Wie unterscheidet ein Laie Traurigkeit von Depressionen
Wenn ein Mensch depressiv erscheint, geht oft eine große Traurigkeit vorher. Enttäuschung oder Trauer führen ja oft zu einer Depression. Aber wie kann ein Laie das unterscheiden? Kann der Betroffene es unterscheiden oder ein Außenstehender? Ein trauriger Mensch, der enttäuscht wurde oder Trauer empfindet mag ja nicht unbedingt zu einem Psychologen gehen. Was ist denn das Merkmal, wo Traurigkeit und Trauer zu einer Depression wird?
Das ist sehr schwer für mich zu sagen. Eine Traurigkeit sehe ich nach einem entsprechenden traurigen Anlass. Dass könnte der Tod einer nahe stehenden Person sein oder eine schwere Krankheit, eine große Enttäuschung in der Freundschaft oder Liebe. Auch eine andere Enttäuschung kann so ausarten.
Wenn diese Traurigkeit über eine lange Zeit besteht und Trübsinn dazu kommt sowie Desinteresse an allem, dann könnte die negative Stimmung sich so vertiefen und in einer Depression enden. Aber soweit sollte es keine nahe stehende Person, falls vorhanden, kommen lassen und versuchen, dem Menschen zu helfen, die Traurigkeit zu bewältigen und sie in kleinen Schritten zurückzuführen. Welches Merkmal es gibt, woran man diesen Übergang von Traurigkeit zur Depression erkennen könnte, weiß ich nicht. Ich würde nur gefühlsmäßig das so sehen, wie beschrieben und auch so handeln.
Ich denke nicht, dass ein Laie das wirklich unterscheiden kann. Depressionen werden ja immer mit Traurigkeit und einer gewissen Melancholie in Verbindung gebracht, aber es gibt verschiedene Arten von Depressionen. Es gibt unter Anderem die sogenannte lavierte, also versteckte Depression die sich zum Beispiel durch körperliche Symptome äußert. Hier müssen Ärzte die richtigen Fragen stellen, um überhaupt weiterzukommen, die Menschen mit dieser Art wirken normal, werden jedoch von starken körperlichen nicht wirklich zuordenbaren Symptomen gebeutelt.
Vielleicht kann man als Laie eine klassische Depression anhand der Auslöser erkennen. Vielleicht zieht sich die Person nach einem Todesfall komplett zurück und verliert komplett das Interesse an ihrem Umfeld. Vielleicht kreisen bei der Person ständig die Gedanken und sie äußert es irgendwann einfach mal, dass irgendwas nicht stimmt. Depressionen gehen oft auch mit einem mangelnden Selbstwertgefühl einher, die Personen fühlen sich neben einer ständigen Grüblerei auch wertlos und ängstlich.
Wenn einem Laien so was auffällt, sollte man trotzdem psychologische Hilfe in Anspruch nehmen, weil das riesige Loch Depression ist ohne Hilfe kaum zu bewältigen. Als Laie kann man an sich nur da sein, sprich der Person versuchen den Rücken zu stärken, was harte Arbeit ist und zermürbend sein kann. Gerade die negativen Gedanken können ansteckend wirken und die begleitende Person mit herunterziehen. Deswegen sollte man als Laie, auch wenn es vielleicht nur eine Phase de Traurigkeit bei der betreffenden Person ist, versuchen an die Person heranzukommen, ehe sie sich komplett zurückzieht.
Ich denke, der Unterschied zwischen einer Traurigkeit und einer Depression besteht aus der Länge und aus dem Grund, der dem voraus geht. Also eine Depression ist eine sehr lange anhaltende Traurigkeit, bei der der Betroffene wahrscheinlich gar nicht recht erklären kann, warum er überhaupt traurig ist. Die Gründe für die Traurigkeit scheint der gesunden Umwelt überhaupt nicht plausibel.
Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum es immer noch vielen Menschen schwer fällt, eine Depression bei anderen Menschen als Krankheit zu erkennen und trotzdem noch mit diesem in Kontakt zu treten.
Depressive Menschen haben meistens kaum oder gar keine Bekanntschaften, weil es ein Stress für die gesunde Umwelt bedeutet und solche Menschen oft als diejenigen gesehen werden, die einen herunter ziehen und mit denen man eben keine Zeit mehr verbringen möchte. Das ist zwar schade, entspricht aber leider der Realität.
Eine Traurigkeit hat meistens einen Grund, zum Beispiel Liebeskummer, der Tod eines geliebten Menschen oder ein Verlust einer Freundschaft. Natürlich kann auch der Verlust der Arbeit und vor allem der Existenz ein Grund für die Traurigkeit sein. Normale Menschen raffen sich aber wieder auf und versuchen, die Traurigkeit zu überwinden oder etwas dafür zu tun, um nicht mehr traurig zu sein. Beispielsweise sie verarbeiten die Verluste oder suchen sich eine neue Arbeit oder eine neue Art der Existenz.
Diejenigen Menschen, die aber nicht in der Lage sind, das zu meistern, die werden auf längere Zeit depressiv. Natürlich kann man das nicht verallgemeinern. Man kann ja auch eine Depression haben, wenn man ein schweres Trauma erlitten hat, beispielsweise einen Mord miterlebt oder eine Vergewaltigung über sich ergehen hat müssen. Dann ist natürlich die Ursache ebenfalls klar und der Person muss dringend geholfen werden.
So, ich bin ein Laie, und das ist meine Devise der Unterscheidung von Traurigkeit und Depression. Wer es besser weiß, werfe den ersten Stein.
Eine Depression ist deutlich langanhaltender als eine vorübergehende Traurigkeit. Ich meine mal gelesen zu haben, dass man sich Sorgen machen müsste, wenn eine Traurigkeit über mehrere Wochen durchgängig vorhanden ist und das ohne konkreten Anlass wie beispielsweise einen Todesfall, der ja auch erst einmal verarbeitet werden soll.
Aber ich kann aus Erfahrung sagen, dass ein Laie die Krankheit Depressionen nicht erkennen kann, egal ob er auf dieses Detail achtet oder nicht. Ich selbst war sehr lange depressiv, aber ich habe es nicht gezeigt nach außen. Ich war nur ich selbst, wenn ich alleine in meinem Zimmer war. Sobald irgendwelche Zeugen anwesend waren, war ich sehr fröhlich, ausgelassen und unbeschwert.
Ich hatte mir eine Maske zugelegt, die ich über die Zeit perfektioniert hatte, weil niemand sehen sollte, wie es mir wirklich ging. Es war für mich ein Zeichen von Schwäche und eine Schande, wenn es jemand merken sollte. Selbst meine Freundinnen haben es gar nicht bemerkt. Sie reagierten sogar geschockt, als ich ihnen davon erzählte, weil sie das gerade von mir niemals vermutet hätten.
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