Wie Vorstellen des Partners bei den Eltern umgehen?
Mit meiner Online-Bekanntschaft lief es sehr gut. Wir haben uns nun schon mehrfach gesehen und ich habe ihn ein paar Mal besucht. Da er aber noch bei seinen Eltern wohnt, war es unumgänglich, dass ich die Eltern kennenlerne. Die waren auch recht nett und dann wurde ich schon recht zeitig irgendwie in die Familie und die gemeinsamen Mahlzeiten integriert. Ich habe das Gefühl, dass man irgendwie die Erwartung an mich hat, dass ich auch mal meine Eltern vorstelle. Wobei ich mir auch vorstellen könnte, dass er das gar nicht will, denn er ist sehr schüchtern.
Ich hatte bisher noch nie das Bedürfnis, einen meine Freunde meinen Eltern vorzustellen. Das lag auch daran, dass ich nach kurzer Zeit in der Beziehung unzufrieden war und heimlich nach wem Neues Ausschau gehalten habe. Mich hat immer irgendwie etwas gestört und ich ahnte, dass das ohnehin nicht lange halten wird und dass das nicht der Richtige war. Daher habe ich es gelassen, denjenigen meinen Eltern vorzustellen, um mir die Peinlichkeit zu ersparen, drei Monate später schon wieder den neuen vorstellen zu müssen. Bei ihm habe ich aber nichts zu beanstanden, ich glaube, da habe ich mal eine gute Wahl getroffen.
Zudem sind meine Eltern sehr häuslich. Sie wollen keinen Besuch haben und mögen auch keine Feierlichkeiten mit vielen anderen. Meine Mutter versteht sich beispielsweise sehr gut mit ihrer Schwester und die telefonieren auch oft, aber sie will auf keinen Fall, dass die Schwester zu Besuch kommt, das wäre ihr zu viel und daher hat sie die bisherigen Besuchsversuche der Schwester abgewehrt. Daher bin ich mir sehr sicher, dass sie auch kein Interesse daran hätte, dass ich jemanden mit nach Hause bringe.
Meine Mutter interessiert sich auch nicht so dafür, ob ich einen Freund habe und wer das ist. Ich habe ihr beispielsweise mal gesagt, dass ich ab und an mit jemandem Kaffee trinken gehe. Dass das ein Synonym für Beziehung war, hat sie glaube ich gecheckt. Und irgendwann fragte sie mich dann mal, ob ich immer noch mit demjenigen Kaffee trinken gehe, was ich verneinte. Dann fragte sie, ob ich stattdessen mit jemand anderem Kaffee trinken gehe, was ich mit „Ja“ beantwortet habe und dann war das Gespräch auch schon wieder vorbei. Mit meinem Vater rede ich über solche Dinge gar nicht, weil ich mich mit dem ohnehin nicht so gut verstehe.
Insgesamt denke ich also, dass weder meine Eltern Interesse daran haben, einen Partner von mir kennenzulernen, noch dass es vorteilhaft wäre, jemanden mitzubringen, denn sie wüssten dann vermutlich mit ihm gar nichts anzufangen. Daher habe ich inzwischen beschlossen, dass ich ein potentielles Kennenlernen möglichst aufschiebe. Vielleicht komme ich auch ganz drum herum, denn ich habe ja eine eigene Wohnung in einer anderen Stadt.
Wie kommt man wohl am besten darum herum, jemanden der Familie vorzustellen? Ich könnte ja sagen, dass meine Eltern das gar nicht so wollen, aber das könnte auch komisch wirken oder?
Wenn man nicht will, dass der Partner die Eltern nicht kennen lernen soll, dann sage es doch frei heraus. In anderen Threads hast du aber geschrieben, dass du fast jedes Wochenende bei den Eltern bist. So schlimm können sie doch dann auch nicht sein, dass man diese dem Partner vorenthalten will. Sie sind ja Bestandteil deines Lebens, sofern du den Kontakt nicht abgebrochen hast mit den Eltern und dann sollte der Partner sie auch kennen lernen. Wenn du allerdings auch keinen Kontakt mit ihnen hast, ist es was anderes.
Ich würde es ihm auch einfach sagen. Was soll das denn für eine Beziehung werden, in der du ihm verheimlichst, wie du über deine Eltern denkst und was das für Menschen sind? Klar, man muss nicht gleich am Anfang die ganz krassen Geschichten erzählen, aber lügen wäre hier vollkommen falsch.
