Kind kommt Weihnachten nicht, wie enttäuscht sind Eltern?

vom 22.12.2013, 23:03 Uhr

Einige Eltern müssen mit der Enttäuschung fertig werden, dass ihr geliebtes Kind zu den Festtagen nicht nach hause kommt. Möglicherweise ist es das erste Mal, weil der Sohn oder die Tochter am anderen Ende von Deutschland studiert. Die stundenlange Fahrt ist dem Studierenden zu stressig.

Ob das nun ein Vorwand ist oder nicht, wissen die Eltern nicht. Aber es ist eine sehr große Enttäuschung, mit der sie erst klar kommen müssen. Das erste Weihnachtsfest zu zweit allein, damit werden sie so schnell nicht zurecht kommen. Ergeht es euch auch so? Wie verkraftet ihr die Enttäuschung?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Für mich persönlich wäre es nicht so schlimm, wenn meine Kinder aus nachvollziehbaren Gründen zu Weihnachten nicht kommen würden. Die Entfernung von einem Ende Deutschlands zum anderen fände ich als Grund aber nicht so ganz nachvollziehbar, wenn die Eltern die Fahrkarte kaufen. Als Grund würde ich eher akzeptieren, dass die Kinder eine eigene Familie haben und sie zu Weihnachten die Verwandtschaft der anderen Seite bevorzugen und die Entfernung, um beide Familien zu beglücken, zu groß ist.

Wenn die Beziehung zu den Kindern ansonsten in Ordnung ist, hege ich da keine allzu großen Erwartungen. Irgendwann haben die Kinder halt ihre eigenen Familien und feiern hauptsächlich mit dieser. Natürlich freut man sich, wenn man dann Weihnachten eingeladen wird, aber von erwachsenen Kindern erwarte ich nicht, dass sie Weihnachten unbedingt nach Hause kommen.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Bei uns in der Verwandschaft wird das meistens so geregelt, dass beide Seiten nicht zu kurz kommen. Wenn man beispielsweise ein Paar ist und vielleicht sogar eine eigene Familie gegründet hat, werden die Feiertage so abgesprochen, dass man an einem Feiertag eben zu der einen Verwandschaft fährt (beispielsweise die Seite der Frau) und am nächsten Tag zur Familie des anderen Partners.

Meine Eltern haben das früher immer so gemacht, dass der Heiligabend ganz für uns im kleinen Kreis freigehalten wurde. Am 25.12. fuhren wir zu den Großeltern mütterlicherseits und am 26.12. zu den Großeltern väterlicherseits, wo wir dann auch die anderen Verwandten alle getroffen haben. Wenn man das frühzeitig plant und abspricht, kollidieren da auch keine Termine.

Natürlich gibt es da auch Dinge, die man leider nicht vorhersehen kann. Meine Cousine beispielsweise hat einen österreichischen Mann geheiratet und die beiden haben inzwischen auch ein gemeinsames Kind. Daher können die beiden schlechte einen Tag in Deutschland feiern und den zweiten Tag bei der Familie in Österreich. Dafür ist die zurückzulegende Distanz zu groß. Daher machen die beiden das dann so, dass beispielsweise Ostern mit einer Familie gefeiert wird und Weihnachten mit der anderen.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich wusste vor kurzen auch noch nicht ob ich über die Weihnachtsfeiertage nach Hause fahren könnte. Das habe ich auch meinen Eltern gesagt, aber die beiden haben es eigentlich gut verstanden und sagten, dass wir dann das Weihnachtsfest später nachholen würden. Zum Glück haben sich meine Pläne etwas verschoben und deshalb kann ich jetzt trotzdem nach Hause fahren. Darüber freuen sich jetzt natürlich auch meine Eltern und besonders ich.

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» Kayra » Beiträge: 692 » Talkpoints: 1,93 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Wir haben es schon im Vorfeld so geklärt, das wir meine Eltern über Weihnachten nicht besuchen fahren. Wir fahren jedoch über Silvester zu ihnen für drei Tage, sodass wir dann auch länger bleiben können als wenn wir an Weihnachten sie besucht hätten. Dies war für sie auch absolut kein Problem. Im letzten Jahr haben sie uns besucht in meiner noch alten Wohnung. Es gab wenig Sitzmöglichkeiten, da ich erst zwei Wochen zuvor in diese Wohnung gezogen war, aber es hat geklappt.

Auch für die Mutter meines Mannes wäre es kein Problem gewesen und sie hätte es locker aufgenommen, denn an gewissen Festtagen ist auch sie in Urlaub und möchte diese Tage nicht zu Hause verbringen. Ich kann es aber absolut verstehen, wenn Eltern enttäuscht sind, wenn sie ihr/e Kind/er an Weihnachten nicht sehen können und es einfach nicht möglich ist, weil das Kind in einem anderen Land studiert etc. Ich habe auch jemanden im Bekanntenkreis, der in England studiert, jedoch ist dieser wenige Tage vor Weihnachten nach Hause geflogen um Weihnachten mit der ganzen Familie feiern zu können.

Wir feiern mittlerweile Weihnachten zu Hause und an den Weihnachtsfeiertagen besuchen wir die Eltern meines Mannes und die Verwandtschaft meines Mannes. Da ich keine Verwandten mehr habe, sondern nur noch meine Eltern verlegen wir dies dieses Jahr etwas nach hinten. Ich denke, wenn man möchte und die Eltern sogar die Fahrkarte bezahlen, wird es fast jedem möglich sein, Weihnachten in der Familie zu feiern.

