Kind nutzen um Weihnachten nicht zu den Eltern zu müssen

Sagen wir mal ihr habt ein kleines Kind, eigentlich nervt es euch jedes Jahr wieder zu euren Eltern fahren zu müssen zu Weihnachten, weil es immer furchtbar weit weg ist und immer für euch recht stressig ist. Würdet ihr nun das Kind als Ausrede nehmen um nicht den weiten Weg antreten zu müssen?

Immerhin kann man ja sagen, dass man als Familie feiern will und es mit dem Kind auch schwierig ist, was man sonst ja nicht sagen könnte. Wie würdet ihr es machen oder wie macht ihr es? Könnt ihr diese Ausrede verstehen oder eher nicht?

Ich denke allem voran wird man gerade wenn man ein Kind hat, die Eltern also schon Großeltern sind, nicht drumherum kommen, irgendwann in den Weihnachtsfeiertagen mit dem Enkelkind dort aufzutauchen. Natürlich bietet es sich hervorragend als Ausrede an, am Heilig Abend zu Hause zu feiern.

Da es aber noch die beiden Weihnachtsfeiertage gibt, an denen man üblicherweise dann die Verwandten und Bekannten besuchen geht, die einem eben schon nahe stehen, aber etwas weiter weg wohnen, wird das Kind dann wohl nicht mehr als Ausrede verwendet werden können. Außerdem denke ich, wenn ich selber Enkelkinder hätte, wäre ich auch sauer, wenn sich diese an den Feiertagen kein einziges Mal blicken lassen würden, nur weil die Eltern dieser der Meinung sind, ich würde zu weit weg wohnen.

Wir haben sehr selten Weihnachten mit den Eltern meiner Mutter gefeiert. Zum einen weil es mehrere Hundert Kilometer Entfernung waren, es nicht immer leicht mit meiner Oma ist und vor allem weil meine Mutter immer lieber nur mit der direkten Familie gefeiert hat. Ich kann nicht sagen wie oft ich meine Großeltern Mütterlicher Seite zur Weihnachtszeit gesehen habe, aber es war sicher nicht wirklich oft. Die Familie meines Vater haben wir meistens am 2ten Weihnachtsfeiertag gesehen, da an dem Tag mein Opa Geburtstag hatte. Auch der Weg dorthin ist deutlich kürzer. Denn meine Großeltern Väterlicher Seite, haben nicht einmal eine Stunde weg gewohnt.

Im Moment feiere ich Weihnachten mit meinen Eltern. Aber ich denke spätestens wenn ich eigene Kinder habe wird dies nicht mehr so sein. Ich persönlich finde es im kleinen Kreis einfach entspannter und hoffe, dass der zukünftige Vater meiner Kinder dies genauso sieht. Gerade wenn der Weg weit ist, finde ich es schrecklich. Immerhin ist vor Heiligabend viel Verkehr und ich möchte den 24te sicher nicht im Auto verbringen. Denn so sieht für mich kein entspanntes Weihnachtsfest aus.
Gerade wenn der Weg weit ist, ist es nun einmal auch nicht möglich nur für einen Tag hinzufahren. Zumindest bin ich nicht bereit mein Kind 5 Stunden in das Auto zu packen nur um die Oma einen Tag zu besuchen. Dadurch geht dann natürlich wieder sehr viel Zeit verloren. Daher kann ich mir vorstellen, meine Eltern auch an den Weihnachtsfeiertagen nicht zu besuchen. Wenn sie in der Nähe wohnen, sieht das ganze vielleicht auch wieder anders aus. Ganz schlimm finde ich es dann auch noch, wenn die Großeltern erwarten man kommt zu ihnen, weil ihnen der Weg zu weit ist um selber zu dem Enkelkind zu fahren, obwohl sie sonst auch ewig weit weg in Urlaub und ähnliches fahren.

