Mit dem Ex zusammenleben, kann das funktionieren?

vom 27.12.2014, 11:34 Uhr

Eine Bekannte von mir ist momentan in der Situation, dass die Beziehung nicht mehr gut geht. Die Beiden haben sich geeinigt und die Beziehung in eine Wohngemeinschaft umgewandelt, weil es für die Beiden einfach günstiger ist und der Wohnungsmarkt in dem Stadtviertel einfach nur schlecht ist. Sie würde gerne in dem Stadtviertel bleiben und hat ihren Lebensmittelpunkt auch dort ausgelegt.

Beide haben getrennte Zimmer, nur der große Kleiderschrank steht bei ihm im Zimmer, aber da die Beiden unterschiedlich arbeiten, laufen sie sich weder nackt noch sonstwie über den Weg. Außerdem ist laut ihrer Aussage immer jemand zu Hause, wenn was passiert. Die Beiden verstehen sich ansonsten blendend, es gibt halt nur keine sexuellen Kontakte mehr, aber sie veranstalten auch Spieleabende mit Freunden und die kommen auch damit klar. Ich finde es nun nicht einmal so wild.

Jetzt frage ich mich, wie das mit dem neuen Partner ist. Eine Frau-Mann-WG ist ja gar nicht so ungewöhnlich, aber wenn es der Ex ist, dann könnte es doch zu Eifersüchteleien kommen, egal wie gut man sich versteht? Ich habe diese Konstellation jedoch schon öfters erlebt und es scheint aber auch bei Anderen zu funktionieren.

Kämt ihr damit klar, wenn der neue Partner mit der Ex zusammenlebt? Glaubt ihr ihm, dass dort nichts Sexuelles mehr läuft? Ich käme nun damit klar, weil ich eine ähnliche Situation erlebt habe. Mir wäre es egal, ich würde meinem Freund in dem Fall dann vertrauen, würde die Ex dann aber auch gerne kennenlernen wollen.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Mir ist das selber mal passiert. Ich bin mit meinem damaligen Freund zum Studieren in eine andere Stadt gezogen und bald darauf habe ich mich von ihm getrennt. Wir sind dann aber dennoch zusammen in der Wohnung geblieben, weil wir ja sonst niemanden kannten in der neuen Stadt. Und das klappte echt ganz gut. Er ist dann aber wieder zurück in die Heimat, weil er auch im Studium nicht glücklich war. Ob es auf längere Sicht geklappt hätte, weiß ich nicht. Feste Partner gab es in der Zeit nicht.

Wenn ich nun einen neuen Freund hätte und er mir erzählen würde, er lebt noch mit seiner Ex-Freundin zusammen, wäre ich daher auch gelassener als so manch andere Frau. Aber ich würde seine Ex-Freundin auch auf jeden Fall kennenlernen wollen. Vor allem würde ich dann gern die beiden zusammen erleben, wie sie miteinander umgehen. Wenn das ganz normaler, freundschaftlicher Umgang ist, spricht meiner Meinung nach nichts dagegen.

Klar waren die beiden mal sexuell miteinander aktiv, aber das bedeutet doch nicht, dass sie immer wieder im Bett landen werden. Je nachdem, warum und wie die Beziehung zu Ende ging, ist sie doch wirklich vorbei. Keiner trauert dem anderen nach, sie haben damit abgeschlossen. Dann kann eine Ex-Freundin auch einfach zur guten Freundin werden. Ohne, dass je wieder etwas passiert.

Aber ich muss schon zugeben, dass der Gedanke, mit wem der neue Partner schon alles zusammen war, immer bisschen komisch ist. Da macht es das natürlich nicht einfacher, wenn man als neue Freundin die alte kennenlernt. Ich würde dann vor allem keine Details wissen wollen. Schon gar keinen positiven. Ich denke, man tritt da automatisch ein bisschen in einen Konkurrenzkampf, auch wenn man das gar nicht will. Und wenn ich das Gefühl hätte, dieser Konkurrenz überhaupt nicht gewachsen zu sein, würde es bestimmt nicht einfach werden.

Also der Verstand und die Gefühle können sich da - mal wieder - sehr voneinander unterscheiden. Aber ich würde auf keinen Fall von Anfang sagen, dass diese Situation unhaltbar ist und mich aufgrunddessen mit dem Mann gar nicht erst einlassen oder sogar fordern, dass er ausziehen müsste. Ich würde es auf jeden Fall erst mal ausprobieren, wie es sich anfühlt und wie sich alles entwickelt.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich finde, dass nichts dagegen spricht, mit dem Ex zusammenzuleben, solange man sich nicht gegenseitig am liebsten den Kopf abreißen würde. Wenn man sich einigermaßen gut versteht und sich die meiste Zeit ohnehin aus dem Weg geht, ist doch nichts dabei und ich finde das nun wirklich nicht schlimm. Und selbst wenn man doch wieder Gefühle füreinander entwickeln würde, ist das doch kein Grund zur Panik. Solange keiner der beiden wieder einen neuen Partner hat, finde ich das nicht schlimm und das ist bei Weitem kein Verbrechen.

Funktionieren kann diese Lösung wunderbar, solange beide das gleiche wollen und die gleichen Vorstellungen von einem Zusammenleben haben. Wenn nun für beide klar ist, dass sie nur noch ein freundschaftliches Verhältnis miteinander haben wollen, dann sehe ich kein Problem darin. Genauso wenig gibt es ein Problem, wenn sich von beiden Seiten wieder Gefühle füreinander entwickeln. Problematisch wird es nur dann, wenn von einer Seite Gefühle kommen, der andere aber schon komplett abgeschlossen hat. In so einem Fall wird es für eine Seite sicherlich schmerzhaft. Ansonsten kann man aber nicht viel falsch machen.

