Wofür oder wogegen wird eigentlich demonstriert?

Heute Morgen hörte ich in den Nachrichten von der Pegida-Demo in Dresden, wo 17.500 Menschen mitgemacht haben sollen. Dann las ich von einer Anti-Pegida-Demonstration in München, wo auch wieder viele Menschen mitmachten.

Wie hängt das alles mit den Flüchtlingen zusammen? Was bedeutet Pegida überhaupt? Wogegen wird eigentlich demonstriert?

Pegida bedeutet Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes. Und der Name ist Programm. Auf Facebook hat Pegida ein 17-Punkte-Programm veröffentlicht, wobei nicht klar ist, von wem genau es stammt.

Bisher ist alles noch ziemlich unkonkret und die Personen, die es organisieren, haben eine ziemlich fragwürdige Vergangenheit.

Die wollen beispielsweise, dass die Flüchtlinge besser über alle Länder der EU verteilt werden. Sie sind gegen straffällig gewordene Asylbewerber. Sie fordern eine Reform der Zuwanderungsgesetze nach dem Vorbild Australiens, Südafrikas und Kanadas. Außerdem mehr Sozialarbeiter zur Betreuung der Flüchtlinge und mehr Geld für die Polizei. Abgerundet wird das Ganze durch abstruse Punkte, wie beispielsweise dass sie für sexuelle Selbstbestimmung sind und gegen das "wahnwitzige Gender-Mainstreaming".

Man merkt schon. Es gibt eben diese Punkte, mit denen sich alle einverstanden erklären können. Flüchtlinge sollen besser untergebracht werden und von mehr Sozialarbeitern betreut werden. Das ist nett. Dem kann auch ich nur zustimmen.

Verwirrend finde ich eben nur, dass das Ganze unter "gegen Islamisierung" läuft. Die findet sich in dem Positionspapier überhaupt nicht wieder. Was auch nicht überraschend ist, weil das angesichts der Fakten einfach Unfug ist. Außerdem ist wirklich bedenklich, wem die Leute da hinterherlaufen. Der Gründer ist selber ein straffällig Gewordener, der sich der deutschen Justiz entzogen hat, in dem er das schöne Zuwanderungsgesetz der Südafrikaner genossen hat. Und auch andere an der Spitze der Organisation sind dubios bis schlichtweg nicht tragbar.

Ich finde es echt traurig, dass so viele Menschen dieses Nazis hinterherlaufen. Angestachelt durch den Trotz, den negative Presse nun mal hervorruft. Eine ganz ähnlich geartete Demonstration wäre überhaupt kein Problem. Aber nicht mit dieser Vermischung mit Rassismus und Angstmacherei.

Ich bin nicht auf Facebook angemeldet, deshalb konnte ich es da auch noch nicht erfahren.

Einige der Punkte, die hier von Bienenkönigin angesprochen wurden, finde ich wirklich nicht schlecht. Aber wenn ich dann lese, dass es zweifelhafte Charaktere sind, die die Massenbewegung da anführen, dann sollte man die ganz schnell aussortieren. Außerdem scheint das ja wieder nur ein Vorwand zu sein, um gegen Andersgläubige Stimmung zu machen. Kann man eine solche Demonstration mit den Anführern, die sicherlich anderes im Schilde führen, nicht einfach verbieten? Komisch ist, dass die Demos in Sachsen stattfanden, von denen ich hörte. Die dortige Regierung könnte bestimmt etwas machen.