Allerdings finde ich durchaus, dass man ehrlich sein sollte. Das haben die Großeltern verdient. Also ich finde es schon fair zu sagen, dass man einfach in der kleinen Runde feiern möchte. Gerade dann wenn auch Besuch nicht gewünscht ist, denn sonst hat man das nächste Problem, wenn die Großeltern Besuch ankündigen, weil sie verstehen, dass der Weg mit dem Kind zu weit ist. Ich denke es ist durchaus zu verstehen, wenn man sagt, dass man Weihnachten lieber im kleinen Rahmen verbringt.

Wenn jetzt zum Beispiel nur noch einer meiner Eltern übrig wäre und ich wüsste, dass derjenige alleine zuhause sitzt, wäre dies natürlich etwas anderes. Dann würde ich natürlich schon gemeinsam feiern. Denn jemanden Weihnachten alleine sitzen zu lassen, nur weil man selber lieber entspannt ohne denjenigen feiert finde ich dann doch unschön. Ich denke so könnte ich dann Weihnachten auch nicht genießen. Meine Mutter sagt übrigens jetzt schon zu Leuten wenn diese fragen ob wir Kinder heimkommen an Weihnachten, dass wir sicher noch kommen bis wir eigene Familien haben. Meine Mutter rechnet also schon damit, dass wir wenn wir mal Enkelkinder haben nicht mehr Weihnachten nachhause kommen. Wahrscheinlich weil es ihr eben auch wichtig war im kleinen Kreis zu feiern.

Wir feiern Heiligabend nur sehr selten mit unseren Eltern seit wir selber Kinder haben und benutzen sie schon irgendwie als Ausrede. Wir sind jetzt nun mal eine eigene Familie und wollen so feiern, wie es für uns am besten passt.Dazu gehört dann eben kein 5 Gänge Menü, dass die Kinder nicht mögen und das ewig dauert.

Allerdings haben wir das schon offen gesagt, wie es ist. An den Feiertagen gehen wir allerdings schon hin oder unsere Eltern kommen zu uns. Das lässt sich nicht vermeiden, da die Großeltern die Kindern doch sehen wollen und ihnen die Geschenke überreichen wollen.

Ich finde das Kind als Ausrede an Weihnachten total daneben. Wenn einen die weite Fahrt so stressen sollte kann man doch auch die Eltern bzw. Großeltern bitten, selbst vorbeizufahren, oder man macht das ganze abwechselnd, wenn es wirklich nur an der Distanz und dem Stress während der Autofahrt liegt.

Ich kenne das so, dass Heiligabend grundsätzlich nur im engsten Kreis der Familie gefeiert wird, also nur Eltern und die Kinder, die noch nicht verheiratet sind und zu Hause leben. Sobald diese ausgezogen sind und ein eigenes Leben leben, feiern sie Heiligabend auch nur mit der eigenen engen Familie.

Das kann der Partner sein mit/ ohne dem gemeinsamen Kind. Zu den eigenen Eltern bzw. Eltern des Partners fährt man dann entweder am ersten Weihnachtsfeiertag oder am zweiten, aber Heiligabend ist traditionell für die engste Familie gedacht, damit das Fest auch eine etwas privatere und intimere Komponente hat.

Daher wäre es für mich eine ziemlich blöde Ausrede, wenn man nur Heiligabend nicht zu den Eltern fahren möchte und das Kind dann eben als Ausrede ausnutzt. Ich finde es total daneben, wenn man einem Kind dessen eigene Großeltern und möglicherweise auch Tanten und Onkel vorenthält.

Ich glaube nicht, dass das so förderlich für die Entwicklung eines Kindes ist, wenn es in der Hinsicht so isoliert aufwächst und ich finde es ziemlich feige, wenn man keine Lust hat, an Weihnachten zu seinen eigenen Eltern zu fahren und das dann nicht direkt sagt und dann das eigene Kind als dämliche Ausrede herhalten muss.