Wählt ihr nach Wahlprogramm oder Person?

vom 15.04.2013, 08:01 Uhr

Es wird ja vor Wahlen immer viel Aufhebens um die Spitzenpolitiker der Parteien gemacht, da viele Menschen aus einem Bauchgefühl und nach Sympathie für Personen wählen. Manche Wähler kennen die Inhalte, um die es geht, nur als Schlagworte und nicht im Detail.

Nach welchen Kriterien setzt ihr euer Kreuzchen? Setzt ihr euch wirklich mit den Inhalten auseinander und wählt auch eine Partei, deren Kanzlerkandidat euch extrem unsympathisch ist, oder wählt ihr die Person, die sympathisch ist, und geht davon aus, dass sie richtig denkt und handelt?

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich denke nicht, dass man eine gute Politik nach der Sympathie entscheiden kann. Ich denke, dass man sich schon mit dem Wahlprogramm auseinandersetzen muss und zumindest grob wissen sollte, was derjenige erreichen möchte. Ich wähle eigentlich Menschen, die ein gutes Programm haben. Nach dem Aussehen kann man da doch auch nicht gehen. Sicherlich gibt es Kandidaten, die einem nicht so passen, aber dahinter steht ja auch immer noch eine Partei und deswegen würde ich eher nach Wahlprogramm wählen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Mein Schwerpunkt liegt eher bei der Partei und der politischen Richtung, wobei ich kein Wähler bin, der ständig die gleiche Partei wählt. Bei mir spielt auch eine Rolle, wie sie sich nach außen vertritt. Eine Partei die sich uneins und zerstritten zeigt, halte ich nicht für regierungsfähig. In diesen Zusammenhang gehören für mich dann auch die Kanzlerkandidaten, die ich für furchtbar halte. Was die SPD momentan aufbietet, geht für mich beispielsweise gar nicht und jemand der eh in der Mitte orientiert ist, wird sich da wahrscheinlich woanders umorientieren.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Wahlprogramme sind oft schon einen Tag nach der Wahl kaum noch gültig. Personen sind auch nicht entscheidend, da ich den Wahlkreiskandidaten nach Parteizugehörigkeit wähle. Entscheidender sind für mich die möglichen Koalitionsmöglichkeiten und Regierungsbeteiligungen. Die entscheidende Frage ist für mich immer: Wie erreiche ich mit meiner Stimme das bestmögliche Ergebnis für mich?

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Bei mir ist es im Grunde schon eine Mischung aus beidem. Am Wichtigsten sind für mich schon die Partei und deren Themen. Wenn ich mich damit nicht identifizieren kann, dann mag der Kanzlerkandidat noch so sympathisch sein, ich kann ihn dann nicht wählen. Wenn es aber umgekehrt ist und ich mit den Themen der Partei konform gehe, der Kanzlerkandidat mir aber unsympathisch ist, fällt es mir auch schwer, die Partei zu wählen, weil dieser Kanzlerkandidat im Falle eines Sieges eben die Themen repräsentiert. Vermutlich würde ich dann aber trotzdem die Partei wählen, auch wenn mir der Kanzlerkandidat nicht zusagt.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich persönlich setze mich mit dem Parteiprogramm und mit dem Verhalten und den Bestrebungen der Partei an sich auseinander und entscheide nach diesen Gesichtspunkten, wen ich wähle. Um die Personen, die die Partei als Spitzenkandidaten vertreten, geht es mir hingegen gar nicht. Sie spielen ja als Individuum kaum eine Rolle, sondern dienen mehr oder minder nur dazu, der Partei ein Gesicht zu geben. Die Entscheidung trifft dann ja später wohl doch eher die Partei im Hintergrund, nicht die Einzelperson.

Das Wählen eines Kandidaten nach Sympathie oder sogar Aussehen finde ich hingegen völlig schrecklich. Gerade, wenn es bloß um das Aussehen geht, empfinde ich das sogar als regelrecht dumm, denn außer mit Vorurteilen hat das ja nichts zu tun. Oberflächlicher geht es ja wohl kaum. In diesem Zusammenhang empfinde ich es übrigens auch als alles Andere als aufklärerisch, wenn in der Berichterstattung im Vorfeld von Wahlen sehr viel über das Privatleben der Kandidaten berichtet wird. Ebenso sind die Thematisierungen von Äußerlichkeiten einfach nur oberflächlich und sonderlich dämlich.

Ich kann mich beispielsweise noch erinnern, dass die Medien sich lange mit der Frage beschäftigten, ob Gerhard Schröder sich die Haare färbt. Auch die Frisur von Angela Merkel wurde lange diskutiert. Damit lenkt man doch von den wirklich wichtigen Inhalten ab. Man könnte ja glatt glauben, dass das Absicht ist. Oder ist es vielleicht einfach so, dass die Menschen sich lieber mit Äußerlichkeiten beschäftigen, als mit Inhalten, weil man dafür nicht so viel nachdenken muss? Vielleicht richtet sich die Berichterstattung hier nur nach der Denkfaulheit der Masse, denn letztendlich geht es ja auch nur um die Quoten.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Grundsätzlich zählt für mich das Wahlprogramm, wobei auf kommunaler Ebene eher die Personen zum Tragen kommen. Im Bundestag oder im Landtag ist der einzelne Abgeordnete nur Stimmvieh, dass sowieso nicht aus der Reihe tanzen darf, während auf kommunaler Ebene etwas mehr Spielraum besteht und die Person wesentlich ungebundener entscheiden darf.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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