Mit Nebenjob Geldüberweisungen etwas verdienen?
Derartige Spam-Mails werden ja bestimmt schon einige von euch erhalten haben, wo man in Angebot erhält, sich mit Überweisungen etwas dazu zu verdienen. Dass das natürlich illegal und eine Art Geldwäsche ist, ist mir soweit schon klar.
Aber was meint ihr denn würde passieren, wenn man sich darauf einließe? Da werden 20% Provision ausgelobt und ich kann mir schon vorstellen, dass da einige darauf anspringen. Glaubt ihr man könnte sich das versprochene Geld tatsächlich einfach einbehalten oder was denkt ihr wie das ablaufen würde?
Ich denke, du findest in diversen Mediatheken und auf Youtube genügend kritische Themensendungen dazu. Da sind schon vor dir Leute mächtig auf die Nase gefallen.
Die Banken sind ja nicht blöd. So etwas fällt relativ schnell auf. Kontobewegungen werden mittlerweile nicht mehr nur mit Papier und Füller quittiert, sondern Vorgänge auch mit Software ausgewertet. Selbst wenn du ein Niemand bist und keiner sich bislang bei der Hausbank für dich interessiert, würde das der Technik schon auffallen, wenn du plötzlich Beträge über dein Konto abwickelst, die außergewöhnlich sind. Und das Risiko, erwischt zu werden ist durchaus gegeben.
Selbst wenn der Betrüger der dich engagiert fair zu dir ist, bringt dir das auf Dauer wenig. Letztlich ist Geldwäsche eben auch ein ernst zu nehmendes Verbrechen, das auch empfindlich bestraft wird. Ich glaube aber nicht mal, dass man so über eine Spam-Mail einen Fairen Verbrecher als Partner finden kann. Zudem bezweifle ich, dass es faire Verbrecher überhaupt noch gibt.
Ich bin kein Jurist, daher kann ich hier nur meine ganz persönliche Meinung äußern. Und ich vermute aber, dass dir davon auch jeder Rechtsanwalt genauso abraten wird, wie andere Leute mit Klarsicht. Mit meinem Laien Wissen würde ich sagen, dass das möglicherweise der zutreffende Paragraph sein könnte. Sicher bin ich nicht. Und dort wird davon geschrieben, dass man bis zu 10 Jahren Gefängnis bekommen kann, wenn man mit einer Bande zusammen Geldwäsche betreibt. Zumindest habe ich den Gesetzestext so verstanden, und ich gebe keine Gewähr, dass ich ihn richtig verstehe. 10 Jahre! Das ist ganz schön lange Zeit. Da wäre ich lieber in der Zeit draußen und würde friedlich in Armut leben. Das ist alle Mal leichter, als sich solche riskante Dinge aufzuhalsen.
Und selbst, wenn du das nur rein theoretisch wissen willst, für ein Referat oder so etwas: Sei extrem Vorsichtig, wem du Kontoverbindungen mitteilst. Das Risiko dass dir ein Krimineller dein Konto abräumt ist sicher größer, als dass du plötzlichen Geldsegen vorfindest.
Das sind so die Nebenjobs von denen jeder träumt. Bequem von zu Hause aus, am Computer mit der Kaffeetasse in der Hand, nur ein paar Stunden in der Woche und natürlich mit 20 Prozent Provision hoch bezahlt so dass man sein Auskommen hat. Man, warum stehe ich bloß jeden Morgen um 5:00 Uhr auf um mich bis zum späten Nachmittag mit übellaunigen Vorgesetzten rumärgern zu müssen?
Leider geht dieses Geschäftsmodell regelmäßig schief und der Traumjob mutiert zum Albtraum. Ich glaube es gibt da mehrere Varianten die aber eins gemeinsam haben, irgendwann pocht der Staatsanwalt an deine Tür und du wirst sie aufmachen müssen. Aus den versprochenen Provisionen wird es meistens sowieso nichts und für die weiter geleiteten Zahlungen wirst du gerade stehen müssen da sie unrechtmäßig waren.
Ich weiß jetzt nicht ganz genau wie diese Art von Betrug funktioniert, aber die aktuellste Masche kann ich ja einmal kurz zusammenfassen. Letztes Jahr und Anfang dieses Jahres kursierten etliche Spammails wo es darum ging die Paypal-Konten und die der Packstationen zu verifizieren. Wer ahnungslos auf den Link klickte der landete bei den Betrügern die sich dann über die eingegebenen persönlichen Daten freuten. Diese konnten dann unter falschem Namen bei den Versandhändlern einkaufen und sich die Pakete an solche ahnungslosen Freizeitvertriebspartner beziehungsweise an die Packstationen wie hier beschrieben schicken lassen die diese dann an den unbekannten Provisionsgeber weiterleiten mussten.