Ich habe meinen Mann auch beim Studieren in einer anderen Stadt kennengelernt. Zwischen meiner Mutter und uns lagen 500 km. Da musste ich also nicht viel Arbeit leisten, um ein frühes Vorstellen zu umgehen. Ich glaube, sie haben sich nach zwei oder drei Jahren kennengelernt, als mich meine Mutter mal besucht hat. Er war in nun mehr zehn Jahren nicht ein Mal mit in meiner Heimat, obwohl ich alle paar Monate hinfahre. Wir führen unsere Beziehung wirklich abseits von meiner Familie und eigentlich mag ich das auch ganz gern.
Es war auch so, dass ich ihm so viel Schlechtes über meine Mutter erzählt habe, dass er sie gar nicht wirklich kennenlernen wollte. Dabei ist es nicht mal so, dass meine Mutter wahnsinnig schlimm wäre. Aber wir hatten eben so unsere Probleme und sie ist schon einzigartig. Und die schlechten Dinge regen eben mehr auf und bleiben auch mehr hängen. Dadurch hatte er dann so ein schlechtes Bild von ihr, dass er gar keine Lust hatte. Als er sie dann tatsächlich kennengelernt hat, war er sogar positiv überrascht. Wobei ich das dennoch nicht als Strategie empfehlen würde.
An deiner Stelle würde ich das einfach auf mich zukommen lassen. Ich denke nicht, dass dein Freund sehr bald schon den Wunsch äußern wird, deine Eltern kennenlernen zu wollen. Immerhin wohnen sie ja auch nicht um die Ecke. Und jetzt, wo du ihn hast, fährst du doch auch nicht mehr jedes Wochenende zu ihnen. Und wenn das wirklich irgendwann mal ansteht, weiß er doch auch schon so viel über deine Eltern, dass es ihn nicht unvorbereitet erwischt.
Aber auf jeden Fall darfst du ihn nicht anlügen, was deine Eltern betrifft. Du kannst nichts für deine Eltern. Du musst dich nicht für sie schämen. Und er will mit dir zusammen sein und nicht mit ihnen. Er muss nur dich mögen. Zu häufigen Treffen wird es doch eh nicht kommen. Daher würde ich das einfach irgendwann mal nach ein paar Monaten hinter mich bringen. Das nächste Treffen wird dann die Verkündung der Verlobung und dazwischen habt ihr Ruhe.
Ich bin mir nicht so sicher, wie ich das Problem bewerten soll. Einmal scheinen deine Eltern ja sehr wenig Interesse an deinem Leben zu haben. Bezieht sich das nur auf den privaten Bereich oder sind sie auch bei deinen beruflichen Belangen so desinteressiert? Zumindest empfinde ich so ein Verhältnis als sehr befremdlich und frage mich da auch, was dich jedes Wochenende zu deinen Eltern zieht, wenn man dort scheinbar nicht miteinander redet.
Was den jungen Mann angeht, so solltest du ihm gegenüber so ehrlich sein, dass deine Eltern grundsätzlich keinen Besuch mögen. Das ist ja nun nicht gegen ihn gerichtet, wenn man sogar die eigene Schwester ständig abblockt, wenn diese das Thema anspricht. Er wird sicherlich nicht traurig sein, wenn er selbst ungern fremden Menschen begegnet. Aber Ehrlichkeit ist eben auch wichtig für eine Beziehung.
Nur weil eine Mutter da nicht immer wieder nachfragt, heißt es ja nicht, dass es da kein Interesse ihrerseits gibt. Es könnte beispielsweise auch so sein, dass sie dich nicht zwingen will etwas zu sagen und dich dann vielleicht auch schlecht zu fühlen, weil du niemanden hast. Also man könnte es durchaus auch so auslegen.
Zum Anderen finde ich, dass man Beziehungen, bei denen man ein gutes Gefühl hat auch vorstellen sollte. Es sind deine Eltern und selbst wenn es nicht klappt, wird das doch nicht weiter schlimm für sie sein, wenn du dann nach einer Weile jemand anderes vorstellst. Sie waren doch auch mal in dem Alter, in dem sie auf der Suche waren und man findet nun mal nicht immer gleich den Richtigen. Ich denke, dass du da mehr Vertrauen brauchst.
