Muss man Angst vor Füchsen haben?

Auch wenn die Tollwut inzwischen als ausgerottet gilt, war ich zuletzt sehr negativ überrascht, als ich einen Fuchs in der Nähe meines Hauses sah, der ruhig seiner Wege ging. Irgendwie kamen da wieder alle Befürchtungen aus meiner Kindheit hoch. Schließlich ist der Verlauf von Tollwut in jedem Fall schrecklich. Wie gelassen seid ihr im Umgang mit Füchsen?

Füchse sind mittlerweile sogenannte Kulturwanderer und halten sich immer öfter dort auf, wo Menschen leben. Damit wird die Futtersuche für die Tiere wesentlich einfacher. Aber nur weil der Fuchs bei dir am Haus vorbei spaziert würde ich nun keine Panik machen. Wenn er in dem Moment keine Bedrohung für sich gesehen hat, dann war sein Verhalten ganz normal.

Ich weiß zwar nicht wie alt du bist, aber zu meiner Kindheit in den 1970er bis Mitte der 1980er Jahren wurde uns nur immer wieder gesagt, wie wir uns verhalten sollen. Ein infizierter Fuchs würde auch nicht einfach nur ruhig durch die Gegend spazieren. Die infizierten Tiere verhalten sich aggressiv und auffällig.

Wenn ich Füchse sehe, muss ich immer automatisch an den Fuchsbandwurm denken und nicht an die Tollwut. Dieser Bandwurm kann ja auch ruhig in freier Natur auftauchen, eben weil dessen Eier über den Kot übertragen werden. So können teilweise auch Bandwurmeier, die man nicht sehen kann, an Sträuchern im Wald vorkommen, eben überall dort wo der betroffene Fuchs vorbeigekommen ist. Diese Eier können auch von Mäusen über die Nahrung aufgenommen werden und über die Nahrungskette dann auch bei Katzen landen, die bei Menschen als Haustier leben.

Mein Freigänger-Kater musste früher regelmäßig entwurmt werden, damit diese Würmer sich nicht irgendwann versehentlich auf den Menschen übertragen. Allein wegen den gesundheitlichen Schäden, die so ein Wurm verursachen kann, habe ich mehr Angst vor diesem Wurm, den ein Fuchs übertragen könnte als vor Tollwut, wenn ich ehrlich bin. Denn Tollwut kann nur übertragen werden, wenn man Kontakt zu dem infizierten Tier hatte und gebissen wurde. Einen Bandwurm kann man auch ohne direkten Kontakt zum infizierten Tier bekommen, sodass ein Fuchsbandwurm viel tückischer ist.

Ich glaube nicht, dass du Angst vor Füchsen haben musst. Es sind sehr schöne Tiere. Wie Punktedieb schon schrieb, verhalten sie sich aggressiv, wenn sie die Tollwut hätten. Aber so weit ich gelesen hatte, ist die Gefahr gebannt durch die Ausrottung der Tollwut. An deinem Haus ist wohl ein ganz friedliches Tier entlang spaziert. Allerdings musst du bei Fledermäusen aufpassen, denn da haben viele die Tollwut inzwischen.

In der Regel sind Füchse scheu und auch wenn er ruhig an deinem Haus vorbeigegangen ist, bedeutet es nicht, dass er keine Angst vor Menschen hat. Normalerweise verschwinden sie sofort, wenn sie Menschen sehen. Dementsprechend muss man auch keine Angst vor Füchsen haben. Das der Fuchs Tollwut haben könnte, ist auch eher unwahrscheinlich.

Das einzige, was Füchse problematisch macht, sind Nachbarn, die meinen, die Tiere füttern zu müssen. Füchse, die in die Stadt ziehen und dort angefüttert werden, werden erstaunlich tolerant, wenn es um Futter geht. Möchte man allerdings den vermeintlich zahmen Fuchs streicheln, gibt es schnell einen unerfreulichen Biss.

Ansonsten sind Füchse nicht bedrohlich. Die Tollwut ist kein Problem mehr, außerdem muss man es dazu erst einmal schaffen, gebissen zu werden. Und was den Fuchsbandwurm betrifft, sind eher Erdbeeren und ähnlich niedrig wachsende Pflanzen ein Problem. Der durch die Straße laufende Fuchs überträgt den Wurm nicht auf Menschen.

Mir wurde zwar als Kind auch noch beigebracht, dass ich mich von Füchsen fern halten soll und auch heute suche ich nicht gerade deren Nähe, aber wegen Tollwut würde ich mir keine Gedanken machen, es wurde ja auch bereits mehrfach erwähnt, dass sich der Fuchs dann aggressiv verhalten würde.