Vernachlässigten Kindern helfen?
Man hört es ja immer wieder, dass Kinder von ihren Eltern vernachlässigt werden und so schnell auf die schiefe Bahn geraten.
Ein Beispiel findet sich ganz in meiner Nähe. In meinem Haus wohnt eine Frau, die inzwischen drei Kinder hat und sich wirklich nur im Nötigsten um diese drei kümmert. Die Kinder sind im Alter von circa zwei bis 14 Jahren. Die älteste der drei Mädchen scheint ziemlich die Mutterrolle zu übernehmen, da sie die beiden Jüngeren früh immer auf ihrem Weg zur Schule mitnimmt und wohl in den Kindergarten bringt und auch nachmittags sehe ich die drei immer nur allein. Nah an unserem Haus befindet sich ein kleiner park, der doch sehr stark von Menschen geprägt ist, die sehr zeitig am Tag, insbesondere im Sommer, schon mit Bier- und anderen Alkoholflaschen dort sitzen und den ganzen Tag nichts anderes zu machen scheinen. Ich gehe auch relativ früh aus dem Haus und komme irgendwann nachmittags wieder und sehe meistens die Mutter der drei Mädchen dort sitzen.
Nun frage ich mich, ob man den Mädchen vielleicht helfen sollte, indem man das Jugendamt zum mindest einmal darüber informiert, was in dieser Familie so von Statten geht. Das sind wirklich drei super süße und auch nette Mädchen, denen ich eigentlich so ein Leben ersparen möchte und die es auch sicherlich in einer anderen Familie besser hätten. Auch wenn die Älteste sehr gern für ihre Geschwister da ist, wie sie mir bereits einmal sagte, so glaube ich, dass ein 14 jähriges Mädchen doch auch irgendwo noch Kind ist und ihr Teenageralter doch auch ausleben dürfen sollte.
Was meint ihr zu der Thematik? Würdet ihr die Kinder eben ihrem Schicksal mit einer solchen Mutter überlassen oder würdet ihr Verantwortlichen einen Tipp geben? Mich macht es eben sehr traurig zu sehen, wie es der Mutter scheinbar nur um ihr Wohl geht und das der Kinder hinter ihr eigenes gestellt wird.
Wenn du Bedenken hast, kannst du es auf jeden Fall melden. Für mich klingt das auch nicht besonders schön und ich würde wahrscheinlich auch sehen, dass ich den Kindern helfen kann. Es ist nur fraglich, ob das Jugendamt dann auch sofort etwas unternimmt oder ob es vielleicht selber erst mal abwartet. Das wird man dann aber sehen. Ich würde auf jeden Fall mal dort anfragen, was man da machen kann.
@LabelloTusse, ich muss gestehen ich bin ein wenig irritiert. Du stellst gewisse Beobachtungen an und ziehst sofort deine eigenen Schlüsse, vertrittst und empfindest diese als unumstößliche Wahrheit und bist dir nur in einem einzigen Punkt unsicher: es zu melden.
Diese Frau, diese Mutter von 3 Kindern, lebt in deinem Haus. Du siehst sie in diesem kleinen Park sitzen. Mit wem? Mit den biertrinkenden Parkbank-Besetzern? Wäre es nicht angebracht, als ihre Nachbarin und als offensichtlich besorgter Mitmensch, an dieser Stelle in diesen Park zu spazieren und dich neben sie zu setzen? Sie höflich zu fragen, ob es ihr gut geht? Ob du mit ihr sprechen darfst, über deine Ängste und Bedenken?
Ich für meinen Teil glaube, dass sie sich sehr erschrecken wird. Mütter von Kindern haben eine große Angst als nicht gut genug eingestuft zu werden. Sie wird vielleicht in eine Abwehrhaltung verfallen, aber ich denke - da du dich auch hier sehr gewählt ausdrücken konntest - du kein Problem damit haben wirst sicher zu stellen nicht als Bedrohung wahrgenommen zu werden.
Vielleicht beginnst du mit einem Lob... wie nett du die Kinder findest, wie höflich und lieb sie auch untereinander miteinander umgehen. Das passiert meist nur durch das Vermitteln der richtigen Werte - vielleicht liegt dieser Mutter nicht nur ihr eigenes Wohl am Herzen? Finde erst einmal heraus und das auf geschickte Art und Weise, was da überhaupt los ist, bevor du feststellst, dass diese Kinder wo anders besser aufgehoben wären.
Du begibst dich mit solchen Aussagen auf ein sehr gefährliches Terrain. Nichts desto trotz freue ich mich persönlich, dass du mit offenen Augen durch die Welt gehst und Missstände wahrnehmen kannst und auch noch bereit bist etwas dagegen zu tun. Nur sei vorsichtig, informiere dich, biete Hilfe an, bevor du für diese Familie einen Schritt gehst, der nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.
