Vereinswechsel wenn es ein besseres Team in der Nähe gibt?

Ich habe seit September 2006 einen Sport in einem Verein in meiner Heimatstadt ausgeübt, für den ich wirklich alles gemacht habe. Ich habe als Aktive im Juniorenbereich begonnen, habe dann in den Seniorbereich gewechselt, um dann Trainerin bei den Junioren zu werden, als es kein Seniorteam mehr gab und als dieses wieder entstanden ist, habe ich auch dieses trainiert und mir immer die größte Mühe gegeben mit meinen Mädels.

Ich habe meine ganze Freizeit dem Sport geopfert und auch viel Geld in den Verein und Mädchen gesteckt, da man ihnen ja auch hin und wieder kleine Aufmerksamkeiten für ihre Anstrengungen und Erfolge zukommen lassen möchte. Wenn ich nicht gerade in der Turnhalle an vier bis fünf Tagen in der Woche stand, dann habe ich Daheim an den Programmen gearbeitet und mir neue Tänze und Schrittfolgen ausgedacht.

Als ich dann begann zu studieren in einer Stadt, die rund 100 Kilometer von meiner Heimatstadt entfernt war, hatte ich eben nur noch an den Wochenenden Zeit für das Team, weshalb wir die Traineraufgaben aufgeteilt haben und ich immer mehr im Hintergrund erledigt habe, was ich eben auch aus der Ferne machen konnte und nicht unbedingt vor Ort sein musste. Das wurde vom Vorstand sowie den Mädchen immer weniger gewürdigt, auch wenn es mich immer noch viel Zeit kostete und mein Herz immer noch sehr an dem Sport hing.

Die Trainingsmoral und somit auch die Erfolge der Mädchen gingen immer weiter zurück und der Spaß an dem Sport ist in diesem Verein bei mir auf der Strecke geblieben. Ich bin nur noch in die Halle gegangen, weil ich es als meine Pflicht ansah, um dann dort mit maximal zehn Mädchen von eigentlich 23 zu stehen und nichts wirklich machen zu können.

Es ergab sich dann Mitte diesen Jahres die Möglichkeit in einen Verein zu wechseln, der in meiner neuen Heimat ist, der zu dem noch erfolgreicher ist (ich gebe mich einfach nicht mit zweiten Plätzen zufrieden) und außerdem musste ich dort kein Trainer mehr sein, was mir einfach keinen Spaß mehr bereitete. Von meinem alten Verein wurde ich dafür scharf kritisiert und frage mich nun, ob es wirklich eine falsche Entscheidung war und ich somit das alte Team 'im Stich' gelassen hätte, wie es mir oftmals vorgeworfen wurde.

Würdet ihr in ein neues Team wechseln, weil es besser Möglichkeiten bietet als das alte?

Ich war auch fast 20 Jahre im gleichen Fußballverein aktiv und habe ähnliches erlebt. Letztendlich ist es so, dass es einem einfach nicht gedankt wird. Ich habe ca. 6 Jahre die Homepage betreut und administriert. Jeder hatte irgendwelche Vorschläge und Kritikpunkte. Ein Kumpel von mir kümmerte sich um eine Art "Stadionzeitung", die üblicherweise entsprechend mit Werbung gefüllt war.

Später hieß es dann hierzu, dass er mit seinem Stadionheft dem Verein die Sponsoren wegnimmt. Denn angeblich täte man sich deshalb schwer Sponsoren für Trainingsanzüge oder Trikots zu finden. Als ich die Homepage nicht mehr machen wollte, jedoch hauptsächlich aus Zeitgründen, wurde ich ziemlich barsch angegangen und sollte mich möglichst selbst um einen Nachfolger kümmern. Man hat auch nicht verstanden, wie ich denn keine Zeit für "das bisschen" haben könne.

Was du hier beschreibst kommt aus einer ganz ähnlichen Richtung. Es ist auch ein Stück weit traurig, weil man ja dem Verein dementsprechend verbunden ist. Nur liegt es in deinem Fall ja wirklich auf der Hand, dass es so keinen Sinn mehr macht hin und her zu pendeln. Eine solche Vereinstätigkeit übt man schließlich in seiner Freizeit aus, d.h. man sucht sich das ja aus, da es ja ein Hobby ist. Sobald es aber zum Zwang wird, macht es keinen Spaß mehr, das ist klar. Zudem weißt du ja, bevor du in die Halle gehst, nicht mal, ob denn überhaupt genügend Mädchen da sind, so wie ich das verstehe.

Ich würde an deiner Stelle wechseln. So macht es keinen Sinn, ganz im Gegenteil: es nervt mehr, als es Spaß macht. Schade, dass die Verantwortlichen deines Heimatvereins nicht mehr Verständnis haben. Aber so läuft es leider meistens. Es ist zwar prima, wenn das einer macht, aber sobald dieser nachlässt oder aufhören will, ist das Geschrei groß.