Neurodermitis - Duschjellys oder Duschcremes empfehlenswert?

vom 14.12.2014, 17:15 Uhr

Ich suche derzeit ein Weihnachtsgeschenk für eine Freundin von mir, die an Neurodermitis leidet. Sie hat diese Krankheit schon seit ihrer Kindheit, allerdings ist es jetzt deutlich besser. Dennoch muss sie immer noch auf Spezialprodukte zurückgreifen und sehr auf die Pflege ihrer Haut achten. Da viele der Produkte die sie verwenden muss sehr teuer sind, möchte ich ihr etwas davon zu Weihnachten schenken. Eine gute Creme habe ich schon, nun würde ich gerne noch eine Waschlotion kaufen.

Ich habe mich diesbezüglich schon informiert und bei Lush sind mir zwei Produkte empfohlen worden. Zum einen waren es die Duschjellys und zum anderen die Duschsmoothies, die im Grunde so sind, wie die handelsüblichen Duschcremes, die man so kennt. Die Smoothies sind sehr dickflüssig von der Konsistenz her und Sinn der Sache ist eben, dass die Haut beim Waschen nicht austrocknet und sogar noch gepflegt wird. Vermutlich wird danach dennoch eine Bodylotion notwendig sein, aber die Haut ist weniger gereizt.

Die Duschjellys sollen von Lush sogar speziell für Neurodermitis erfunden worden sein. Diese sehen quasi aus wie eine Götterspeise und man kann sich damit einseifen und das Jelly schäumt dann auf. Man verwendet es so anstelle von Duschgel und man kann sich bereits denken, dass es aufgrund seiner Konsistenz und Zusammensetzung sehr schonend für die Haut ist und sicherlich nicht austrocknet.

Ich weiß nun nicht wirklich, wofür ich mich entscheiden sollen. Auf der einen Seite finde ich die Jellys schon lustig und denke, dass diese auch eine gute Geschenkidee wären, da sie einfach lustig anzusehen sind und es auch einen in Schneemannform gibt. Auf der anderen Seite aber denke ich mir, dass es jemandem mit Neurodermitis möglicherweise dann doch mehr bringt, wenn er etwas benutzt was die Haut nicht nur nicht reizt, sondern zusätzlich noch pflegt. Leidet ihr selbst an Neurodermitis oder kennt möglicherweise jemanden? Für welche der beiden Alternativen würdet ihr euch entscheiden? Was hilft am besten bei sensibler Haut?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Wenn sie auf Spezialprodukte angewiesen ist, würde ich nichts anderes und nichts bei einem anderen Hersteller holen. Ich habe selbst Neurodermitis, seit Jahren zwar gut im Griff, aber es gab auch andere Zeiten. :roll:

Allgemeines zur Neurodermits und Kosmetik: Neurodermitis ist tückisch und gemein. Fast jeder reagiert individuell anders. Das macht die Krankheit ja so rätselhaft, denn was der Neurodermitiker A gut verträgt kann die Haut von Neurodermitiker B schon wieder total aus dem Gleichgewicht werfen. Pauschal kann man da wenig sagen. Ich habe auch schon einige Produkte verworfen, die angeblich speziell für Neurodermitiker entwickelt wurden. Einfach weil da was drin war, wogegen ich allergisch war oder wogegen ich unverträglich reagiert habe. Kritisch sind zum Beispiel Konservierungsstoffe und einige Duftstoff. Wenn ich am Lush Shop in Berlin vorbei gehe, dann riechen die Produkte bis über die Straße deutlich wahrnehmbar. Da wäre ich also vorsichtig.

Ich weiß nicht, wie deine Bekannte so tickt. Aber ich habe es dann irgendwann gehasst, wenn mir Leute gut gemeint "tolle" Produkte geschenkt haben, die ich dann doch nicht vertragen habe. Das frustriert. Klar war ich damals noch recht jung und eine Frau geht damit sicher besser um, trotzdem hatte ich manchmal eine richtige Wut auf die Kosmetik-Hersteller, wenn auf einem Produkt solche Labels wie Haut verträglich,dermatologisch getestet, sensitive, oder für Neurodermitiker geeignet, standen und ich das dann trotzdem nicht vertragen habe.

Theoretisch kann ein unverträgliches Produkt einen neuen Schub auslösen, der einen nachhaltig und lange beeinträchtigt. Das ist dann schon blöd. Ich würde daher genau nachfragen, ob sie weiß, welche Inhaltsstoffe sie verträgt und welche nicht und dann gezielt das Kleingedruckte lesen. Langweilig aber in dem Fall sicherer wäre es, ihr einen Gutschein für Produkte ihrer Wahl zu schenken oder auf die Marke zurück zu greifen, die sie verträgt.

Dann noch zur Frage ob so genannte Duschjellys oder Duschcremes besser sind: Es ist generell nicht schlecht, wenn man Neurodermitis hat, wenn das Produkt die Haut cremt. Das würde für die Duschcreme sprechen. Solche flüssigen Produkte sind in der Regel aber vergleichsweise stärker konserviert, als zum Beispiel klassische Seife am Stück. Die altmodische Seife vertrage ich übrigens am besten: Seife aus Pflanzenöl, sogar mit Duft. Trotz dem Seife angeblich laut der Werbung die Haut angreift. Oder meinst du mit Duschcreme so etwas wie das Dreamwash Smoothie? ist angeblich zumindest unkonserviert, wenngleich die Seite Codecheck EDTA und Tetrasodium Etidronate durchaus als Konservierungsmittel einstuft. Vor allem ersteres schwächt laut Codecheck die Zellmenbranen. Das ist bei Neurodermitis natürlich blöd.

Das Whoosh Duschjelly von Lush habe ich mir gerade hier beispielhaft angesehen. Da sind zwei Parabene drin. Ich würde das nicht vertragen, weil meine Haut auf Paraben allergisch reagiert. Das muss aber bei deiner Bekannten nicht sein. Aber was noch auffällt: Als Tensid enthält das Produkt Sodium Laureth Sulfate. Das ist ist ein recht aggressives Tensid. Tenside sind Substanzen in Reinigungsprodukten, die schäumen. Wenn das zu aggressiv ist, wird die Haut zu intensiv entfettet und kann gerade bei Neurodermitikern aus der Balance geraten. Muss aber wie gesagt nicht bei jedem so sein. Zudem enthält das oben verlinkte Jelly auch Düfte. Diese sind zwar teils natürliche Öle, aber auch die können Allergien auslösen.

Ich hoffe ich habe dich jetzt mit den Details nicht erschlagen! Aber man muss da eben leider als Neurodermitiker bei jedem Produkt genau hinsehen und sollte besser nicht allgemein urteilen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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