Besitzt ihr eine lautlose Hundepfeife?

vom 19.12.2014, 00:17 Uhr

Der liebenswerte Begleiter und Freund des Menschen, der Hund, hat eine Hörleistung, die dem Menschen weit überlegen ist. Der Frequenzbereich für Hunde liegt bei 20 bis 50.000 Hz,der des Menschen nur bei 20 bis 20.000 Hz. Sehr tiefe Töne, unterhalb von 16 Hz, wo der Infraschallbereich beginnt, können Mensch und Hund nicht mehr hören. Im Wasser jedoch hat diese Frequenz eine große Reichweite. Blauwale können die Töne wahrnehmen.

Ultraschalltöne kann der Mensch nur mit Hilfsmitteln erzeugen, wie zum Beispiel einer Hundepfeife. Nur der Hund kann diese mit der Pfeife erzeugten Töne hören, nicht aber der Mensch. Der Ultraschall beginnt bei etwa 16.000 Hz.

Vielleicht sind deshalb die Ohren der Hunde auch so empfindlich. Besonders Silvester müssen sie ja viel ertragen, was wir nicht hören können. Solltet ihr eine lautlose Hundepfeife besitzen, deren Töne ihr selbst nicht hören könnt, was macht ihr damit? Hört euer Hund auf diese Pfeife?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Nein, ich besitze keine lautlose Pfeife für meine Hunde und es wird mit auch niemals so ein Ding ins Haus kommen. Es ist zwar schön, wenn man die Umgebung gar nicht belästigt, aber ich möchte genau wissen, was meine Hunde hören. Nur so kann ich kontrollieren, ob sie das Kommando auch brav ausführen. Ich bemerke schließlich selbst nicht, wenn die Pfeife nicht funktioniert oder sich der Ton ändert.

Ich benutze Acme Pfeifen, weil die zuverlässig den gleichen Ton erzeugen, auch wenn ich eine Pfeife nachkaufen muss. Wir benutzen die Acme 212 mit einem kurzen Doppelpfiff für das Zurückkommen. Ein langer Pfiff gilt als Abbruchsignal. Dann müssen die Herren Hund zwar nicht zur mir kommen, aber sollen mit dem aufhören, was sie gerade tun. Das Kommando ist universell. Es kann ebenso heißen "Hör auf die Ente anzubellen" wie "Da wird kein Loch gebuddelt" oder "Das Feld ist tabu". Die Liste ließe sich ewig weiter verlängern.

Dazu habe ich die Acme Thunderer 560. Das ist eine Trillerpfeife, die bei uns hier als absolutes Stoppsignal gilt. Trillerndes Pfeifen heißt für meine Hunde, dass sie sich sofort fallen lassen und auch den Kopf zwischen Pfoten legen. So "an den Boden geklebt" kommt sofort Ruhe in die Situation. Das hilft enorm, wenn gerade der Hase gehetzt werden sollte oder der Erzfeind zum Fressen nah ist.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Das ist ja faszinierend, wenn du pfeifst und die Hunde hören sofort. Hast du sie selbst trainiert? Wenn sie selbst das Jagen des Hasen lassen und sich auf die Erde legen und den Kopf zwischen die Pfoten legen, das finde ich toll, wenn sie hören.

Wie ich mich erinnere aus einem anderen Bericht, hast du mehrere Hunde. Gehorchen sie deshalb so gut, weil einer den anderen dazu bringt? Oder könnte man einem einzelnen Hund das auch beibringen? Ich habe keinen Hund, aber ein Verwandter von mir.

Er hat keine Pfeife und der Hund läuft ohne Leine nur in eingezäunten Gebieten. Aber ein Jagdtrieb ist wohl bei allen Hunden stark ausgebildet, nehme ich an. Und das Buddeln von Löchern macht ihnen ebenso viel Spaß.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich bilde meine Hunde selber aus, mittlerweile mache ich seit mehr als 20 Jahren Sport mit Hund. Mir hat es die holländische Polizeihundeausbildung angetan, da ist ein sehr guter Gehorsam ein Muss. Unsere letzte Prüfung haben wir zum Teil auf der Grünfläche in einem Autobahnkreuz abgelegt, danach lag das Suchrevier an einer viel befahrenen Landstraße ohne Zaun. Wenn da der Hund nicht auch auf große Entfernungen zuverlässig mitmacht, wird es brandgefährlich. Wir haben viele Bestandteile in der Prüfung, bei denen kein Sichtkontakt mehr besteht.

Warum das bei uns mittlerweile so gut klappt, liegt zu einem großen Teil an der langen Erfahrung. Mein erster Hund war toll, aber der Gehorsam war "heiter bis wolkig". :D Das ist mit jedem einzelnen Hund, den ich ausgebildet habe ein Stück besser geworden, ich habe viel von meinen Schätzchen gelernt. Und ich investiere fast meine gesamte Freizeit in die Hunde.

Außerdem habe ich mit meinen Belgiern eine Rasse, die extrem schnell und gut lernt. Ihnen ist die Bindung an ihren Menschen und ein Lob oft wichtiger als alles andere. Das macht es vergleichsweise leicht, wenn man ein Händchen für die Rasse hat. An einem Beagle oder einen deutschen Jagdterrier würde ich sicher verzweifeln und bei weitem nicht so tolle Ergebnisse erzielen. Es ist immer leicht, wenn man selbst das Größte für seinen Hund ist, dann ist ein Hase oder Reh weit weniger interessant. Wenn die Jagd an erster Stelle steht, kann man kaum eine adäquate Belohnung aus dem Hut zaubern.

Die große Gruppe hilft übrigens wenig. Bei der Gruppendynamik kommen oft gerade die unerwünschten Verhaltensweise durch. Sicherlich ist es etwas einfacher, einen Hund zurückzurufen, wenn der Rest der Gruppe gestoppt hat. Aber wenn zwei oder drei losrennen, dann steht man schnell auf verlorenem Posten. Die Nachteile und die Vorteile halten sich die Waage. Außerdem müssen die Kommandos erst bei jedem einzelnen Hund sicher sitzen, bevor man es in der Gruppe versuchen kann. Es ist also verdammt viel Arbeit.

Dass ich so eine große Gruppe habe, das liegt nur am Sport. Die ältesten sind sozusagen in Rente. Die Belastung ist bei dieser Ausbildung so hoch, dass ich sie mit sechs oder sieben Jahren deutlich kürzer treten lasse. Einer steht gerade in der Blüte (sozusagen), einer bildet den Nachwuchs und Nummer Fünf ist nicht wirklich geeignet und läuft so mit. Denn ich gebe keinen der Hunde ab, jeder hat einen sicheren Platz bis an sein Lebensende. Dann wird es schnell viel, wenn man verrückt nach diesem Sport ist. :whistle:

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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