Fantasybücher als Serie anstatt als Film verbildlichen?
Ich bin ein großer Fan der Buchreihe „Chroniken der Unterwelt“. Der erste Band heißt „City of Bones“ und kam vor einigen Monaten auch in den deutschen Kinos. Nun habe ich mitbekommen, dass entschieden wurde, keinen weiteren Film zu machen, sondern stattdessen die Buchreihe in eine Serie umzuwandeln. Das hat mir eine Freundin erzählt, die viel Fantasy-Bücher ließt, wie ich auch. Sie meinte dann, dass es eigentlich bei den meisten Fantasy-Buchreihen Sinn macht, diese in Form einer Serie zu verbildlichen und nicht in mehrere Filme aufzuteilen.
Ihr Argument war, dass in einer Fantasy-Buchreihe meistens eben eine ganze Fantasy-Welt aufgebaut wird, zum Beispiel wie bei „Harry Potter“ die Zauberer-Welt oder bei „Chroniken der Unterwelt“ die Welt der Schattengänger, Dämonen, Vampiren, Werwölfen und Co. Die Welt kann man einfach viel besser und detailreicher darstellen, wenn man die Bücher zu einer Serie und nicht zu Filmen macht.
Ich kann das durchaus nachvollziehen, was sie damit meint, aber Serien sind ja meist darauf ausgelegt, mehrere Jahre zu laufen und die Serienmacher sind dann davon abhängig, dass weitere Bücher geschrieben werden. Soweit ich weiß, wird das zum Beispiel bald bei „Game of Thrones“ zu einem Problem, weil dann alle Bücher, die bisher erschienen sind, in der Serie verfilmt wurden und sie dann erst einmal eine längere Pause machen müssen, bis das nächste Buch erschienen ist.
Was denkt ihr zu der Thematik? Sollte man Fantasy-Buchreihen grundsätzlich in Form einer Serie verbildlichen und nicht als Film, damit man mehr Zeit hat, um die gesamte Welt detailreicher darzustellen und nicht an vielen Stellen kürzen muss, damit der Film eine akzeptable Länge hat und die Zuschauer nicht fünf Stunden im Kino sitzen müssen?
Das muss man denke ich einfach im Einzelfall entscheiden. Für Herr der Ringe fand ich die drei Filme beispielsweise völlig angemessen, wogegen der Hobbit schon breit getreten wurde. In Serienform hätte man da wahrscheinlich viel dazu erfinden müssen oder sich noch andere Plots rund um Mittelerde ausdenken müssen. Das versaut es eher. Game of Thrones könnte ich mir als Film dagegen nicht vorstellen. Da ist einfach zu viel Stoff vorhanden.
Im von dir erwähnten Fall waren eigentlich schon mehrere Filme geplant, nur war der erste Film wohl ein ziemlicher Flop und deshalb wird nun überlegt wie man die Rechte für die anderen Bücher irgendwie noch verwerten kann und da ist eine Serie wohl günstiger.
Ob ein Buch nun als Film funktioniert oder nicht hängt denke ich nicht vom Genre ab, denn es gibt ja sehr erfolgreiche Beispiele von Büchern aus dem Bereich der phantastischen Literatur, die als Vorlage für Filme dienten. Ein guter Film bekommt es hin dem Zuschauer begreiflich zu machen in welcher Welt er spielt, ein schlechter vielleicht nicht unbedingt, wobei das sicher nicht der einzige Grund ist, aus dem bestimmte Filme vom Publikum nicht angenommen werden.
Teilweise ist es sicher schon ein Argument für eine Serie, dass man dann nichts kürzen muss, aber oft auch nicht. Der neue "Hunger Games" Film hätte meiner Meinung nach zum Beispiel gut weniger Länge vertragen können. Und die Erzählweise von Bücher kann man auch nicht unbedingt so auf den Bildschirm übertragen, weil die Serien heute doch ziemlich schnell sind.
Wenn du dir mal eine alte Serie anschaust wirst du das vielleicht merken, dass die ganze Serie einfach ein langsameres Tempo hatte. Das könnte man dem heutigen Publikum so nicht mehr vorsetzen, weil sie kürzere Szenen und schnellere Schnitte gewohnt sind und sich bei minutenlangen Dialogen sehr schnell langweilen würden. Also muss man schon aus dem Grund die Bücher kürzen, selbst wenn man theoretisch genug Zeit hätte.
Für mich spricht aber trotzdem nichts gegen Fantasy Serien, denn die Qualität von Serien ist inzwischen so gut, dass man sich das ohne Probleme anschauen kann. Viele Serien halten sich irgendwann ja auch nicht mehr wirklich an die Buchvorlagen, also ist es egal, ob nun neue Bücher geschrieben werden oder nicht. Über „Game of Thrones“ habe ich mal gelesen, dass George R. R. Martin die Rechte nur unter der Bedingung verkauft hat, dass an seiner Vorlage nichts wesentliches geändert wird. Das ist aber wohl ein Sonderfall und nicht die Regel.
Ich denke auch, dass es auf die Bücher ankommt. Bei einem einzelnen Buch macht eine Serie natürlich keinen Sinn und auch bei einer kurzen Buchreihe, die nur aus drei oder vier Büchern besteht, finde ich das wenig sinnvoll. Bei einer längeren Reihe wäre für mich eine Serie oft wirklich sinnvoller. Vor allem dann, wenn die Welt der unsrigen so gar nicht gleicht, dann fände ich es nicht schlecht, wenn sich so mit einer Serie mehr Zeit genommen würde, diese Welt zu zeigen und zu gestalten.
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