Oldtimer, Gebrauchtwagen und Neuwagen - was kaufen ?

Moin Ihr Lieben,

ich bin ja totaler Fan alter Autos, es gibt da so einiges, was ich gern hätte, einfach nur, um es zu restaurieren (im Falle von Oldtimern), es anzusehen, vielleicht hin und wieder zu fahren. Ich kann alten Autos unheimlich viel abgewinnen.

Doch meine Frage bezieht sich nicht ausschließlich auf Oldtimer:
Zur Zeit frage ich mich ganz konkret, ob es heutzutage noch Sinn macht, sich ein älteres Auto zu kaufen. Bei den aktuellen Neuerungen bezüglich der Abgaswerte und auch bezüglich der Steuer für ein älteres Auto frage ich mich, ob man nicht günstiger fährt, wenn man einen jungen Gebrauchtwagen kauft, dafür in der Anschaffung zwar etwas mehr bezahlt, aber dafür den Unterhalt günstiger finanzieren kann.

Hierzu würden mich Eure Meinungen sehr interessieren, denn für mich steht aktuell die Frage an, ob ich mir ein kleines, älteres Auto für meinen Weg zur Arbeit kaufen sollte, der nicht wirklich weit ist. Der Spritverbrauch älterer Autos ist also für mich weniger relevant.

Was meint Ihr und was ratet Ihr mir?

Gespannte Grüße,
moin!

Hallöchen,
also einen Oldtimer würde ich mir sicherlich nicht zulegen wollen. Die Kosten für Ersatzteile, insofern es überhaupt noch Originalteile gibt, sind emenz hoch und kaum bezahlbar.
Einen Neuwagen würde ich mir aber auch nicht zulegen wollen. Natürlich werden vor Serienbeginn und des Auslieferung diverse Tests mit den Autos gemacht, allerdings kommt es nicht selten zu Rückrufaktionen der Hersteller wie damals bei der Merzedes A Klasse, die den Elchtest nicht bestanden hatte und sich auf die Seite gelegt hat. Ich spiele nur ungern den Crashdummi für die Autoindustrie.

Wenn ich mir einen neuen Wagen zulege, dann einen Jahreswagen. Man kann hier zwar auch nicht ausschliessen, dass noch etwas in nächster Zeit kaputt geht, aber die gravierenden Mängel dürften innerhalb des Jahres, wo der Wagen gefahren wurde, bereits gekannt geworden und behoben worden sein.
Gruss Patterchen

Kann mich hier dem Vorredner anschließen und:

Schwer zu sagen - die Frage ist was Du momentan ausgeben kannst und in der näheren Zukunft.

Prinzipiell neige ich auch eher zu Oldtimern weil sie mehr Stil haben, aber diese sind fast immer teurer im Unterhalt, da:
- höhere Steuer
- Ersatzteile oft teurer
- Reparaturen demzufolge teurer
(- Kraststoffverbrauch höher und damit teuer)

Dazu kommt, dass solang man das Auto halt nicht in- und auswendig kennt man sich nie zu 100 % darauf verlassen kann. Der einzige Vorteil ist der günstige Anschaffungspreis dem halt die recht hohen laufenden Kosten gegenüberstehen. Oldtimer sind nur solange gut, solange sie nicht kaputtgehen, denn die Spritkosten und die Steuern lassen sich meist noch so verschmerzen - einfache Reparaturen hingegen, wenn Neuteile gebraucht werden, sind teilweise so teuer wie komplizierte bei einem Neuwagen, selbst wenn man es selber macht. Die Kosten kann man da nur über den Schrottplatz drücken wo man Ersatzteile billiger bekommen könnte, aber auch oft nur dann wenn man ein 08/15 Auto von damals hat.

Mein Vater hatte vor Jahren seinen alten Jaguar MK II verkauft weil die Reparaturen oft den Wert des Wagens überstiegen haben und dauernd was neues war, auch wenn das sein Lieblingsauto war.

Bei einem Neuwagen fällt das fast alles weg, bzw. ums kurz zu machen:
+ voraussichtlich keine bis kaum Reparaturen in den ersten 3 - 5 Jahren
+ Ersatzteilpreise sind nicht so hoch
(+ weniger Kraftstoffverbrauch)
+ geringere Steuer
- hoher Anschaffungspreis

Kann man nicht allgemeinverbindlich sagen, aber in der Regel geht die Rechnung auf.