Wenn man sich nach der Trennung einigermaßen gut versteht, dann heißt das doch nicht, dass man sofort seine Sachen packen und am nächsten Tag gleich ausgezogen sein muss. Stattdessen spricht ja nichts dagegen, wie in einer WG weiterzuleben und sich dann langsam nach einer neuen Wohnung umzuschauen, wenn man das möchte. Wenn beide aber ohnehin zufrieden mit der Lösung sind, muss man sich da auch selbst keinen Stress machen und kann die Sache langsam angehen.

Sicherlich wirkt das für einen neuen Partner erst einmal merkwürdig, wenn man ihm erzählt, dass man mit seinem Ex zusammenwohnt. Damit muss er sich aber erst einmal abfinden, wobei man sich da dann sicherlich gemeinsam eine andere Lösung überlegen kann. Wenn der Kontakt zum Ex jedoch wirklich nur noch rein freundschaftlich und vielleicht sogar ein wenig distanziert ist, dann ist das ja wirklich nichts anderes, als würde man in einer normalen WG leben und das sollte normalerweise kein Grund für einen neuen Partner sein, eifersüchtig zu reagieren. Immerhin sind gemischte WGs heutzutage doch mehr als normal.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Es kommt darauf an, wie sich die beiden verhalten finde ich. Wenn die Ex ihm noch nachhängen würde und man würde das sehen würde ich mich auf so jemanden nicht einlassen. Zumal ich auch finde, dass so etwas irgendwann beendet sein sollte und man das nur als Übergangslösung ansehen sollte, wenn man noch jemanden kennenlernen will.

Bisher war ich noch nicht in einer solchen Situation, aber ich stelle es mir als neue Partnerin schon schwierig vor. Das ist gerade am Anfang wirklich schwer sich damit abzufinden meiner Meinung nach und dann muss man eben sehen, ob man wirklich das Vertrauen am Anfang schon haben kann.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Natürlich muss man da vor der Hand abwägen, was sinnvoller ist. Ob man nun mehr wert auf die alten Gewohnheiten legt und eben um keinen Preis weg ziehen möchte und daher eine relativ ungewöhnliche Konstellation, nämlich das Zusammenleben mit dem Ex in Kauf nimmt.

Ich selber kenne das bislang nur von immer noch verheirateten Paaren bei denen eben die Scheidung immer über ein Jahr in Anspruch nimmt. Immer habe ich gehört, dass es dort zu Problemen kam und dass die jeweiligen Parteien dann froh waren, als alles über die Bühne ging und beide einen eigenen Wohnsitz hatten.

Wenn es aber sonst zwischen den beiden noch gut funktioniert und sie einfach getrennt sind, weil sie beide erkannt haben, dass eine Beziehung nicht das Richtige ist, so sehe ich das nicht so eng. Es liegt im Auge des Betrachters, also in diesem Fall im Gutdünken des Mannes und der Frau, die getrennt sind, und dennoch zusammen leben, ob das nun funktionieren kann, oder nicht.

Wenn man getrennt ist, dann muss man dann eben aber auch akzeptieren oder tolerieren, dass der jeweils andere dann nach geraumer Zeit auch eine neue Liebschaft hat, die er dann ab und an auch mit nach Hause bringt. Das lässt sich nicht vermeiden. Wenn man sich damit anfreunden kann, dann stellt so eine Mann-Frau-WG auf keinen Fall ein Problem dar, sondern entpuppt sich dann als gute Lösung.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Also ich könnte mir das beim besten Willen nicht vorstellen. Man trennt sich in der Regel nicht einfach so, sondern meistens ist man sehr verletzt und enttäuscht vom Ex Partner. mit so jemanden würde ich auf gar keinen Fall noch weiter zusammen leben wollen.

Außerdem denke ich, dass es zu Problemen kommen könnte, denn wenn man ein Paar ist, hat jeder so seine Aufgaben. In einer WG müsste jeder alles erledigen und ich könnte mir meinen Ex nicht beim Bad putzen vorstellen. Da passiert es schnell, das man bestimmte Dinge vom Ex erwartet, die während der Beziehung selbstverständlich waren, nach einer Trennung aber nicht mehr erwartet werden können.

Neue Beziehungen stelle ich mir auch eher schwierig vor, da man den oder die neuen Partner wohl automatisch nicht mag. Wenn man dann das neue Glück ständig vor Augen hat, leidet man wahrscheinlich trotz einvernehmlicher Trennung darunter. Abgesehen davon würde ich mir das auch nicht antun wollen, egal wie toll die Wohnung ist.

Ich wäre auch in meinem Verhalten total gehemmt. Wenn mein Ex Partner zuhause wäre und es mir aus irgendeinem Grund total schlecht gehen würde, könnte ich das gar nicht ausleben, weil ich ständig Angst hätte, er würde es mitbekommen. Es ist schließlich nicht irgendein Mitbewohner mit dem man sich gut versteht, sondern der Ex. Ich würde nicht von ihm getröstet werden wollen, dass wäre mir sehr unangenehm.

» JadeC » Beiträge: 677 » Talkpoints: 1,71 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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