Wann mit Groß-Familienplanung sicher abgeschlossen?
Mir ist klar, dass das eine individuelle Sache ist. Ich kenne Leute, die haben nach dem ersten Kind schon die Segel gestrichen und dafür gesorgt, dass ja nie wieder eine Schwangerschaft auftreten kann oder sogar gar kein Kind bekommen. In solchen Fällen fällt die Entscheidung sicher leichter, wenn man von vorne herein nur ein oder gar kein Kind wollte.
Wieder andere Familien bekommen drei, vier oder noch mehr Kinder und können sich durchaus vorstellen, noch mehr zu bekommen. Auch wenn sie ihre Kinder gut versorgen, wirken solche Familien in den Augen von Spießern schnell dubios und gelegentlich auch asozial. Natürlich gibt es auch Großfamilien, in denen es den Kindern nicht gut geht. Aber davon gehe ich hier nicht aus, denn dann wäre die Frage einfach beantwortet. Obwohl ich studiert habe, habe ich schon bei meiner dritten Schwangerschaft die Frage gestellt bekommen, ob ich nicht wisse, wie man verhütet, was ich unglaublich frech fand. Drei Kinder fand ich jetzt nicht so viel, dass man da dumme Sprüche reißen würde und mir war selbst klar, dass mir drei Kinder noch nicht genügen. Und so eine Entscheidung würde ich nicht auch von anderen abhängig machen. Aber woran merkt man wirklich tief in einem drin, dass man genug Kinder hat?
Oder hört der Kinderwunsch ab einer gewissen Kinderzahl nicht mehr auf, weil man weiß, dass auch eine große Familie zu managen ist? Muss vielleicht erst ein Unglück bei der Geburt passieren, dass man dann abschließen kann? Oder der Arzt einem einen Hinweis auf Risiken geben, dass man damit abschließen kann?
Wenn man nun dafür sorgen will, dass man sich beispielsweise sterilisieren lässt, wird man ja vom Arzt gefragt, ob man sich sicher ist, dass die Familienplanung abgeschlossen ist, da solche Methoden schwer rückgängig zu machen sind und es sich schon manche Frau anders überlegt hat. Aber wie geht man sicher, dass man jetzt wirklich für immer und ewig keine Kinder mehr will, auch wenn man es ohne den Eingriff theoretisch noch könnte?
Am Alter kann man das nicht unbedingt fest setzen. Mittlerweile bekommen auch viele Frauen weit jenseits der magischen 35 noch gesunde Kinder. Manche fängt eben recht spät an und ist in dem Alter noch lange nicht fertig mit den Schwangerschaften, weil der Beruf Vorrang hatte. Oder man hat sich vorher nicht reif genug fühlt. Aber woran macht man das dann fest? Vor allem, wenn man mit Leib und Seele glückliche Mutter ist und alle anderen Kinder Wunschkinder waren und die Beziehung noch gut läuft? Wie kann man sich da sicher sein, dass man sich sicher ist? Warum wusstet ihr ganz sicher, dass ihr definitiv keine Kinder mehr wollt? Oder habt ihr einfach den Kopf gegen den Bauch gewinnen lassen? Oder hattet ihr einfach irgendwann das Gefühl, dass ihr total ausgelastet seid und euch nicht mehr um mehr Kinder kümmern könnt?
Oder ist es eigentlich eher so, dass man sich trotz aller Sicherheit, die man in der Frage mal hatte, doch irgendwann umsieht und die Entscheidung bereut und doch noch einen Nachzügler bekommen will, der früher nie geplant war? Wie war das bei euch? Und wie ist das bei Großfamilien die ihr vielleicht selbst habt, oder die ihr aus der Bekanntschaft erlebt habt?
Ich kenne eine Großfamilie von früher. Mittlerweile sind die Kinder dieser Großfamilie schon alle erwachsen und haben selber eine Familie. Die Mutter der Kinder wollte immer viele Kinder haben. Für mich war das unverständlich, weil ich persönlich wohl nicht geschafft hätte so viele Kinder groß zu ziehen. Da wäre ich ehrlich gesagt überfordert gewesen.
