Ehevertrag verweigern - Heiratsantrag zurückziehen?

vom 09.12.2014, 16:19 Uhr

Punktedieb hat geschrieben:Ich kann den Wunsch nach einem Ehevertrag da schon verstehen. Verstehen kann ich dagegen wieder nicht, dass sich die junge Frau so sträubt.

Ich kann beide Seiten verstehen, besonders die Frau. Fakt ist, ich komme aus einem anderen Kulturkreis, wo viele Dinge grundsätzlich anders gesehen werden als hier. So modern und aufgeklärt ich mich auch halte, ticke ich in gewisser Weise und in mancher Hinsicht doch eher altmodisch. Ich sehe allein schon in der Tatsache, dass ein Ehevertrag abgeschlossen werden soll, ein böses Omen wie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung und als ob man eine Trennung herausbeschwören würde, mehr oder weniger bewusst. In genau diesem Punkt bin ich total abergläubisch und ich würde daher niemals einen Ehevertrag unterschreiben, ganz egal wie reich oder arm mein Partner und ich sind.

Es geht mir nicht um Romantik, romantisch bin ich überhaupt nicht und ich kann gut und gerne darauf verzichten. Aber ich will so ein Damokles-Schwert nicht über meiner Ehe schweben sehen. Ich würde eher die Verbindung lösen und mir einen neuen Partner suchen, wenn er nicht darauf verzichten möchte und mich die ganze Zeit unter Druck setzen würde, doch einen zu unterschreiben.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Wenn der Wert der Firma während der Ehe steigt, weil die Frau dem Mann den Rücken freigehalten hat bei Kindern und Haushalt und er sich voll in die Firma reinhängen konnte, dann soll die Frau auch ihren Anteil abbekommen. Der Mann hat zum Erfolg der Firma schließlich nicht alleine beigetragen - auch wenn man die Arbeit der Frau wohl schwer in Gehalt und Stunden abrechnen kann.

Die Herren der Schöpfung übersehen gerne mal, dass hinter jedem erfolgreichen Mann oftmals auch eine starke Frau steht. Von daher finde ich es nur legitim, wenn die Frau von der Wertschöpfung im Falle einer Scheidung profitiert.

Mit einem Ehevertrag würde ich mich nur schwer arrangieren können, weil er an den Grundfesten meiner Vorstellung von Ehe rüttelt. Was an den Worten "Bis dass der Tod uns scheidet" ist so schwer zu verstehen? Dann kann auch alles so weiterlaufen wie bisher ohne Trauschein.

Ein vom Familienanwalt zu Gunsten des Ehemanns ausgearbeiteter Ehevertrag ist eher ein Freibrief für einen zu leichtfertigen Umgang mit der Treue. So nach dem Motto: "Erstmal sicherstellen und weiterschauen. Die Konsequenzen für mich sind ja nicht so groß." In dem Fall hat das weniger mit Liebe zu tun. Da ist die Ehe nur ein Steuersparmodell.

» Tulipani » Beiträge: 38 » Talkpoints: 13,30 »


Laut dem Eröffnungspost geht es doch gar nicht darum, dass die zukünftige Frau dem Mann hier den Rücken frei hält. Sie will in ihrem Beruf arbeiten und wird gerade als Krankenschwester kaum nur zu Repräsentationszwecken an der Seite ihres Mannes vorhanden sein. Wenn sie nur Hausfrau wäre, würde ich das auch wieder anders sehen oder wenn sie in der Firma mitarbeiten würde. So aber scheint es, als wenn sie da kaum bis gar nichts mit der Firma zu tun hat und sehe eben auch als Frau einen solchen Vertrag als durchaus sinnvoll an.

Ob sich andere Menschen damit arrangieren können, steht doch gar nicht wirklich zur Debatte. Und wenn man einen Ehevertrag komplett ablehnt und, wie es hier scheint, nicht mal bereit ist darüber zu reden, was wie geregelt werden soll, kann schon die Frage aufkommen, ob sie nur nach dem Vermögen schielt. Noch dazu bei den Aussagen, dass sie ja dann um einiges besser gestellt sein wird, als andere Frauen in der Familie.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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