Am besten kommst Du meiner Erfahrung nach mit einem Wagen weg, der nur 1 Jahr oder 2 auf dem Buckel hat, also ein Jahreswagen oder ein jüngerer Gebrauchtwaren - hier mischen sich die Vorteile beider "Extreme" auf lange Sicht.

Hallo,
also das man für Oldtimer höhere Steuern zahlt ist mir neu, schliesslich tragen Oldtimer ein H für Historisch auf dem Nummernschild und sind damit auch steuerbegünstigt .
Gruss Patterchen

Hallo,

also ein Oldtimer kostet halt viel im Unterhalt und du musst halt auch schon immer viel Kohle reinstecken. Mein Dad ist aber ein ziemlicher Fan von Autos der 70er Jahre und generell kauft er nur Renaults, da lag nahe dass er sich die Renault Alpine eines Freundes gekauft hat, als dieser mit dem Gedanken gespielt hat, sich von dem Schmuckstück zu trennen. Bis jetzt steht sie noch in der Garage des Kumpels, aber ich denke die wird bald "bei uns einziehen". Meine Eltern sind der Meinung, dass man sich nur einen Neuwagen kaufen sollte (Ausnahme natürlich die Alpine ), da zum einem es sich eher noch rentiert, es vollkasko zu versichern und zum anderem, weil man bei einem gebrauchten Auto natürlich auch viel reparieren (lassen) muss...Ich bin der Meinung, man sollte sich ein gutes deutsches Auto kaufen, dass vielleicht 4 Jahre alt ist, wenige Kilometer hat und sonst noch gut in Schuss ist, dann halten sich auch die Instandhaltungskosten in Grenzen.

Gruß,

VivaBavaria

patterchen hat geschrieben:Hallo,
also das man für Oldtimer höhere Steuern zahlt ist mir neu, schliesslich tragen Oldtimer ein H für Historisch auf dem Nummernschild und sind damit auch steuerbegünstigt .
Gruss Patterchen

Moin zusammen,

danke schonmal für Eure Beratung

Es geht mir momentan nicht um einen Oldtimer, den kann ich mir leider tatsächlich nicht leisten. Ich hatte ursprünglich versehentlich dieses Thema als Antwort zu einem anderen Thema eingestellt und Midgaarslang war so nett, die beiden Themen zu splitten. Leider ging dabei meine ursprüngliche Überschrift verloren.

Eigentlich wollte ich tatsächlich wissen, ob Ihr meint, dass es heutzutage noch irgendeinen Sinn macht, sich ein älteres Auto zu kaufen, ohne dass gleichzeitig eine Option zwischen Neu- und Gebrauchtwagenkauf besteht. Bei mir besteht nur die Option: jetzt ein älteres Auto, das ich "nett" finde und das irgendwann mal ein Oldtimer wird, aber noch keiner ist - oder eher im nächsten Jahr einen gebrauchsfähigen neueren Wagen (den ich mir so oder so kaufen werde) kaufen?

Ich habe mit einem älteren Peugeot geliebäugelt, einem 205er Cabrio vielleicht, der mir erstmal für meine Fahrten zur Arbeit sehr behilflich sein könnte. Ich bin nicht zwingend darauf angewiesen, bisher legen wir unsere beiden Arbeitswege mit einem Auto zurück.

Mein Gedankengang war nur, dass ich es mit dem Kauf meines eigenen Autos, der fest geplant ist (unabhängig vom Peugeot) vielleicht ein wenig länger warten könnte, wenn ich jetzt ein älteres Auto kaufen würde. Länger zu warten hätte wiederum den Vorteil, dass meine Auswahl bezüglich meines neueren Gebrauchten größer ausfiele, denn diesen Wagen gibt es nicht in allen Farben wie Sand am Meer (und in schwarz leider echt selten).

Ich hoffe, ich konnte Euch verständlich machen, um was es mir vorrangig geht und würde mich über weitere Beratung freuen.

Danke und Grüße,
moin!

Naja, ums wieder auf das Kapital zurückzuführen - es kommt drauf an wieviel Dich was kostet.

Wenn der gebrauchte deutlich billiger ist, sagen wir jetzt mal 500 Euro, als ein jüngerer Gebrauchter der 5.000 Euro kostet ist der Kauf vielleicht emepfehlenswerter. Selbst wenn es hart auf hart kommt werden die Reparaturkosten und laufenden Kosten innerhalb der Zeit in der Du ihn hast (sagen wir 2 - 4 Jahre) wahrscheinlich nicht auf 4.500 Euro anwachsen.

