Zeckenbiss - lebenslang Angst vor Folgen?

vom 11.12.2014, 09:29 Uhr

Ein Bekannter meines Freundes ist vor einiger Zeit an einer Krankheit gestorben, die von einem Zeckenbiss ausgelöst worden ist. Die Ärzte waren sich relativ sicher, dass es eine Zecke gewesen sein muss und wie bei vielen anderen Krankheiten ist es hier natürlich auch so, dass es vom eigentlichen Biss bis zum Ausbruch der Krankheit Jahre dauern kann. Im Falle meines Bekannten waren das ganze 8 Jahre. Da rechnet man in der Regel ja nicht mehr direkt mit Folgen eines Zeckenbisses.

Ich selbst bin noch nie von einer Zecke gebissen worden. Mein Freund allerdings schon. Auch mein Bruder hatte als kleines Kind immer jede Menge Zeckenbisse. Es ist letztendlich so, dass man bei einem Zeckenbiss immer damit rechnen kann, dass dies in einigen Jahren möglicherweise noch Folgen hat, auch wenn es natürlich eher unwahrscheinlich ist? Muss man sich quasi sein ganzes Leben lang Sorgen machen, wenn man von einer Zecke gebissen worden ist? Wurdet ihr auch von einer Zecke gebissen und habt Sorge vor Folgen? Oder kann man sich da auch auf gewisse Krankheiten testen lassen?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich bin auch relativ ländlich aufgewachsen, sodass wir viel in Wäldern und auf Wiesen unterwegs waren und somit auch immer wieder eine Zecke irgendwo am Körper hatten.

Wenn diese noch relativ klein waren, sofort entfernt wurde und dann auch keine wirklichen Hautreizungen hervorgerufen haben, waren wir eigentlich nicht beim Arzt. Wenn dies allerdings der Fall war, so sind wir zum Arzt und haben einen Bluttest machen lassen. Zwei oder drei Mal ist dieser dann auch positiv ausgefallen, ich habe Antibiotika bekommen und nach einiger Zeit war alles wieder gut.

Zeckenbisse können zwei unterschiedliche Krankheiten auslösen. Gegen die FSME (Hirnhautentzündung) kann man sich impfen lassen. Ob die Wirkung der Impfung wirklich 100% betrifft, ist meines Wissens nach immer noch nicht von der Pharmaindustrie bewiesen. Die häufiger auftretende Krankheit nach Zeckenbissen ist die Borreliose, gegen welche man sich nicht impfen kann.

Man kann sich also am besten gegen Zecken und deren Bisse schützen, wenn man sich ordentlich anzieht und so die Zecken von Beginn ab abwehrt. So kann man die Angst auch minimieren. Die Chance, dass man sich wegen eines Zeckenbisses an einer der beiden Krankheiten wirklich ernsthaft infiziert, ist sehr gering.

» LabelloTusse » Beiträge: 261 » Talkpoints: 63,93 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Mit Zecken ist wirklich nicht zu spaßen, aber deswegen in ständiger Angst leben? Dann müsstest Du auch Angst vor Autos (davon kann man schließlich umgefahren werden) oder vor Brotkrümeln (davon kann man ersticken) haben.

Vorsicht ja, aber Panik nein. Man kann sich ja recht gut gegen Zecken wappnen und ein paar Vorsichtsmaßnahmen ergreifen: z. B. indem man lange Kleidung trägt und nach einem Spaziergang sich gründlich nach Zecken absucht.

Wer häufiger in Wald und Flur unterwegs ist und in einem ausgesprochenen Zeckengebiet lebt, sollte wirklich über die sogenannte Zeckenimpfung nachdenken. Ist man doch einmal gebissen worden, so sollte man das gut beobachten und schnellstmöglich den Arzt aufsuchen, wenn eine Rötung der Bissstelle oder Symptome wie Fieber und Schlappheit auftreten.

Die Mediziner sind mittlerweile sensibilisiert. Erwähnt man den Zeckenbiss, so werden in der Regel entsprechende Tests veranlasst. Frühzeitig erkannt, ist Borreliose mit Antibiotika gut in den Griff zu bekommen.

» Tulipani » Beiträge: 38 » Talkpoints: 13,30 »



Man kann sich ja gegen FSME impfen lassen, das Problem ist Boreliose, aber wenn man sich regelmäßig nach Spaziergängen im Wald oder auf Wiesen kontrolliert, kann man da schon gut den Überblick haben, weil die Stellen sich nämlich verfärben, Ringe bilden oder eben nur rot werden, wenn so etwas ist und man zum Arzt geht kann man frühzeitig etwas machen und dann ist es auch wieder gut.

Das ganze Leben würde ich nun keine Angst haben wollen, das schränkt einem zu sehr im Leben ein. Sicherlich hatte ich auch schon viele Zecken an meinem Körper, denn da wo ich geboren wurde ist sehr viel Wald, aber deswegen lebe ich nun nicht in dauerhafter Angst.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ja, solch ein Zeckenbiss kann einige Krankheiten auslösen. Als ich mal mit meiner Mutter in der Rhön war, wurde sie auch von einer Zecke an der Schulter gebissen. Wir sind sofort zum Arzt in die nächsten Kleinstadt gefahren. Die Zecke hatte ich zwar entfernt, aber trotzdem war sie beim Arzt. Der meinte, dass alles rausgezogen war und es in Ordnung sei. Das war alles. Monate später wurde die Stelle rot und wanderte etwas in den Rücken.

Sie bekam Probleme mit den Gelenken und mit ihrem Herzen. An die Zecke hat niemand mehr gedacht. Und ohne es zu wissen, wird der Arzt das auch nicht feststellen können, ob die Krankheiten eine Folge des Zeckenbisses waren. Der erste Arzt, bei dem wir waren, hätte schon Antibiotika verschreiben müssen, was er nicht tat. Aber vielleicht war das zu der Zeit noch nicht so bekannt. Meine Mutter starb dann später an einer Herzkrankheit. Im Nachhinein kann man natürlich vieles annehmen, was nicht richtig sein muss.

Auf jeden Fall würde ich vorsichtig sein, wenn ich heute wüsste, dass mich eine Zecke gebissen hätte. Lieber einmal mehr überprüfen lassen vom Arzt, als nachher Probleme bekommen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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