Achtet ihr auf genug Eisenzufuhr bei euren Kindern?

vom 29.11.2014, 19:55 Uhr

Bei meiner Tochter wurde vor kurzem ein Eisenmangel fest gestellt. Wenn man den Horrorgeschichten glaubt, dann kann zu wenig Eisen auch eine Entwicklungsverzögerung begünstigen und hindert die Kinder daran, sich ausreichend zu konzentrieren. Sie fühlen sich dann schlapp und müde.

Nun habe ich mich wirklich ausführlich damit beschäftigt und habe fest gestellt, dass in den wenigsten Nahrungsmitteln, die wir zu uns nehmen, wirklich ausreichend Eisen drin ist. Man könnte natürlich schon so kochen, dass man auf die 10mg Eisen pro Tag kommt, die ein Kind benötigt, allerdings wäre das dann relativ eintönig, immer dasselbe zu essen.

Nun habe ich mir überlegt, einfach Eisentabletten anzuschaffen, damit dieses Defizit wieder ausgeglichen wird und meine Tochter sich in der Schule konzentrieren kann. Noch habe ich so einen Saft da, den ich ihr jetzt drei Wochen lang täglich geben muss. Tabletten würde ich aber besser finden, weiß aber nicht, ob man das Kindern schon geben kann.

Achtet ihr darauf, dass ihr genug Eisen zu euch nehmt? Seid ihr euch über die gesundheitlichen Langzeitfolgen bewusst, die ein Eisenmangel auslösen kann? Was unternehmt ihr, um eure Gesundheit aufrechtzuerhalten? Wie macht ihr das bei euren Kindern?

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Die Eisentabletten würde ich auf jeden Fall weg lassen. Denn zu viel Eisen kann sich an den Organen absetzen und das ist gefährlich. Die Leber, die Bauchspeicheldrüse und gar das Herz kann dadurch stark geschädigt werden. Deswegen würde ich mich mal genauer erkundigen, in welchen Lebensmitteln genug Eisen drin ist, ehe ich auf Eisentabletten zugreifen würde.

Pilze, wie Pfifferlinge liefern beispielsweise ungefähr 6,5 mg Eisen je 100 Gramm. Mehr als 5 mg Eisen pro 100 Gramm liefert Blutwurst. Bei Hirse sind es 6 mg pro 100 Gramm. Eigelb hat ca. 7 mg pro 100 Gramm und weiße Bohnen haben 6 mg pro 100 Gramm. Gib Petersilie mit auf das Essen und man hat auch schon etwas an Eisen. Aber schau einfach mal hier selber und es gibt auch noch andere Seiten. Eisen ist in sehr vielen Lebensmitteln enthalten.

Lass bloß die Tabletten weg. Kinder brauchen bei vernünftiger Ernährung keine Zusatzpräparate, wenn sie gesund sind. Auch die wenigsten Erwachsenen brauchen das und deswegen sollte man mehr darauf schauen, was man isst.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Achte am Besten auch darauf, wie du das Essen kombinierst. Denn es gibt auch so genannte "Eisenkiller", die irgendwelche Wirkstoffe enthalten, die die Aufnahme von Eisen im Körper hemmen und somit vermindern können. Spinat, Milch, Eier, Koffein und Rote Beete sollen zu diesen Lebensmitteln gehören. Vitamin C dagegen sorgt eher dafür, dass das Eisen besser in den Organismus aufgenommen wird.

Ich persönlich halte nicht viel von Tabletten, weil ja auch nicht gesichert ist, ob der Organismus den künstlichen Wirkstoff genauso gut verwerten kann wie natürliches Eisen. Ich würde auf Tabletten verzichten und es nach Möglichkeit ohne versuchen. Blutungen durch Verletzungen oder die Periode können auch einen verminderten Eisengehalt im Blut aufweisen.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Mein Sohn hatte vor einigen Wochen erst eine Blutuntersuchung, wo auch der Eisengehalt natürlich bestimmt wurde. Er hatte keinen Eisenmangel, obwohl wir keine Zusatzpräparate oder dergleichen nehmen. Wir haben nun auch keine überdurchschnittlich gesunde Ernährung, aber ich achte schon auf eine ausgewogene Ernährung. Das reicht scheinbar durchaus aus um den Eisengehalt zu decken.

Es kommt aber auch immer ein wenig darauf an, wie das Kind das Eisen verarbeiten kann. Bei einer Freundin hat das Kind auch einen massiven Eisenmangel, obwohl sich das Kind ausgewogen und gesund ernährt. Der Arzt erklärte das auch mit irgendeinem Problem der Eisenaufnahme bei dem Kind und hat dann auch ein Eisenpräparat verordnet. In so einem Fall, ist es dann eben notwendig und in Ordnung, allerdings musste das Kind dieses Präparat dann auch nur für eine bestimmte Zeit nehmen und nicht auf Dauer. Im Normalfall, würde ich bei einem gesunden Kind allerdings auch auf sämtliche Ernährungsergänzungen verzichten.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Eisentabletten sind gruselig. Jede Frau, die die Dinger schon einmal schlicken musste, weiß, wie unangenehm das ist. Nur wenige Menschen vertragen die Tabletten ohne Magendrücken, Übelkeit, Verstopfung oder Durchfall.

