Geschenkeplanung vor Heiligabend noch ändern?

Meine Mutter hat dieses Jahr lange überlegt, ob sie meinem Bruder Geschenke zu Weihnachten kaufen soll. Dieser hat dieses Jahr leider viel angestellt und meine Eltern wissen nicht, wie sie ihn richtig bestrafen sollen. Am Ende hat meine Mutter sich doch dazu entschieden meinem Bruder eine Kleinigkeit zu schenken und hat ihm einige Dinge gekauft. Nun ist leider kurz vor Heiligabend wieder etwas neues herausgekommen und meine Eltern sind sehr wütend auf meinen Bruder.

Jetzt entscheiden sie sich dazu, dass mein Bruder doch nicht alle Geschenke bekommen wird, die für ihn geplant waren. Ungefähr die Hälfte der Geschenke haben meine Eltern wieder weggenommen und jetzt bekommt er auch wirklich nur einen Bruchteil von dem, was ich bekommen werde.

Habt ihr eure Geschenkeplanung vor Heiligabend auch schon mal anpassen müssen? Warum war das notwendig? Habt ihr jemandem dann noch etwas mehr dazu getan oder auch Geschenke weggenommen? Was macht ihr mit den Geschenken, die dann noch übrig bleiben?

Ich habe bisher immer alles verschenkt, was ich gekauft habe und es ist bei mir noch nie vorgekommen, dass ich mich spontan dazu entschlossen habe, weniger zu verschenken. Stattdessen ist aber schon einmal das Gegenteil passiert und ich habe dann doch noch spontan etwas dazu geschenkt. Immerhin habe ich einmal kurz vor Weihnachten die Tickets fürs Kino besorgt, wobei mein Freund und ich den Film gemeinsam sehen wollten.

Irgendwie erschien es mir dann doch blöd, dass Geld für das Ticket meines Freundes zurück zu wollen, zumal auch noch Weihnachten war und von daher habe ich ihm das Ticket einfach spontan dazu geschenkt, obwohl vorher ausgemacht war, dass ich die Tickets besorge und er mir das Geld für sein Ticket dann gibt.

Wenn ich jedoch kurz vor Weihnachten von einer Person noch so richtig enttäuscht werden würde, dann würde ich sicherlich nicht alles verschenken oder vielleicht sogar auch kein Geschenk geben. Je nachdem, wie enttäuscht, verletzt oder sauer ich wäre, würde ich dann anders planen. Immerhin würde ich es sicherlich nicht einsehen, eine Person mit Geschenken zu überhäufen, die mich kurz zuvor noch hintergangen hätte.

Ich kenne es aber sehr gut, dass man gerade an Heiligabend selbst noch starke Zweifel bekommt, was die Geschenke angeht. Man fragt sich, ob man genug Geschenke besorgt hat und ob man nicht doch noch spontan eine Kleinigkeit besorgen soll. Außerdem fragt man sich dann im letzten Moment auch, ob die Geschenke wirklich das Richtige sind und ob man nicht doch lieber hätte etwas anderes kaufen sollen.

Ich hatte zum Glück noch nie das Bedürfnis, die Geschenke an Heiligabend noch zu verknappen, weil irgendetwas vorgefallen ist. Aber ich kann es durchaus gut verstehen, dass eine Verletzung dazu führt, dass man jemandem weniger oder gar keine Geschenke machen möchte. Denn Geschenke sind ja dafür da, dass man jemandem eine Freude macht. Wenn man demjenigen aber keine Freude machen möchte, weil man enttäuscht wurde, dann würde ich auch durchaus einige Geschenke weglassen.

Je nach Geschenk kann man die Dinge vielleicht umtauschen, jemand anderem schenken oder auch bis zum nächsten Anlass aufbewahren. Das würde ich dann eben spontan entscheiden. Ich hatte bisher eher den umgekehrten Fall, dass ich lieber mehr Geschenke für jemanden gehabt hätte, weil ich gesehen habe, dass ich selber mehr bekomme, als ich verschenke. Aber dann war es oft zu spät, weil man so etwas ja oft erst bei der Bescherung sieht.