Bei uns im Radio hat es eine Mutter geschafft nach sechs Jahren ihre Tochter an Weihnachten zu sehen. Die Tochter arbeitet auf einem Kreuzfahrtschiff und auch dort wird an den Weihnachtstagen gearbeitet. Dank dem Radiosender, der mit der Chefin der Tochter gesprochen hat, verbringt sie nun Weihnachten zu Hause mit ihrer Familie. Die Mutter ist so glücklich darüber und ich kann es sehr verstehen, wenn man seine Tochter so lange nicht mehr gesehen hat, sie nun endlich wieder in die Arme schließen zu können.

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich denke, dass es schon sehr deprimierend ist, wenn ein Kind zu Weihnachten, aber auch zu anderen Feierlichkeiten nicht kommen kann. Man wird sich dann sicherlich nicht mehr gebraucht und traurig fühlen und darüber kann man beim ersten Mal sicherlich nur schwer wegkommen.

Bisher war ich jedes Jahr bei meinen Eltern, dieses Jahr konnte ich es lange Zeit nicht sagen ob es klappt und man hat allen Verwandten schon angemerkt, dass sie traurig deswegen waren, als ich dann zugesagt habe war allgemeine Erleichterung, es ist eben auch ein Fest der Familie.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich finde es ehrlich gesagt ziemlich übertrieben, wenn jemand gerade an Weihnachten enttäuscht ist, weil die eigenen Kinder etwas Besseres zu tun haben als sich der üblichen klischeehaften Familienfeier an Weihnachten auszusetzen. Falls ansonsten ein guter Kontakt besteht, wird es doch unzählige andere Möglichkeiten geben, um sich zu sehen. Wenn das eigene Kind (oder sonst jemand aus dem engeren Umfeld) dann ausnahmsweise an Weihnachten nicht zu den Eltern fährt, sollte das für diese auch zu verkraften sein.

Ich finde, dass viel zu viele Menschen einen unglaublichen Wert auf Weihnachten legen, oft obwohl sie nicht einmal gläubig sind. Das ist dann natürlich wirklich richtig unlogisch und dämlich. Ich kann einfach nicht nachvollziehen, warum so ein großes Drama um Weihnachten herum veranstaltet wird.

Übrigens denke ich nicht, dass eine etwas weitere Entfernung wirklich so viel dazu beiträgt, dass Kinder nicht an Weihnachten zu den Eltern fahren. Solange die Kinder in einer Entfernung von einigen hundert Kilometern von den Eltern entfernt wohnen, wie es ja meistens der Fall ist, werden die Gründe für die ausbleibenden Besuche wohl woanders liegen. Eine so kurze Strecke wird wohl jeder problemlos überbrücken können, selbst ohne Auto. Schließlich gibt es auch Züge und Fernbusse. Wenn man aber ohnehin keine Lust auf solche Feiern hat, wird eine weitere Entfernung aber womöglich dazu beitragen, dass man eben nicht zu den Eltern fährt, zumindest nicht an Weihnachten.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich bin dieses Jahr das erste Mal selbst in der Situation, dass ich an Weihnachten nicht Daheim bei meiner Mom und meinen Großeltern bin. Dazu muss gesagt werden, dass ich Einzelkind bin und somit eigentlich immer die volle Aufmerksamkeit von allen bekommen habe in den letzten 22 Jahren an Weihnachten. Meine Großeltern sind schon immer sehr traurig, wenn ich an einem Wochenende nicht nach Hause komme, was eben manchmal einfach nicht geht, wenn man in einer anderen Stadt studiert.

Ich glaube, dass die beiden gerade dieses Jahr an Weihnachten, vielleicht nicht enttäuscht, aber schon ziemlich traurig sind, dass ich nicht da sein werde, weil ich in den Urlaub fahre. Es gab einfach keine andere Möglichkeit dieses Jahr noch einmal in die Wärme zu kommen und somit ergab sich eben der Zeitraum um Weihnachten. Als ich ihnen erzählt habe, dass ich kurz vor Weihnachten bis kurz vor Silvester weit entfernt im Urlaub am Strand liege, hat sich ihre Weihnachtsvorfreude stark gesenkt und seitdem fragen sie ständig, ob ich wirklich nicht da sein werde.

Meine Mom hatte das Ganze erst sehr cool hingenommen, scheint aber inzwischen doch auch ziemlich traurig zu sein, dass sie somit die Weihnachtsfeiertage mit ihren Eltern allein verbringen muss.

Ich glaube schon, dass Eltern und Großeltern wirklich sehr traurig sind, wenn Kinder und Enkelkinder an Weihnachten eben nicht mit der Familie feiern, weil es eben das Familienfest schlechthin ist und jeder seiner komplette Familie gern um sich hat.

Enttäuschung ist für mich allerdings ein viel zu heftiges Wort dafür, was Eltern empfinden, wenn die Kinder nicht da sind. Wenn, wie oben gesagt, das Verhältnis sonst das ganze Jahr über wirklich gut ist, dann ist man eben nur traurig, dass man diese besonderen Tage nicht zusammen hat, aber man weiß ja, dass das Kind dann trotzdem bald wieder einmal Zuhause ist.

» LabelloTusse » Beiträge: 261 » Talkpoints: 63,93 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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