wenn es für deinen erlernten Beruf wirklich keine Arbeitsstellen gibt, wie wäre es denn dann mit einer neuen Ausbildung? Du scheinst doch noch sehr jung zu sein, und wenn du wirklich arbeiten möchtest, es in deinem Beruf aber keine Chancen gibt, dann musst du es eben mit einem anderen Beruf versuchen. Natürlich ist es nicht schön nochmals alles zu lernen und niedriges Azubi-Geld zu verdienen, aber nachher bist du sicher froh wenn du eine neue Ausbildung gemacht hast, und eine schöne Arbeitsstelle hast.
An deiner Stelle würde ich zu erst mal meine Bewerbungen von einem Fachmann bewerten lassen. Bei der Agentur für Arbeit solltest du da eine Adresse bekommen. Ansonsten solltest du vielleicht in Erwägung ziehen, dich auch weiter weg zu bewerben und vielleicht auch erst mal in einer anderen Branche.
Wenn du dann immer noch keine Arbeit findest, solltest du vielleicht noch über eine andere Ausbildung mit mehr Zukunft nachdenken. Es gibt ja auch durchaus Berufe, bei denen man gut verdienen kann und wo auch immer noch Leute gesucht werden, weil es eben zu wenige gibt, die in der Branche arbeiten wollen.
Ganz ehrlich: Nach drei Jahren ist die Ausbildung einfach nichts mehr wert. Selbst nach einem Jahr wird es wahrscheinlich schon sehr schwer, noch etwas im gelernten Beruf zu finden. Das gilt zumindest, wenn man im Beruf noch nie gearbeitet hat. Hier hätte es erheblich geholfen, wenn du zumindest ein halbes Jahr oder ein Jahr noch bei deiner Ausbildungsstelle weiterbeschäftigt gewesen wärst. So etwas kann man sicherlich gut aushandeln, zur Not mit finanziellen Abstrichen.
Nun, dafür ist es aber ja jetzt zu spät. Man kann natürlich versuchen, irgendwo im Bereich für "Ungelernte" unterzukommen, also zum Beispiel als Produktionshelfer in der Industrie. Teilweise werden solche Jobs richtig gut bezahlt (besser als so manche Gesellen im Handwerk), aber es ist auch schwer, dort reinzukommen. Vieles läuft dort auch nur noch über Zeitarbeitsfirmen mit entsprechend schlechter Bezahlung (wobei eine feste Übernahme nicht ausgeschlossen ist).
Eine andere Möglichkeit ist, eine neue Ausbildung anzufangen. Ich kenne sehr viele Leute, die eine Zweit- oder sogar Drittausbildung angeschlossen haben, weil sie in ihren gelernten Berufen nichts gefunden haben. Azubis mit Vorkenntnissen sind teilweise schon recht beliebt, weil sie einfach schon eine gewisse Erfahrung in der Arbeitswelt haben und deshalb unter Umständen produktiver sind als ein Azubi, der frisch von der Schule kommt. In manchen Ausbildungsberufen spielt auch das höhere Alter eine Rolle, entweder wegen Kundenkontakt, höherer Verantwortung oder einfach weil Schichtarbeit erst bei Volljährigen möglich ist.
In welchem Bereich hast Du Deine Ausbildung gemacht und warum hast Du keine anderen Jobangebote bekommen? Es ist immer recht schwierig, ins Berufsleben einzusteigen und ehrlich gesagt kann ich mir auch nicht vorstellen, dass das Arbeitsamt so jemanden "hängen" lässt. In aller Regel wird man doch zumindest in Kurse gesteckt, man bekommt Beratungstermine und so weiter, sodass man eben nicht nur zu Hause ist.
Ich würde nun nicht davon ausgehen, dass die Ausbildung nicht nichts mehr wert ist, man kann aber durchaus als Neuling gelten und man muss sich vielleicht auch wieder in die Materie einarbeiten, aber mit einer entsprechenden Motivation und Engagement sollte es auch kein Problem werden, da neue Erfahrungen zu bekommen. Offenheit ist natürlich auch wichtig.
Vorstellbar wäre es auch, wenn man nun eine weitere Ausbildung machen würde, die den Neigungen entspricht und die gleichzeitig derzeit gesucht werden, einige Branchen suchen dringend Nachwuchskräfte und da hätte man vielleicht auch noch eine Chance, ich finde es nur schwierig, die Zeit der Arbeitslosigkeit zu verkaufen, gerade, nach einer beendeten Ausbildung, aber auch da wird sich mit Geschick sicherlich etwas machen lassen, mir würde nur spontan nichts einfallen.
Jung, gesund und arbeitslos sind Dinge, die ich nie verstehen werde. Es gibt genug Stellen, wo man nicht mal eine Ausbildung benötigt und wenn es auch nur für den Anfang vielleicht auf Minijob-Basis ist. Aber wirklich drei Jahre keinen Job haben als junger Mensch, da kann etwas nicht stimmen. Da wundert es mich auch, dass durch die Agentur für Arbeit noch nichts unternommen wurde.
Vielleicht sind deine Ansprüche an einen Job zu hoch und du solltest da grundlegend mal eine Einstellung überdenken. Auf der anderen Seite würde ich als Arbeitgeber aber auch stutzig werden, wenn ein junger Mensch seit Ende der Ausbildung wirklich nicht mehr gearbeitet hat.
ALGler hat geschrieben:Könnt ihr mir helfen? Ich weiß wirklich nicht mehr weiter. Ich möchte endlich den Weg aus der Arbeitslosigkeit finden.
Wobei benötigst du denn Hilfe? Was hast du denn bisher unternommen? Was hast du gelernt?
Es ist schwierig etwas zu raten, wenn man die Voraussetzungen nicht kennt. Denn gerade bei Anstrengungen jugendliche Arbeitssuchende in Lohn und Brot zu bringen, sollte es doch genügend Hilfe zum Thema Stellensuche und Bewerbungsschreiben gegeben haben. Warum hat all das nichts gebracht?
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