Ich denke, man sollte Menschen nicht gleich die Pistole auf die Brust setzen und das tust du, wenn du direkt das Jugendamt informierst. Sie gefährdet die Kinder doch nicht akut, in dem sie sie z.B. schlägt oder hungern lässt.
Die Kinder gehen in den Kindergarten, zumindest das Kleinste, also wird schon auf die Kinder geachtet. Kindergärten haben meistens einen besonderen Blick auf Kinder aus Problemfamilien. Also sind die Kinder nicht ganz sich selbst überlassen.
Trotzdem finde ich es gut, dass du ein Auge darauf hast. Biete ihnen doch mal deine Hilfe an und sprich mit der Mutter. Vielleicht braucht sie einfach jemand, der ihr eine Zeit lang hilft und in den Hintern tritt. Vielleicht hat sie auch anderweitige Probleme, die du nicht kennst.
Wenn alles nichts hilft oder sich die Situation verschlimmert, kannst du immer noch zum Jugendamt gehen und um Hilfe bitten. Es gibt ganz kompetente Familienhelfer, die in einem solchen Fall helfen können.
Aber so ein Schritt hat auch ungeahnte Konsequenzen. Das große Mädchen kümmert sich offenbar gut um die Kleinen und auch wenn es selbstverständig nicht ihre Aufgabe ist und sein sollte, würde sie sich vermutlich die Schuld geben. Gerade deshalb würde ich erst mal mit der Familie sprechen.
Sitzt die Mutter der Mädchen dort und trinkt mit? Das geht nicht ganz aus deinen Zeilen vor. Ist sie am frühen Nachmittag bereits leicht angetrunken oder gar betrunken? Wenn dem so ist, würde ich eventuell schon einmal einen Anruf beim Jugendamt wagen. Besser einmal zuviel als einmal zu wenig ist hier meine Devise.
Sitzt sie aber vielleicht sogar mit ihren spielenden Kindern um sich herum dort, sehe ich das als gar nicht so schlimm. Wohin soll sie denn? Der Park wird der einzige in der näheren Umgebung sein.
Das das große Mädchen die Mutterrolle übernommen hat, vermutest du doch nur. Du kannst doch nicht in die Wohnung schauen: wer putzt, kocht oder bringt die Kleinen ins Bett?
Bevor du voreilig das Jugendamt verständigst, würde ich es auch einmal mit der direkten Ansprache versuchen. Ein Lob über die lieben, netten Kinder, die du häufig hier spielen siehst. Eine Frage, ob sie denn schon lange hier wohnt - und vielleicht ergibt sich ja ein nettes Gespräch.
Das ist mir etwas zu wenig, um gleich eine Mutter zu verurteilen und das Jugendamt zu informieren. Was ist denn mit dieser Frau los? Ist sie vielleicht krank und froh, dass die älteste Tochter die kleineren Kinder versorgt? Siehst du sie mal einkaufen gehen? Was ist mit dem Vater der Kinder, kümmert der sich gar nicht um seine Sprösslinge?
Hier wurde ja schon angesprochen, dass es vielleicht vorteilhaft sein könnte, die Mutter mal unter einem Vorwand anzusprechen. Dann wirst du sicherlich auch erfahren können, was die Mutter der Kinder hat oder was sie bewegt, ihrer ältesten Tochter die Last für ihre Schwestern aufzuhalsen.
Das Jugendamt ist für schwerwiegendere Fälle zuständig. Was sollte es hier wohl tun?
Aus deinem Text kommt jetzt nicht genau klar heraus, ob du die Mutter mit der Alkoholflasche gesehen hast oder ob sie einfach dabei gesessen ist, und nichts getrunken hat? Denn immerhin schaut sie ja auf die Kinder, wenn sie auf der Parkbank sitzt. Dafür, dass da auch Alkoholiker anwesend sind, kann sie ja nichts, oder?
Und wenn man jetzt so dreist ist und die Frau ohne vorher mit ihr zu sprechen beim Jugendamt anzeigt, finde ich das genau so asozial, wie du den Vorfall hier geschildert hast. Das gehört sich einfach nicht, dass man Leute hinter dem Rücken anschwärzt, ohne etwas wirklich über die Familie zu wissen, so finde ich.
Ich bin deshalb vorsichtig, weil es schnell einmal nach außen hin einen Eindruck macht, dass eine Mutter überfordert ist, obwohl es gar nicht so ist. Auch Mütter haben einmal einen schlechten Tag und ich finde, dass es für ältere Kinder auch zumutbar ist, die jüngeren zur Schule zu begleiten, vor allem, wenn sie den selben Weg haben.
So finde ich, dass du dringend zuerst das Gespräch mit der Mutter suchen solltest, bevor du beim Jugendamt anrufst. Bei uns gibt es übrigens auch die Möglichkeit, anonym nachzufragen, was man in dem Fall tun könnte, ohne den eigenen Namen oder den Namen der betroffenen Familie zu nennen.
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