Die Mutter meinte mal auf meine Frage, ob sie noch mehr Kinder haben wollte, dass sie so viele Kinder bekommt, wie Gott ihr geben kann. Sie hat nie in ihrem Leben groß verhütet. Hat ihren ältesten Sohn mit 18 bekommen und dann das nächste Kind mit 20. Und dann hat sie fast jedes Jahr ein Kind bekommen und zweimal sogar Zwillinge. Das letzte Kind hat sie mit 42 bekommen. Sie konnte keine Kinder mehr bekommen. Die Menopause ist bei ihr mit Mitte 40 eingetreten und das hat sie psychisch überhaupt nicht gut weggesteckt.
Ich denke, wenn sie noch weiter Kinder hätte bekommen können, hätte sie noch mehr Kinder bekommen. Für sie ist eine Welt zusammengebrochen, als sie keine Kinder mehr bekommen konnte. Wie sie das alles finanziert hat, weiß ich nicht. Sie haben in einem sehr großen Haus gewohnt für kinderreiche Familien. Die Kinder, soweit ich das mitbekommen habe, sind auch fast alle aufs Gymnasium gegangen und haben ihren beruflichen Weg geschafft.
Ich kenne zwei Familien, die sehr kinderreich sind. Die eine Familie ist die Familie einer Mitschülerin aus der Oberstufe gewesen. Sie war die älteste von 12 Kindern, wobei das letzte dann noch hinterher kam, als sie selbst schon 18 war. Sie hätte also selbst die Mutter ihres Geschwisterchens sein können. Die Mutter war zu dem Zeitpunkt noch keine 40 Jahre alt, als das letzte kam. Aber es war wohl so, dass die Ärzte ihr verboten haben, noch weitere Kinder zu bekommen.
Die letzte Schwangerschaft war wohl problematisch genug und es sollte wohl verhindert werden, dass ihr eine weitere Schwangerschaft den Rest gibt. Ich weiß gar nicht, wie viele Kinder sie mit einem Kaiserschnitt bekommen hatte. Es kann natürlich sein, dass sie einige Kaiserschnitte hatte und die Ärzte dann ihr eine weitere Schwangerschaft verboten haben, aus Angst dass eventuell eine Kaiserschnittnarbe aufreißen könnte.
Da diese Familie sehr religiös ist und Verhütung von der Gemeinde aus komplett verboten ist, kann ich nicht sagen, ob sie sich tatsächlich daran gehalten hat. Wünschenswert wäre es natürlich, sonst wären ja auf einen Schlag sehr viele Kinder Halbwaisen.
Eine andere Familie die ich kenne, hat mittlerweile 8 Kinder. Es hätten auch noch mehr sein können, aber da haben die Ärzte auch gesagt, dass aus gesundheitlichen Gründen die Gebärmutter entfernt werden muss. Es hatte sich nämlich irgendeine Wucherung da gebildet und man hatte Angst, dass sich daraus Krebs entwickeln könnte.
Aus religiösen Gründen war dem Mann nicht wohl dabei, seiner Frau die Gebärmutter entfernen zu lassen. Aber er hat eingesehen, dass es so das Beste für die Kinder und die ganze Familie ist. Ich meine, wer sollte sich um die Kinder kümmern, wenn die Mutter durch Krebs stirbt? Als Alleinverdiener wäre er doch komplett überfordert gewesen mit so vielen Kindern zu Hause.
Ich denke, dass man sich irgendwann einfach komplett fühlt und sich das Leben mit den bis dahin vorhandenen Kindern gut und richtig anfühlt. Ob das jetzt nach 3 oder 7 Kindern der Fall ist, ist wohl von Frau zu Frau verschieden. Kurze Sehnsucht nach einem weiteren Baby kennen viele Frauen direkt nach der Geburt oder wenn man sich mit fremden Babys beschäftigt, aber diese Sehnsucht dauert dann nicht lange.
Desweiteren ist für viele die Nachwuchsplanung für viele aus Vernunft abgeschlossen. Denn wenn man ehrlich ist, brauchen Kinder schon viel mehr als Luft und Liebe. Auch wenn einige meinen, man bekommt die Kinder schon groß, kommt es doch auch sehr auf das ,,wie'' an. Der Tag einer Großfamilie hat auch nur 24 Std. Kinder brauchen Aufmerksamkeit und Liebe und desto mehr Kinder, desto weniger Zeit hat man für das Einzelne. Viele Frauen schreckt das ab, da das Kind oder die wenigen vorhandenen Kinder optimal aufwachsen sollen.