Oder eben die Überweisungsfalle. Es wurde bei Ebay oder auf anderen Auktionsplattformen etwas für sehr viel Geld verkauft und natürlich wurden diese auch vor der Auslieferung bezahlt und der Artikel aber nie geliefert. Das Geld dafür ging an die Adresse des „Vertriebspartners“ der es pflichtgemäß an seinen Geschäftspartner weiterleitete. Der erboste und geprellte Käufer stellt seine Forderungen dann natürlich an den ebenfalls Geprellten, oder noch schlimmer, die Bank bucht die unrechtmäßigen Zahlungen wieder zurück. Da steht man dann mit 20 000 Euro in den Miesen und weiß nicht wie man aus der Nummer wieder raus kommt.
Man kann nur immer wieder warnen, zu verschenken hat niemand etwas und jedes Angebot wo für wenig Arbeit sehr viel Geld geboten wird hat irgendwo einen Haken.
Man muss doch nur mal logisch darüber nachdenken. Warum sollte man jemanden bezahlen, der eine Arbeit von wenigen Sekunden für einen macht? Warum sollte man dafür 20 % ausgeben? Das würde kein normaler Geschäftsmann machen und so kann man davon ausgehen, dass man einem Betrüger aufsitzt. Leider ist die Masche so, dass man dann nur noch in der Kreide steht und nichts von seinem ach so tollen Nebenjob hatte.
Diese Leute machen das, sehen nur anfangs Geld und dann gar nicht mehr. Man sitzt Betrügern auf und muss dann am Ende dafür gerade stehen, weil man selber angegeben wurde und nicht der eigentliche Drahtzieher. Ich würde davon immer die Finger weglassen. Man muss immer bedenken, dass einem niemand für eine Arbeit bezahlen würde, die man selber leicht erledigen kann.
Ramones hat geschrieben:Diese Leute machen das, sehen nur anfangs Geld und dann gar nicht mehr.
Warum sollte das denn so sein? Das Geld ist bei diesen "Geschäften" nie ein Problem. Wie kann es denn auch eins werden, wenn das Geld über dein Konto fließt und du am Hahn sitzt und den auf- und zudrehen kannst, wie du willst?
Hier geht es nicht darum irgendwelche Daten abzugreifen. Man sucht hier ganz einfach Strohmänner oder Zwischenhändler, wenn man so will. Dabei wird ganz einfach von irgendwelchen Hintermänner Person A betrogen und Geld vom Konto von Person A auf dein echtes Konto überwiesen. Und du sollst dann eben das Geld weiter zu Person B überweisen und irgendwann landet es bei den Hintermännern.
Es ist also relativ einfach, wenn man da vom Hintermann betrogen werden soll, einfach sein vereinbartes Gehalt abzuzweigen und einzubehalten. Das stellt also jetzt erst mal von Prinzip her kein großes Problem dar.
Dennoch hat das ganze natürlich zwei Haken. Zum einen, wenn der Hintermann nicht mehr will, dass du deine 20% Provision bekommst, dann wird er dir wohl Druck machen und schlimmstenfalls selber vor deiner Tür stehen und dich "überreden", dich ab sofort auf weniger Prozente einzulassen.
Noch schlimmer ist aber, dass man mit dieser Masche mitten drin hängt im Betrug. Und im Gegensatz zu den Hintermännern, die wohl eher irgendwelche Nummernkonten haben oder ihre Konten im Ausland führen und damit nur schwer zu ermitteln sind, sieht das bei Zwischenhändler ganz anders aus.
Die betrogene Person A sieht zwar, dass ihr Geld weg ist, aber sie sieht bei dieser Masche eben auch genau auf welches Konto das Geld gegangen ist und deutsche Banken sind bei solchen Sachen sehr kooperativ und rücken da sofort die dazugehörigen Daten raus, wem das Konto gehört und wo derjenige wohnt und am nächsten oder spätestens übernächsten Tag steht die Polizei bei dir vor der Tür und du darfst dich schnell vor Gericht zu der Sache äußern.
Das Ganze ist furchtbar illegal und strafbar und noch dazu wird man sehr schnell erwischt. Auch deine Provision bist du nach Auffliegen ganz schnell wieder los und wenn du Pech hast, hast du das Geld schon weiter überwiesen und musst dem betrogenen auch noch sein geklautes Geld erstatten und landest dann in den Miesen.
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