Lieber präzise Aufgaben oder welche mit viel Freiheiten?

In meinem Unternehmen bekomme ich als Auszubildende die Aufgaben ja meist noch zugeteilt. Dabei gibt es Aufgaben, bei denen ich besonders viele Freiheiten habe. Die Aufgabenstellung ist dann also ziemlich unpräzise und es erfordert dann oftmals auch erst einmal etwas Googlen, um sich in das Thema einzuarbeiten und zu einem Ergebnis zu kommen. Das ist oft der Fall, wenn man etwas gestalten muss.

Auf der anderen Seite gibt es natürlich ebenso Aufgaben, die gegenteilig gestellt werden, also sehr präzise. Da weiß ich dann genau, was ich machen muss und bekomme oftmals auch eine Vorlage, sodass gar nicht mehr viel schief gehen kann. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn etwas im Voraus bereits gestaltet wurde und es nun nur aktualisiert werden muss, also Texte und Bilder abgeändert werden müssen, zum Beispiel in einer Broschüre oder einem Flyer.

Beide Aufgaben haben ihre Vor- und Nachteile und es kommt auch auf meine Stimmung an, was ich gerade lieber machen möchte. Wie ist das bei euch? Bekommt ihr lieber präzise oder unpräzise Aufgaben mit viel Freiheiten gestellt? Mit was fühlt ihr euch wohler?

Mein Favorit sind stets die präzisen Aufgaben, wo ich dann genau weiß, was ich machen soll und auch vornweg weiß, worauf es demjenigen ankommt, der sie dann kontrolliert. Als Studentin in einem geisteswissenschaftlichen Bereich bin ich diese Aufgabenstellungen auch eher gewohnt, was allerdings dazu führt, dass viele von uns ihre Kreativität verlieren und dann eben genau an solchen unpräzisen Aufgaben scheitern, wenn sie doch einmal eine gestellt bekommen.

Man kann im Allgemeinen sagen, dass präzise Aufgaben nun einmal wesentlich einfacher sind und man sie schneller bearbeiten kann als die Gegenteiligen. Doch ist es der Sinn während einer Ausbildung oder eines Studiums einfache Aufgaben zu bekommen, die man schnell erledigen kann oder sollte man sich nicht lieber einmal genau Gedanken machen und in neue Aufgaben hineindenken? Im späteren Arbeitsleben wird man immerhin auch nicht alles vorgekaut vor die Nase gesetzt bekommen.

Also Augen zu und durch und neue Erkenntnisse gewinnen und Erfahrungen machen.

Es kommt immer darauf an, ob diese Aufgaben mündlich oder schriftlich gelöst werden sollen. Bei der schriftlichen Variante ziehe ich die präzisen Aufgabenstellungen vor, weil ich dann immer weiß was ich tun muss. Wenn man das schriftlich ausformulieren soll, dann hat man in der Regel nur das Papier und seinen Stift bei sich und kann schlecht abklopfen, was der Dozent denn hören will. Ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich in solchen Situationen mit zu vagen Aufgabenformulierungen komplett überfordert bin, weil ich nie weiß was der Dozent hören will.

Bei mündlichen Prüfungen ist mir die vage Aufgabenstellung allerdings nicht so verhasst. Da sitzt man nämlich dem Dozenten gegenüber und kann an der Mimik ablesen, ob man gerade auf dem falschen Dampfer ist oder ob es schon gedanklich in die richtige Richtung geht. Ich bin in mündlichen Prüfungen ganz gut, da ich sehr gut auf die Details der Mimik achte und so immer intuitiv weiß, was gesagt wird, auch wenn ich manchmal falsche Ansätze habe. Aber durch das Lesen der Mimik komme ich dann schnell in die richtige Richtung und kann die Situation noch retten.

So genau kann ich das aus dem Stegreif jetzt gar nicht sagen, weil es auf die Aufgabe selber ankommt. Aber allgemein würde ich sagen, dass ich lieber die präzisen Aufgabenstellungen habe, mit denen ich nicht so viele Freiheiten in der Erfüllung der Aufgabe habe. So weiß ich einfach, was verlangt wird und bei der Aufgabe mit vielen Freiheiten kann es sein, dass es zwar richtig war, wie ich das gemacht habe, aber dass es trotzdem anders sein sollte.