Für uns ist die Familienplanung auch aus Vernunft abgeschlossen, auch wenn ich in meinem momentanen Hormonschub (mein Kleiner ist erst 4 Wochen) auch schon an das nächste Baby gedacht habe.
Aber wir haben kein weiteres Zimmer mehr und uns ist es wichtig, dass die Kinder ein eigenen Rückzugsort haben. In unser Auto passt kein weiteres Kind, also wäre das ein riesen Kostenfaktor. Ich hatte 3 Kaiserschnitte, also wäre eine erneute Schwangerschaft schon ein Risiko. Ich habe außerdem den Anspruch, dass die Kinder gut groß werden und nicht irgendwie. Das ist mit drei Kindern schon schwer, das schaffe ich nicht mit vier Kindern.
Sicher sind das Luxusgründe, da ein Kind nicht unbedingt ein eigenes Zimmer braucht, aber wir stellen es uns eben so vor und nicht anders. Deshalb gibt es eben kein Kind mehr.
Ich denke wirklich sagen kann man es nie. Die meisten Großfamilien die ich kenne haben eigentlich alle noch einmal einen Nachzügler. Ich gehe jetzt ab 5 Kindern von einer Großfamilie aus. Ich kann gerade nicht sagen, ob es da eine offizielle Zahl gibt, ab wann eine Familie als Großfamilie gilt. Ich denke, dies liegt daran, dass wenn auch das jüngste Kind langsam groß wurde und die Mutter nicht mehr so intensiv gebraucht hat, dass dann noch ein Kind nach kam.
Ich muss ehrlich sagen, mir fällt gerade das erste Mal auf, dass ich recht viele Großfamilien kenne. Vier um genau zu sein. Ich bin ehrlich, ich würde keine Großfamilie wollen. Zum einen bin ich nicht die geborene Hausfrau, ich möchte nach der Elternzeit wieder arbeiten gehen, und will auch einfach ohne mir Gedanken machen können mit den Kindern einmal im Jahr in Urlaub fahren. Dies ist bei vielen Großfamilien einfach finanziell nicht drinnen. Auch hier gibt es natürlich Ausnahmen.
Auch denke ich schon, dass es in einer großen Familie schnell passiert, dass einzelne Kinder einfach zu kurz kommen. Es ist einfach nicht möglich 8 Kindern gerecht zu werden und ich denke schon, dass viele Kinder aus Großfamilien in der Schule besser sein könnten, wenn die Eltern mehr Zeit hätten dem Kind zu helfen. Die Zeit von Eltern ist schlichtweg begrenzt. Und ich würde Großfamilien auch nie als asozial bezeichnen, oder sagen, die Eltern geben sich keine Mühe jedem Kind gerecht zu werden, das tun sie sicherlich nur sich Mühe geben und es zu schaffen sind zwei paar Stiefel.
Auf der anderen Seite lernen die Großen früh Verantwortung zu übernehmen, weil sie für die Kleinen da sein müssen und der Mutter helfen. Und auch die Kleinen lernen früh Sachen selbst zu regeln, da die Eltern durch die vielen Geschwister einfach keine Zeit haben alles für die Kinder zu erledigen. So hat eine Großfamilie sicher seine Vor- und seine Nachteile. Und jeder muss für sich selber entscheiden was überwiegt.
Für mich wäre es definitiv nichts und ich bewundere jede Frau welche so viele Schwangerschaften durchsteht, wobei ich denke, dass man sich auch ein Stück weit daran gewöhnt und eine gewisse Art von Routine entsteht, zumindest wenn alles nach Plan läuft. Bei den Großfamilien die ich kenne, habe ich das Gefühl dass es mit dem Nachzügler Kind nun gegessen ist. Wobei ich nicht weiß, ob einfach keins mehr nachkam, oder ob sie keins mehr wollten. Vielleicht kommt der Wunsch auch erst wieder, wenn das Nachzügler Kind etwas älter ist.
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