Die Frage ist nun eben, wie man ihn vorstellen kann, wenn deine Mutter nicht mal Besuch von der Verwandtschaft will. Vielleicht kann man ja mal gemeinsam einen Kaffee trinken gehen oder etwas Essen gehen, das würde nicht so lange dauern und wäre sicherlich auch für deinen Freund angenehmer als auf der Couch deiner Eltern zu sitzen.
Nur weil eine Mutter da nicht immer wieder nachfragt, heißt es ja nicht, dass es da kein Interesse ihrerseits gibt. Es könnte beispielsweise auch so sein, dass sie dich nicht zwingen will etwas zu sagen und dich dann vielleicht auch schlecht zu fühlen, weil du niemanden hast. Also man könnte es durchaus auch so auslegen.
Nein, ich denke eher, dass sie das gar nicht so möchte, dass ich einen Partner habe, weil die bei der eigenen Partnerwahl so daneben gegriffen hat. Sie sagt mir auch immer, dass es besser wäre, wenn man allein bleibt und keinen nörgelnden Mann an der Backe hat, der einem das Leben schwer macht. Oder sie äußert beispielsweise, dass sie meine Großtanten beneiden würden, die ihr Leben lang nie einen Mann hatten und machen können, was sie wollen.
Ich bin mir nicht so sicher, wie ich das Problem bewerten soll. Einmal scheinen deine Eltern ja sehr wenig Interesse an deinem Leben zu haben. Bezieht sich das nur auf den privaten Bereich oder sind sie auch bei deinen beruflichen Belangen so desinteressiert? Zumindest empfinde ich so ein Verhältnis als sehr befremdlich und frage mich da auch, was dich jedes Wochenende zu deinen Eltern zieht, wenn man dort scheinbar nicht miteinander redet.
Mit meinem Vater rede ich tatsächlich nur das Nötigste. Der fragt auch manchmal nach, was ich beruflich mache, aber bei ihm geht es nur darum, wie viel ich verdiene, weil er daran wohl meinen Wert bemisst. Er fragte mich beispielsweise, ob ich das, was ich selbstständig mache, weiter ausbauen will und mit wie viel Mehreinnahmen ich da rechnen würde. Warum ihn das so interessiert, weiß ich auch nicht, er hat ja nichts davon und ich würde ihm auch nie etwas geben, aber ich denke wirklich, dass er den Wert eines Menschen am Einkommen festmacht.
Meine Mutter mag ich hingegen gern und deswegen besuche ich sie auch immer. Wir reden zwar nicht gerade tiefgründig, aber das muss ja auch nicht sein. Ich denke, dass ich ihr das ohnehin nicht vollkommen begreiflich machen könnte, was ich beruflich mache - davon hat sie eine grobe Vorstellung und das reicht. Wir machen eben eher Small Talk und das genügt mir auch, einfach mit ihr Zeit zu verbringen.
Meine Eltern haben auch nie wirklich nachvollziehen können, wie man im Internet echtes Geld verdienen kann. Vom Computer haben sie so viel Ahnung, wie die Kuh vom Tanzen. Aber sie haben es sich gern an anderen Beispielen, die sie nachvollziehen konnten, erklären lassen. Mein Vater lebt ja nicht mehr, aber er wäre heute mächtig stolz auf das, was ich mir aus eigener Kraft aufgebaut habe. Vor allem, weil ich eben beruflich auch glücklich bin mit dem was ich mache. Dass ich damit keine Millionen verdiene wäre für ihn nicht wichtig, wir können mit dem Einkommen gut leben und sind nicht auf staatliche Hilfe angewiesen.
Mit meiner Mutter habe ich täglich telefonischen Kontakt. Und je nachdem welches Thema sich ergibt, wird es eben auch mal tiefgründig. Ich denke das gehört zu einer guten Eltern-Kindbeziehung dazu. So wie man eben auch Smalltalk betreibt. Wobei es aber auch recht normal ist, dass Mütter die Töchter vor den Männern warnen, wenn sie selbst der Meinung sind einen Fehlgriff gemacht zu haben.
Aber dass es soweit geht, dass man direkt von Beziehungen abrät, habe ich noch nie erlebt. Eher in der Richtung, dass man sich genau angucken soll, was man sich angelacht hat. Und gerade Mütter interessiert es doch viel mehr, dass die Tochter einen netten Mann an ihrer Seite weiß. Selbst wenn man nicht direkt hinterfragt, wenn was erzählt wird, so hat es meine Mutter zum Beispiel immer irgendwie geschafft mir die Informationen zu entlocken, die sie wissen wollte.
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