Kind bekommt Raucher-Erbgut in die Wiege gelegt

vom 29.05.2014, 19:44 Uhr

Noch nach 25 Jahren lassen sich Rauchspuren des Tabakkonsums im Erbgut feststellen. Das haben Heidelberger Wissenschaftler des Krebsforschungsinstituts herausgefunden. 3.600 Nichtraucher, Raucher und Exraucher nahmen an der Studie teil. An einem Gen, das für die Herzgesundheit wichtig ist, entdeckten die Wissenschaftler deutliche Spuren von Nikotingenuss. Die Spuren waren bei den Menschen ausgeprägter, die lange und viel geraucht hatten. Quelle

Also sieht es so aus, dass ein zukünftiges Kind das Erbgut der Eltern mit in die Wiege bekommt, selbst wenn die Eltern inzwischen das Rauchen aufgegeben haben. Das Kind könnte also vorgeschädigt sein, oder? Dadurch bedingt könnte es später auch zum Tabak greifen, weil es das Gen ja in sich hat. Oder ist das zu weit hergeholt?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich denke nicht, dass diese Theorie zu weit hergeholt ist. Schließlich wurde schon herausgefunden, dass manche Kinder, deren Eltern Alkohol trinken, oder in deren Familie Alkoholiker vertreten sind, auch mehr vorbelastet sind. Bedeutet, dass diese Kinder anfälliger dafür sind, Alkohol im Übermaß zu konsumieren. Natürlich kann man deshalb nicht sagen, dass dieses Kind automatisch Alkoholiker wird, denn der andere entscheidende Teil, liegt an der Umwelt des Kindes. Aber generell verhält es sich mit dem Nikotin sicher ähnlich, wie mit dem Alkohol.

» scorpion24 » Beiträge: 207 » Talkpoints: 4,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Das was gefunden wurde, sind Nachweise, dass diese Menschen eben rauchen oder geraucht haben. Aber diese, nennen wir es mal Rückstände, sind ja keine Gene, die vererbt werden. Von daher sehe ich da keinen Zusammenhang. Zumal man doch beobachten kann, dass viele Kinder von Rauchern selbst nicht rauchen. Zumindest kann ich das seit Jahrzehnten in meinem Umfeld so beobachten. Es sind vielleicht 20 bis 30 Prozent der Kinder von rauchenden Eltern, die später selbst rauchen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich bin extrem gegen das Rauchen, aus guten & privaten Gründen, deshalb muss man verstehen, weshalb ich so eine radikale Meinung gegen Raucher habe. Sagen wir es mal so: Wenn das Kind es überhaupt überlebt, dann kann das gut vorkommen, dass es auch mal zur Zigarette greift.

Ein Kind von Eltern, die mal lange Zeit zuvor geraucht haben, trägt das in seinen Genen, das stimmt. Das Risiko, das Eltern ihrem Kind zumuten, die rauchen, ist das aber noch lange nicht. Ein Kind von (Ex-)Rauchern kann eine Fehlgeburt werden, eine Totgeburt oder am plötzlichen Kindstod sterben. Es kann generelle Geburtsfehler geben oder das Kind hat nicht alle Glieder usw. Dann gibt es aber noch andere Dinge, die schief laufen können, z.B. Früh-, bzw. Spätgeburten oder ein zu kleiner/großer Kopfumfang. Das wird meist unterschätzt, aber es können verdammt viele Krankheiten auch weitergegeben werden, die man selbst hat, wie z.B. Unfruchtbarkeit oder eingeschränkte Lungenfähigkeiten und so weiter.

Wenn Das Kind das alles so an sich übersteht und es normal aufwächst, dann wird es nicht einfach so zum Kettenraucher, nur weil die Eltern es auch mal sind/waren. Es muss da ja erst mal drankommen, in irgendwelche Kreise geraten oder so. Vielleicht ist es auch extrem negativ eingestellt und tut es niemals. Dann wird es ja auch kein Raucher, bloß weil es diese Gene in sich trägt. Aber es stimmt, dass Raucherkinder mit dem ersten Rauchen, das sonst in Husten und Abneigung endet, meistens besser klar kommen als andere Leute. Sie finden meist dann mehr gefallen daran, aber das kann man nicht verallgemeinern.

Wenn die Eltern nicht rauchen und erst nach der Geburt anfangen zu rauchen, kann das Kind aber auch totalen Schaden durch Passivrauch & Co. nehmen. Dann ist es quasi auch an den Rauch gewöhnt und fängt vielleicht eher an. Also so an sich muss man das nicht nur vom Erbgut, sondern von der Gewohnheit und dem Umfeld abhängig machen. Aber gut, es ist schon viel Wahres dran.

» 1999Sofie » Beiträge: 69 » Talkpoints: 27,04 »



Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Kinder von starken Rauchern auch eher zu Zigaretten greifen als solche, deren Eltern das Rauchen strikt ablehnen. Ich kann mir allerdings nicht so recht vorstellen, dass so etwas im Erbgut wirklich so fest verankert sein kann, dass das Kind deshalb zum Raucher oder Nichtraucher wird.