Wenn der Preisunterschied jedoch nur 1.000 / 2.000 Euro beträgt würde ich eher zu dem jüngeren Gebrauchten tendieren da dieser tendenziell in einem besseren Zustand und damit weniger kostenintensiv sein wird. Aber es kommt halt auch auf den Wagen an, versteht sich. Ein Freund von mir hat mal einen knapp 20 Jahre alten 3er BMW gekauft von einem Rentner, der keine 15.000 km auf dem Tacho hatte - da hat er für damals 1.500 Mark natürlich ein echtes Schnäppchen gemacht mit einem de facto Neuwagen. Mein Cousin hat damals als Gegenbeispiel einen Fiat Punto für 5.000 Euro gekauft der ein Jahreswagen war - und der war komplett zerfahren und konnte so fast auf den Schrott gehen.

Das beste ist in dem Fall, den Verkäufer um eine Probefahrt zu bitten bzw. den Wagen zu einer nahen DEKRA Stelle fahren zu dürfen - dann legt man mal ein paar Euro auf den Tisch, ich glaube so 30 - 80, und dann wird der Wagen durchgesehen und Mängel bescheinigt oder der tatsächliche Wert festgestellt. Dann kann man es entweder sein lassen oder versuchen den Preis zu drücken wenn man das Risiko eingehen will (um so Geld für anfallende Reparaturen rauszuschlagen). Bei der DEKRA muss man sich glaub vorher anmelden, also Termin bei der DEKRA und beim Kauf möglichst zusammenlegen. Ich hab`s noch nie gemacht, da mein Opa KfZ Meister ist und ich so viel von ihm mitbekommen habe und alles selber vor Ort abschätzen konnte.

Aber celi-michi, fällt mir grad ein, hat dazu mal einen sehr guten Beitrag geschrieben, wie man sowas auch selber vor Ort abchecken kann, siehe Wie erkenne ich einen schlechten Gebrauchtwagen ?.

Soviel erstmal, ich warte mal auf deine Antwort.

Hallo Subbotnik,

ich hatte tatsächlich geplant, für einen alten Gebrauchten zwischen 500 und 600 Euro auszugeben und dem einen neueren Gebrauchten für 6.000 Euro gegenübergestellt. Nach Deiner Einschätzung würde dieser Plan also durchaus aufgehen können, ähnliche Gedanken wie Du hatte ich auch im Hinterkopf, als ich mir das alles überlegt habe.

Glücklicherweise habe ich auch jemanden in der Familie, der sich mit Autos gut genug auskennt, um Mängel an dem Fahrzeug meines Interesses zu finden, ich denke allerdings mittlerweile, dass das Problem eher darin liegt, einen alten Gebrauchtwagen zu finden, der in der genannten Preisklasse unter 1.000 Euro liegt, aber nicht erst mit viel Fleiß und finanziellen Investitionen fit gemacht werden muss, sondern theoretisch gleich einsatzbereit wäre.

Meine Überlegung ging gestern noch weiter und ich habe mir die Anschaffung eines um die 40 Jahre alten Autos überlegt, eines ganz bestimmten Autos übrigens

Dieses Fahrzeug ist allerdings leider extrem schwer in einem halbwegs guten Zustand aufzutreiben, und wenn doch, dann bekommt man es meistens für 1.500 Euro und muss natürlich trotzdem noch jede Menge hineininvestieren. Ob das dann so viel Sinn macht oder ich nicht besser noch ein paar Monate warte, bis ich mir den neueren Gebrauchten kaufe, den ich als Alltagsfahrzeug nutzen würde (darauf kann ich mich beim alten Gebrauchten nicht wirklich verlassen, der wird wohl eher ein Hobby sein), ist die Frage, die ich mir momentan stelle.

Schwierig ist für mich zunächst, mir zu überlegen, ob ich den Aufwand auf mich nehmen will, eine wahrscheinlich längere Suche nach meinem Wunschgebrauchtwagen auf mich zu nehmen oder ein paar Monate zu warten, um mir dann doch den neueren zu kaufen, der auch einfach leichter zu bekommen ist.

Ich werde noch eine Weile überlegen müssen, wahrscheinlich auch konkret suchen müssen und dann meine Entscheidung aufgrund der Angebotsvielfalt treffen, die sich mir bietet.

Danke für die vielen Ratschläge!

LG,
moin!