Selbst wenn man etwas angestellt hat, finde ich nicht unbedingt, dass die Bestrafung nun an Weihnachten stattfinden sollte. Ich weiß nun nicht wie alt dein Bruder ist und um welche Geschenke es sich handelt. Wenn es sich um Spielzeug oder spezielle Elektronik handeln sollte, dann kann es ja auch noch am Geburtstag verschenkt werden, wenn dein Bruder das entsprechende Alter hat.

Ansonsten kann ich es schon nachvollziehen, dass man jemandem nun nicht unbedingt alle Geschenke geben möchte, weil er sich irgendwie falsch verhalten hat, aber so kurz vor knapp finde ich es nun auch nicht mehr angebracht. Ich würde ebenfalls maximal einige Geschenke weglassen und diese dann entweder wieder zurückbringen oder ein anderes Mal verschenken, aber wenn dies nicht möglich ist, dann würde ich es so belassen, wie es momentan ist.

Mir ist es bisher nur passiert, dass sich jemand an Heiligabend doch etwas Anderes als geplant gewünscht hat und dich doch noch einmal losziehen konnte, damit derjenige nicht enttäuscht ist. Ich war noch nie in der Situation, dass ich jemanden mit weniger Geschenken bestrafen musste und Geschenke weglassen musste. Bisher habe ich auch alles was ich gekauft habe immer verschenken können.

Die große Frage ist doch, ob er es überhaupt auf den Ärger, den er gemacht hat, bezieht. Ich empfinde Geschenke vorenthalten eigentlich nicht als geeignete Strafe, da es wohl nicht viel ändern wird. Weihnachten ist nur einmal im Jahr, sodass diese Strafe dann erst mal ein Jahr flach fällt. Er kann also so weiter machen.

Des Weiteren kann ich mir gut vorstellen, dass so etwas Weihnachten versaut. Er wird vermutlich sauer sein und meckern oder beleidigt sein. Damit macht er die ganze Stimmung kaputt und nicht nur er leidet darunter, sondern ihr alle. Was doch wieder dazu führt, dass ihr euch noch mehr über ihn ärgert.

Vielleicht sollten deine Eltern mal über sinnvolle und nachvollziehbare Konsequenzen nachdenken und mit deinem Bruder darüber sprechen, denn ich vermute mal, er ist nicht mehr so klein, dass er es nicht versteht.

Weihnachten sollte schon friedlich und harmonisch ablaufen und dazu gehört eben auch, dass sich alle Beteiligten wohl fühlen. Da würde ich ein klärendes Gespräch führen, um dieses Ärgernis aus der Welt zu schaffen. Vielleicht kann er es auch anders wieder gut machen.

Soweit ich das in Erinnerung habe ist dein Bruder schon in der Ausbildung und damit zumindest fast erwachsen. Ob man ihn noch damit treffen kann, dass er weniger Geschenke bekommt als du, ist dann fraglich. Denn bisher hat ja auch noch nichts wirklich geholfen. In dem Fall ist es wohl vermutlich besser, wenn deine Eltern ihn erst mal ganz tief fallen lassen. Vorher wird er nicht begreifen, dass sich was ändern muss.

Aber Geschenke einfach wegen diverser Vorkommnisse zu reduzieren oder gar komplett ausfallen zu lassen, ist bei uns noch nicht vorgekommen. Ob es wirklich erzieherische Wirkung hat, wage ich dabei auch zu bezweifeln. Allerdings wurde bei uns auch schon kurz vor knapp umgeplant, wenn sich ein neuer und vor allem intensiverer Wunsch ergeben hat. Das war allerdings nie so knapp, dass man dann Geschenke quasi übrig hatte. Es wurde eben nur etwas anderes gekauft.