Laborpraktika - ängstliche Kommilitonen meiden?
Vor kurzem hat bei mir wieder ein Laborpraktikum begonnen und diesmal war es glücklicherweise so, dass man sich seine Partner aussuchen durfte. In den meisten anderen Praktika geht das wegen zu hohem organisatorischem Aufwand nicht, hier aber haben sich nicht viele Leute angemeldet und so durfte man sich seine Gruppe selbst aussuchen. Ich finde das immer sehr gut, denn erfahrungsgemäß verlaufen Praktika entspannter und effizienter, wenn man sich seine Mitarbeiter aussuchen darf. So wird man vor bösen Überraschungen bewahrt und sucht sich die Leute aus, die am Besten zu einem selbst passen.
Ich hatte auch schon zwei Kommilitonen im Blick und habe diese gefragt. Beide haben zugestimmt. Kurz danach habe ich eine Anfrage einer weiteren Kommilitonin B bekommen. Für diese war das Praktikum sehr wichtig, denn es war ihr letzter Versuch. Fällt sie dieses mal durch, muss sie ihr Studium abbrechen. Leider hatte sie sich als zweite Partnerin eine Kommilitonin ausgesucht, die nicht besonders leistungsstark war. Um das quasi wieder ein wenig aus kompensieren zu können, hatte sie mit gefragt.
Leider kannte ich B bereits aus einem anderen Praktikum. Damals habe ich nicht mit ihr zusammen gearbeitet, aber sie hatte an einem Laborplatz neben uns gearbeitet. B ist ein sehr stressanfälliger Mensch. Wenn sie eine Klausur oder ein Praktikum vor sich hat, dann ist sie so nervös, dass sie über nichts anderes mehr redet. Zigmal am Tag beginnt sie immer wieder mit ein und demselben Thema und drückt allen ihre Sorgen auf. Selbst wenn man versucht ihr dann Ratschläge zu geben oder so, sind diese nach 5 Sekunden vergessen und sie beginnt von neuem von dem Problem zu erzählen. Das ganze geht so lange weiter, bis das jeweilige Experiment oder das Antestat was sie bestehen musste, vorbei ist.
Auch im Labor ist die Arbeit mit ihr nicht leicht. Beim Antestat sagt sie nur wenig und ihre Kommilitonen müssen die meisten Aufgaben übernehmen. Sie hat Angst vor Geräten die sie nicht kennt und lässt allen den Vortritt. Oft ist sie nur für Aufgaben zu gebrauchen, wie abwaschen oder Sachen holen. Auch bei dem Protokoll gibt es immer wieder Probleme, da B sich nichts zutraut und grafische Auswertungen, Berechnungen und Diagramme nicht übernehmen möchte. Für die anderen Teile des Protokolls fühlt sie sich oft auch nicht fit genug und löst diese oft unzufriedenstellend.
Bei ihrer letzten Gruppe war es dann leider auch oft so, dass sie immer nur alles in der Gruppe machen wollte. Die anderen Kommilitonen fanden die Aufgaben nicht schwer und wollten sie aufteilen. So kam jeder früher nach Hause und hatte mehr Ruhe zur Bearbeitung der Aufgaben. Sie selbst wollte allerdings alles in der Gruppe lösen und das lag einfach nur daran, dass sie nichts verstand und man ihr alles erklären musste.
Daher möchte ich mit B nicht zusammenarbeiten. Ob sie das Praktikum mit der Kommilitonin die sie sich ausgesucht hat schafft, weiß ich nicht. Möglicherweise wird das nicht der Fall sein, aber ich möchte auch nicht, dass meine Note durch sie heruntergezogen wird. Als Mensch mag ich B wirklich gerne, aber als Mitarbeiterin im Labor finde ich sie sehr anstrengend und hilfsbedürftig. Durch ihre nervöse Art stresst sie mich nur zusätzlich. Wie ist das bei euch? Habt ihr auch Probleme damit im Labor mit jemandem zu arbeiten, der immer ängstlich ist und dauernd Angst hat zu versagen? Motiviert euch das eher oder ist das für euch auch mehr ein zusätzlicher Stressfaktor? Wie würdet ihr auf B's Anfrage reagieren?
Ich würde mit anstrengenden Kommilitonen auch nicht zusammenarbeiten wollen. Ich bin ein Mensch, dessen Stimmung sich sehr leicht von anderen beeinflussen lässt. Soll heißen, wenn ich ruhig und gelassen bin und nonstop eine überbesorgte und hibbelige Person mich mit ihren Problemen vollquatscht, dass ich dann leicht gereizt und auch nervös werde und das finde ich auf Dauer nicht gut.
Ich würde in diesem Fall nicht mit B zusammenarbeiten, weil du ja deine Gruppe schon hast. Du hast ja erst die beiden Kommilitonen zu Anfang gefragt, ob ihr zusammenarbeiten wollt und kurz danach fragte dich B, ob du bei ihr mit einsteigen willst. Für mich gilt das Prinzip, wer zuerst kommt mahlt zuerst und würde ihr daher absagen. Ich finde es einfach moralisch verwerflich, wenn man einer Gruppe zusagt und dann spontan abspringt, aus welchen Gründen auch immer.
Ich hasse Inkonsequenz und Menschen, die sich nicht entscheiden können. Wenn ich eine Entscheidung treffe, dann bleibe ich dabei. Ich mag es nicht, wenn Menschen Entscheidungen treffen und erst hinterher überlegen, ob das jetzt falsch oder richtig war. Ich überlege mir das in den Augen mancher Menschen vielleicht zu lange, aber dafür bin ich hinterher auch konsequent und lasse mich nicht von anderen beeinflussen.
Wenn du jetzt aus welchen Gründen auch immer abspringen solltest, dann wirst du ja auch keinen guten Ruf bei den aktuellen Kommilitoninnen haben, mit denen du jetzt zusammenarbeiten wirst. Das heißt du wirst immer einen Ruf haben, etwas unbeständig und inkonsequent zu sein und möglicherweise wirst du deswegen gemieden werden, weil man sich nicht auf dich als Teammitglied verlassen kann. So etwas würde ich persönlich nicht wollen.
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