Beate Klarsfeld Gegenkandidatin für Joachim Gauck
Nachdem die Partei "Die Linke" bei der Auswahl eines Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten außen vor gelassen wurde, hat diese Partei nun eine eigene Kandidatin aufgestellt. Es handelt sich um die 73-jährige Journalistin Beate Klarsfeld. Sie wird am 18. März gegen Joachim Gauck antreten, der von den anderen Parteien unterstützt wird. Realistisch betrachtet wird Frau Klarsfeld wohl kaum eine ernsthafte Chance bei dieser Wahl haben, der nächste Bundespräsident steht so gut wie fest.
Was haltet ihr davon, dass Die Linke Frau Klarsfeld als Gegenkandidatin zu Joachim Gauck aufgestellt hat? Könnt ihr Frau Klarsfeld verstehen? Sie tritt immerhin an, obwohl sie als Verlierer so gut wie feststeht. Niemand räumt ihr eine ernsthafte Chance ein, ein Kopf-an-Kopf-Rennen wird es diesmal wohl nicht geben.
Natürlich ist es grundsätzlich gut, wenn man kämpft, selbst wenn der Kampf aussichtslos erscheint. In dieser Sache hingegen frage ich mich wirklich, ob es Sinn macht, sich hier als Gegenkandidatin zur Verfügung zu stellen. Denkt ihr, dass Beate Klarsfeld von der Partei Die Linke hier praktisch instrumentalisiert wird, um zu demonstrieren, dass man selbst auch in der Lage ist, einen Kandidaten aufzustellen - wenn man schon nicht gefragt wurde?
Egal, wen die Linke aufstellen wird, sie werden keinen Erfolg damit haben. Die Mehrheit der Bundesbürger wollen Gauck und das wissen auch die Politiker. Da sie zur Zeit eh einen schlechten Stand bei der Bevölkerung haben, werden sie sicher nicht ihren Kopf riskieren und jemanden nehmen, den keiner kennt. Ich halte das für Blödsinn, denn niemand kennt sie, sie ist nicht präsent und es wird ein Bundespräsident gebraucht, der auch was auf den Kasten hat und das Amt wieder "sauber" macht!
Cologneboy2009 hat geschrieben:Sie tritt immerhin an, obwohl sie als Verlierer so gut wie feststeht.
Zu keinem Zeitpunkt der Wahl wurden 2010 einem gewissen Joachim Gauck eingeräumt. Und dieser ist dennoch angetreten! Dabei war eigentlich allen Beteiligten klar, dass ein Gauck als Gegenkandidat zu Wulff nur dazu dient, Merkel einen Denkzettel für ihr Vorpreschen in dieser Frage zu verpassen. Es stand nie zur Debatte, dass Wulff nicht gewählt wird, wohl aber die Frage, ob es drei Wahlgänge brauchen würde. Und dazu ist es damals letztlich auch gekommen.
Selbst wenn ein Gauck nicht angetreten wäre, dann hätten die Abweichler entweder ungültig gewählt oder aber tatsächlich Fr. Jochimsen (damals die Kandidatin der Linken) die Stimme gegeben, um zu verhindern, dass Wulff im ersten Wahlgang gewählt wird.
Und natürlich wird hier die Kandidatin instrumentalisiert. Ebenso wie es seinerzeit mit Gauck der Fall war. Das ist aber tatsächlich ein parteipolitisches Spiel. Und nachdem Parteien letztlich in unserer Gesellschaft bei politischen Entscheidungen eine nicht unwesentliche Rolle spielen, ist diese Herangehensweise legitim. Außerdem: wenn man sich tatsächlich aus inhaltlichen Gründen nicht mit dem Gedanken an einen Hr. Joachim Gauck als Bundespräsidenten abfinden will, ist dies die einzige Möglichkeit, diese Ablehnung zum Ausdruck zu bringen (neben dem abgeben ungültiger Stimmen, was aber die Ablehnung weniger deutlich zum Ausdruck bringt).
Sie ist auch nicht gerade meine Wunschkandidatin. Dass sie niemand kennen würde, das mag man sehen, wie man will. Inzwischen wird sie der ein oder andere sehr wohl kennen und wer älter als 40 ist, umso eher. Ihre Verdienste kann ja heute jeder im Wiki nachlesen.
Dass ihre Kandidatur nur symbolischen Charakter hat, das dürfte wohl jedem Beteiligten klar sein. Es geht nur darum, Flagge zu zeigen. Die Linke, das sind die Schmuddelkinder und mit denen spielt bestimmt keiner. Meine Wunschkandidaten wären Schramm und Butterwege gewesen, aber natürlich sind auch die nicht jedem bekannt. Zudem haben beide aus unterschiedlichen Gründen abgewunken. Gerade Schramm, das wäre ein Hammer gewesen. Was hätte der der Politik die Leviten gelesen. Aber Wunder geschehen eben nicht.