Eisen aus pflanzlichen Nahrungsmitteln ist deutlich schlechter für den Körper zu verwerten als Eisen aus tierischen Quellen. Sehr einfach ist der Bedarf über Fleisch zu decken. Sehr gut geeignet ist beispielsweise Leber. Die kommt bei vielen Kindern schlecht an, aber Leberwurst geht meistens ganz gut. Mit einer Leberwurstschnitte, einer kleinen Portion Fleisch und immer mal Milch, Ei und Fisch in der Ernährung ist die Basis locker da. Den Rest liefern dann die anderen Produkte.

Bei einer rein vegetarischen Ernährung oder veganer Lebensweise wird es für Kinder schwer, den Bedarf an Eisen zu decken. Aber auch das ist machbar. Dann muss man die Lebensmittel nur deutlich gezielter auswählen. Da wird Fleisch essen, war das bei unseren Kindern nie ein Problem.

Wenn du dagegen Eisen gezielt über ein Nahrungsergänzungsmittel zuführen möchtest, dann wäre Sanostol plus Eisen eine Möglichkeit. Diesen Multivitaminsaft nehmen die meisten Kinder ziemlich gerne ein, weil der sehr fruchtig schmeckt. Er wird auch gut vertragen. Aber es sind eben synthetische Vitamine, die eigentlich bei einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung (welcher Art auch immer) unnötig sind. Künstliche Vitamine sind eher schädlich als nützlich. Aber für eine phasenweise Gabe, um die den Eisenspeicher wieder zu füllen, wäre es vielleicht eine Alternative.

» cooper75 » Beiträge: 13428 » Talkpoints: 519,39 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Warum findest du Tabletten besser als Tropfen? Sieht deine Tochter das auch so? Die meisten Kinder tun sich mit flüssigen Medikamenten doch deutlich leichter, als mit Tabletten. Ich würde meinem Kind, wenn es um sowas geht, auch nur das geben, was der Arzt verordnet hat.

Was du an Nahrungsmitteln geben kannst, hast du ja schon ein paar Tipps bekommen. 2-3 Mal pro Woche Fleisch sollte normalerweise reichen, um den Eisenbedarf zu decken. Gemüse isst man ja optimalerweise sowieso. Ansonsten gibt es noch diese Rotbäckchen-Säfte, die mit Eisen angereichert sind. Ich habe damit keine Erfahrung, denke aber, dass man sowas bei einer normalen, ausgewogenen Ernährung normalerweise nicht braucht.

Es ist aber auch wichtig, dass der Arzt das Blut nach einiger Zeit nochmal kontrolliert. Oft wird gar nicht der Eisenwert selbst kontrolliert, sondern der Hämoglobin-Wert. Wenn der zu niedrig ist, wird erstmal auf Eisenmangel geschlossen und man übersieht vielleicht, dass etwas anderes dahinter steckt. Das war bei meinem Sohn mal so. Er musste wochenlang Eisentropfen nehmen und dann kam raus, dass sein Knochenmark eine Zeit lang einfach keine neuen Blutkörperchen mehr gebildet hat, obwohl genug Eisen da war. Das war aber ein vorübergehendes Problem und kann durch ganz banale Dinge wie einen Infekt ausgelöst werden.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Jessy_86 hat geschrieben:Warum findest du Tabletten besser als Tropfen? Sieht deine Tochter das auch so? Die meisten Kinder tun sich mit flüssigen Medikamenten doch deutlich leichter, als mit Tabletten. Ich würde meinem Kind, wenn es um sowas geht, auch nur das geben, was der Arzt verordnet hat.

Es ist so dass ich den Saft probiert habe und er wirklich ekelerregend schmeckt. Also man muss sich das so vorstellen, wie wenn man an einer rostigen Stange lecken muss, einfach ekelhaft. Ich probiere immer alles, was ich meiner Tochter gebe und muss sagen, ich bewundere sie da sehr und belohne sie anschließend immer mit einem Brocken Kochschokolade, der ja angeblich mehr Eisen als Spinat enthalten soll, damit der seltsame Geschmack in ihrem Mund dann nicht so lange anhält.

Bei der Alternative Tabletten statt Saft, habe ich mir gedacht, wäre der Geschmack nicht wirklich lange im Mund, da eine Tablette ja üblicherweise als Ganzes geschluckt und mit Wasser hinunter gespült wird. So könnte ich eventuell den grauenvollen Geschmack ersparen, dachte ich mir dann. Natürlich werde ich nicht etwas verabreichen, dass nicht ausdrücklich vom Arzt verordnet wurde, das versteht sich sowieso von selber.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 20.12.2014, 20:14, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


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