Onkel Pate - Tante auch fragen?

Bei meinen Verwandten gibt es viele zerstrittene Personen und daher bleiben manchmal nicht viele Leute übrig, die man fragen könnte, wenn etwas ansteht. Meine Cousine hat nun vor kurzem ein Kind bekommen und sie hat bereits zwei. Das eine Kind hat einen Paten väterlicherseits, das andere Kind hat einen Onkel mütterlicherseits als Paten. Nun haben die beiden aber Probleme einen Paten für das dritte Kind zu finden, da es weder mütterlicher- noch väterlicherseits wirklich jemanden gibt, der sich anbieten würde.

Daher denkt meine Cousine nun darüber nach, ihre angeheiratete Tante zu fragen. Ihr Onkel ist bereits Pate eines ihrer Kinder und wurde gefragt, als er noch nicht verheiratet war. Ich selbst finde die Idee nicht ganz so gut. Als Pate wird schließlich auch viel von einem gefordert, in unserer Familie erwartet man Besuche und Geschenke vom Paten.

Und das ist natürlich schon viel, wenn man dann gleich zwei Patenkinder hat und vielleicht nicht ganz so viel Geld hat, wie es bei meinem Onkel und meiner Tante der Fall ist. Abgesehen davon würden die beiden dann gleich zwei Kinder bekommen, wenn den Eltern etwas zustoßen würde. Ich selbst finde die Idee daher nicht so gut und würde lieber Freunde oder Geschwister fragen. Wie findet ihr die Idee? Würdet ihr das euren Verwandten so zumuten wollen? Würdet ihr selbst in dieser Situation einwilligen?

Warum sollte man die Kinder zugesprochen bekommen nur weil man Pate ist? Da gibt es ja auch noch andere, die da ein Wörtchen mitsprechen können und man muss auch nicht die Kinder danach großziehen, wenn man das nicht will. Es geht ja nur darum, dass man die Eltern unterstützt das Kind im christlichen Glauben zu erziehen und ist keine Garantie dafür, dass die Kinder dann auch den Paten nach dem Ableben der Eltern zugesprochen werden.

Abgesehen davon ist es immer so eine Sache. Die Tante ist ja nicht Teil der Familie, aber sollte der Onkel die Kinder nehmen wollen, falls die Eltern sterben und bekommt sie auch zugesprochen, dann hat er eben eh beide, weil man die nicht einfach trennen wird und so kann man also entweder ihn oder seine Frau fragen, wobei es auch ein schönes Zeichen ist jemanden zu fragen, der nicht direkter Teil der Familie ist, wenn es nun aber schon kriselt sollte man den Onkel fragen.

Ich würde niemals eine angeheiratete Person fragen, ob sie eine Patenschaft übernimmt. Eine Trennung kann immer passieren und wenn es eine geben sollte, was ich nicht hoffe, dann hat man den Salat. Die wenigsten Trennungen gehen friedlich über die Bühne und meist folgt ein erbitterter Rosenkrieg und eine Schlammschlacht par excellence.

Ich würde da als Mutter nicht unbedingt zwischen die Fronten geraten wollen und es ist auch keine Garantie, dass die angeheiratete Tante dann auch die Patenschaft fortsetzen wird, wenn sich die beiden trennen sollten. Denn wer will schon seinem Ex permanent über den Weg laufen, gerade wenn die Trennung nicht besonders friedlich war? Niemand, nehme ich an.

Sie wird also ihr Patenkind immer dann meiden, wenn der Onkel wegen seinem Patenkind möglicherweise in der Nähe sein könnte. Hinzu kommt, dass die Bindung von angeheirateten Verwandten zu Blutsverwandten nie so groß und innig sein wird wie bei Blutsverwandten untereinander.