Also müssen wir wohl mit diesem Medienprodukt Gauck leben. "Die Mehrheit der Bundesbürger wollen Gauck." Nein, so einfach ist das nicht. Die Mehrheit der Bundesbürger ist auf einen PR-Coup hereingefallen und labert nun ständig nach, was andere ihnen vorbeten. Sie sind halt so leicht verführbar. Da kann man nichts machen. Na ja, meine Bundesjugendspielurkunde wurde noch von Walter Scheel unterschrieben, also was soll es.
Egal, wen die Linke aufstellen wird, sie werden keinen Erfolg damit haben. Die Mehrheit der Bundesbürger wollen Gauck und das wissen auch die Politiker. Da sie zur Zeit eh einen schlechten Stand bei der Bevölkerung haben, werden sie sicher nicht ihren Kopf riskieren und jemanden nehmen, den keiner kennt. Ich halte das für Blödsinn, denn niemand kennt sie, sie ist nicht präsent und es wird ein Bundespräsident gebraucht, der auch was auf den Kasten hat und das Amt wieder "sauber" macht!
Wenn man historisch interessiert ist, kennt man Frau Klarsfeld auch, wenn man wie ich deutlich unter vierzig ist. Außerdem sollte ein Bundespräsident ja meiner Meinung nach auch jemand sein, der schon ein Lebenswerk hinter sich hat und sich verdient gemacht hat. Jemand, der sein eigenes Leben riskiert hat um grausame Verbrecher auf eigene Faust zu jagen, weil der eigene Staat da defizitär gehandelt hat, verdient schon meiner Meinung nach ganz viel Respekt für sein Lebenswerk.
Das sollte man bitte nicht aus den Augen verlieren, ganz unabhängig davon, wer diesen Kandidaten nominiert hat. Auf jeden Fall unterstelle ich dieser Frau, dass sie moralisch integer ist und man von ihr keine peinlichen Skandale erwarten müsste. Ich sehe viel eher das Problem das einige politische Strömungen mit ihr haben würde, dass man mit so einer Bundespräsidentin zugeben müsste, dass in der Vergangenheit in der Aufarbeitung der Geschichte Fehler gemacht wurden und einiges versäumt wurde.
Sonst hätte sie nie so weit reichende Wirkung haben können. Und wenn man sie nicht kennt, kann man diese Bildungslücke ja schließen. Zu fordern, dass man den Kandidat kennen müsse eröffnet in meinen Augen schon wieder die Option für solche Protestkandidaten wie Fernsehmoderatoren und Prominente und das kann meiner Ansicht nach nicht die Lösung sein.
Richtlinie 2, was du da schreibst, dass die Linke die Schmuddelkinder seien, das sehe ich schon an der Grenze zur Beleidigung. Damit scherst du eine gesamte Partei und politische Strömung über einen Kamm. Solche Stammtischparolen finde ich in so einem Zusammenhang doppelt unangebracht.
Schließlich waren es die Parteien, die sich als der Hort der Demokratie darstellen und gegen die Linken wettern, die seltsamerweise beschlossen haben, dass man einen Konsenskandidaten aus der Erde stampft und den dann abnicken lässt. So frage ich dich, was in dem Fall demokratischer ist: Einen Konsenskandidaten aufzustellen und mit einer fadenscheinigen Wahl durch zu winken oder aber einen zweiten Kandidaten aufzustellen, damit aus der Wahl eine echte Wahl wird, weil die Wahlberechtigten eine Wahl haben und nicht nur abnicken und dann mangels Alternative eben ja sagen, weil niemand anderes zur Debatte steht und man die Kiste schnell zumachen will. Egal wer als Gegenkandidat aufgestellt wird, auch wenn diese Person möglicherweise unterliegt, so hat diese Person doch dazu beigetragen, den Grundgedanken der Demokratie zu bewahren.
Egal wer nun der nächste Bundespräsident wird, das Volk hat da bekanntlich wenig Einfluss darauf. Wir müssen nehmen, was da kommt, Medien hin, Medien her. Klar gibt es eine Medienkampagne. Aber die Bürger wie du und ich müssen so und so akzeptieren wie die Wahl ausgeht. Die Bundesversammlung ist bekanntlich völlig unabhängig vom Willen des Volkes.
Ich halte Frau Klarsfeld für eine würdige Kandidatin, deren demokratische Gesinnung auf jeden Fall außer Frage steht. Mit ihrem Antritt zu dieser Wahl habe ich keinerlei Probleme sondern eher mit den Kandidaten vom rechten Lager. Instrumentalisiert wird doch jeder Kandidat.
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