Seht ihr das Entscheidende, wenn ihr hinseht?
Unter dem Titel: „Genauer hinsehen“, will eine Fotokünstlerin Ihre Mitmenschen wachrütteln. Sie sollen Verantwortung übernehmen für das, was sie sehen. Wenn die Menschen sehen, dass ein Mensch misshandelt wird oder ein Tier gequält wird aus Spaß oder aus Rassismus jemand leiden muss, dann sollen sie handeln und helfen und nicht wegsehen, weil das einfacher und bequemer ist.
So, wie es Tugce mit viel Zivilcourage vorgemacht hatte und leider sterben musste, so sollen die Menschen handeln und andere mit auffordern, sich anzuschließen. Genauer hinsehen erfordert manchmal mehr Mut. Mut ist eine gute Eigenschaft und es lohnt sich, sie auszubauen. Ein Sprichwort sagt: „Dem Mutigen gehört die Welt“. Etwas Positives hat Mut tatsächlich: Der Mutige ist zufriedener, seine Risikobereitschaft wird mit Zufriedenheit belohnt. Warum wächst durch das Risiko die Zufriedenheit? Vielleicht, weil sich der Mutige selbst sagt, dass er durch seinen Einsatz, seine Hilfe etwas Böses verhindern konnte oder weil er einem anderen Menschen gezeigt hat, dass dieser in der Gefahr nicht alleine dasteht und Hilfe bekommt.
Sein Wagemut wirkt sich aber auch auf andere Gebiete des täglichen Lebens aus, zum Beispiel auf den Beruf. Das kann von großem Vorteil sein und eine bessere Arbeit bringen, die noch besser bezahlt wird. Die Frage ist, ob jemand zufriedener sein kann, weil er das Leben selbst gestaltet und zwar risikofreudig, oder ob er sich die Risiken zutraut, weil er eben zufrieden ist.
Aber hier geht es ja um die Fotografien. Diese haben auch bei Facebook schon viel Freunde gewonnen. Viele bekannte Persönlichkeiten haben schon zugesagt, im nächsten Jahr an der Aktion mitzuwirken. Die Einnahmen der Fotoaktion werden einem gemeinnützigen Zweck dienen. Bis dahin aber soll jeder versuchen, die Augen offen zu halten. Auf jeden Fall finde ich das langfristige Ziel von Beba Ilic gut. Sie bemüht sich wirklich die Menschen dahin zu bringen, dass sie hinsehen und auch „sehen“, was ist. Die meisten sehen hin, sehen aber nichts. Sie sind anderweitig mit ihren Gedanken beschäftigt und realisieren nicht, was sie sehen sollten. klick.
Ich finde deinen Beitrag sehr abstrakt und auch zwischen "das Wesentliche sehen" und "jemandem helfen" besteht schon noch ein thematischer Unterschied. Das klingt hier alles so ein bisschen nach buntem Regenbogen und "wenn wir und alle ganz doll anstrengen, dann wird alles gut". Das ist doch fern der Realität.
Wenn man kann, dann ist es nicht falsch, zu helfen, aber ich finde die eigene Sicherheit immer noch wichtiger. Ich würde mich nicht mit aggressiven Jugendlichen anlegen, außer ich hätte gerade eine Schusswaffe dabei und selbst dann würde ich es mir noch überlegen. Man kann nicht immer helfen und es ist auch nicht immer sinnvoll zu helfen, sodass dieses "wir sollten alle sozial engagiert sein" für mich auch unrealistisch ist.
Das Wesentliche sehen heißt für mich, zu sehen, ob jemand Hilfe braucht. Für mich ist das kein Unterschied. Sieht man kurz hin und deutet eine Situation falsch, sieht man das Wesentliche nicht nämlich, dass dort ein Mensch ist, der Hilfe braucht, dem du helfen kannst.
Das kann ein Mensch sein, dem es gerade schwindelig geworden ist, der deswegen hingefallen ist. Du denkst vielleicht, der liegt da, weil er zuviel getrunken hat. Aber das kannst du erst feststellen, wenn du ihn dir genau ansiehst und nicht einfacht weiter gehst, ohne ihm zu helfen.
Ich bin ganz bestimmt kein Egoist. Mich interessieren schon andere Menschen und besonders dann, wenn sie Hilfe brauchen. Mit genauem Hinsehen ist auch gemeint, dass man nicht nur flüchtig wahrnimmt, dass da etwas nicht stimmt, sondern dann auch einen zweiten Blick riskiert und feststellt, ob jemand Hilfe braucht. Ist das wirklich zu viel verlangt?
Hast du es nicht getan, machst du dir vielleicht später Vorwürfe, wenn du daran zurückdenkst. Deine Gedanken würden also um eine Begebenheit kreisen und du würdest dich fragen, ob du nicht doch hättest helfen können. Du wärst nicht mit dir und deinem Verhalten zufrieden und würdest auch andere Gedanken blockieren. Es verlangt keiner von dir, dass du dich mit aggressiven Jugendlichen auseinandersetzt. Aber du könntest die Polizei rufen und auch andere Zuschauer mobilisieren.
Dein letzter Satz mit der sozialen Einstellung aller ist Blödsinn. Darum geht es nicht. Die Künstlerin will - so wie ich es verstehe - lediglich erreichen, dass eben genauer hingesehen wird, damit man sich ein Bild von der Situation machen kann und nicht sagen, dass andere es schon machen. Leider leben wir heute in einer Zeit, wo diese Gedanken ganz normal sind und wo man sich kaum noch um seine Mitmenschen kümmert. Aber deswegen sollst du nicht sozial tätig werden. Die Fotos sollen nur einen Anreiz darstellen, sich mal durch einen zweiten Blick etwas genauer mit dem, was man sieht, zu befassen.
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