Es hängt meiner Meinung nach eher mit dem Verhalten der Eltern zusammen. Wenn ein Kind von klein auf immer vollgequalmt wird und es ihm als etwas selbstverständliches vermittelt wird, dann wird das Kind wohl auch eher einmal zu einer Zigarette greifen und selbst zum Raucher werden. Wenn das Kind das Rauchen allerdings nicht so stark vermittelt bekommt, dann wird es wohl auch eher eine Ablehnung gegen das Rauchen entwickeln.

Ich persönlich bin ein gutes Beispiel, dass es aber auch anders sein kann :D Meine Mutter ist seit ihrer Jugend eine starke Raucherin und hat auch immer in der Wohnung geraucht. Auch mein Opa, der bei uns im Haus wohnt, raucht schon seit ich denken kann in Mengen, die man sich nicht vorstellen mag. Ich habe den Zigarettenrauch schon immer als etwas sehr ekelhaftes wahrgenommen und finde es bis heute wirklich widerlich.

Natürlich habe auch ich in meiner Jugend die ein oder andere Zigarette probiert, aber recht schnell festgestellt, dass das Rauchen selbst noch ekelhafter ist, als ständig diesem Rauch nur ausgesetzt zu sein. Ich muss dazu sagen, dass in meinem Freundeskreis auch wirklich kaum jemand raucht und somit auch kein Gruppenzwang in dem Sinne entstanden ist. Diejenigen, die später in unseren Freundeskreis eingetreten sind und geraucht haben, mussten sich doch einiges anhören und müssen es immer noch, und werden auch immer auf den Balkon oder sogar vor die Tür geschickt, wenn sie das Verlangen haben, dass sie jetzt unbedingt eine Zigarette rauchen müssen.

Einige haben dank unserer Ablehnung ihr Rauchverhalten stark verändert und rauchen inzwischen wirklich sehr selten, weil sie zum einen keine Lust mehr auf diese ewigen Diskussionen und zum anderen auch nicht mehr auf unsere Ablehnung und die vielen Sprüche hatten. Selbst wenn man das Raucher-Erbgut in die Wiege gelegt bekommen kann, kann man den Ausbruch des Verlangens nach Zigaretten sicherlich selbst noch steuern.

» LabelloTusse » Beiträge: 261 » Talkpoints: 63,93 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ob es deswegen direkt zur Zigarette greifen würde, weiß ich nicht. Aber ich kann leider bestätigen, dass "Raucherkinder" mehr oder weniger geschädigt bleiben. Meine Mutter hat geraucht als sie mit mir schwanger war und leider haben meine Eltern auch nach meiner Geburt geraucht, vorwiegend in der Wohnung. Meist zwar nur in der Küche, aber der Rauch zieht ja trotzdem durch die ganze Wohnung.

Als ich schwanger war und gegen Ende der Schwangerschaft zur Untersuchung im Krankenhaus war, wurde ich mehrfach gefragt ob ich rauchen würde oder geraucht habe. Ich muss dazu sagen, dass meine Eltern geraucht haben, war für mich so abschreckend dass ich nie auch nur eine Zigarette angefasst habe! Wenn dann habe ich immer "nur" passiv mitgeraucht und dafür konnte ich ja nichts. Also habe ich im Krankenhaus gesagt, dass ich noch nie geraucht habe.

Ich wurde immer etwas komisch angeguckt, so als würden sie mir nicht glauben. Mir wurde dann erklärt, dass mein Mutterkuchen und auch die Gefäße verkalkt seien und das wäre eben typisch für Raucher. Da ich nicht weiß woher das sonst kommen sollte und mir auch die Ärzte keine andere Erklärung geben konnten, schätze ich, dass es evtl von dem Passivrauchen kommt.

» Lady86 » Beiträge: 671 » Talkpoints: 12,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich habe natürlich wenige Kenntnisse in diesem Bereich, allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass Eltern das Rauchverlangen an die Kinder weiter geben können. Was du sagst würde ja bedeuten, die Gene würden das Kind später zum Rauchen verleiten, das halte ich für nicht möglich. Man kann die Gene durchaus für einiges verantwortlich machen, aber nicht für alles. Rauchen ist eine Gewohnheit und Sucht und kein Genetisches verlangen.

Dass es vorkommt, dass Kinder von Rauchern rauchen und Kinder von Alkoholikern trinken, liegt nicht an den Genen, sondern einfach, daran, dass die Kinder die Verhaltensweisen übernommen haben. Wer damit aufwächst dass getrunken oder geraucht wird, hat oft einfach ein anderes Verhältnis dazu. Entweder raucht und trinkt es dann extra nicht, weil es eben gesehen hat, wie es ist, was es kaputt machen kann und wie ungesund es ist oder es greift nun einmal schneller dazu. Aber eine Genetische Veranlagung zum Rauchen kann man meiner Meinung nach nicht an Kinder weiter geben

» milli23 » Beiträge: 1214 » Talkpoints: 2,62 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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