Geplante Operation mit dem Jahresurlaub verbinden

vom 12.06.2014, 14:10 Uhr

Meine Großcousine arbeitet im Verkauf und hat seit längerem Probleme mit ihrem Knie. Sie hat deswegen einen Arzt aufgesucht, der ihr dringendst zu einer Meniskus-Operation geraten hat. Es sei zwar nun nicht sehr dringlich, man könnte den Operationstermin auch planen.

Daraufhin sprach meine Großcousine mit ihrem Arbeitgeber, der eher kleinlich ist und zu wenig Personal hat, um Erkrankungen der Mitarbeiter aufzufangen. Da aber klar war, dass meine Großcousine immer mal wieder ausfallen wird, hielt auch er eine Operation für möglich.

Nun wurde meine Großcousine vor zwei Wochen operiert. Der Arzt meinte im Vorfeld in drei Wochen sei sie wieder fit und könnte wieder arbeiten gehen. Drei Wochen nach der Operation war der Jahresurlaub meiner Großcousine bereits geplant und bewilligt, den sie aber zu Hause auf Balkonien verbringen wollte. Ihr Arbeitgeber meinte, das würde ja passen, dann könnte sie sich in ihrem Urlaub ja von der Operation erholen.

Meine Großcousine hat sich dem Wunsch ihres Arbeitgebers gefügt. Sie kann die Argumente ihres Arbeitgebers verstehen. Wir und andere Familienmitglieder meinten aber sie würde nie eine nötige Operation, die geplant werden kann und nicht akut gemacht werden muss, mit ihrem Urlaub verbinden. Bisher ist auch noch unklar, ob meine Großcousine bis zu ihrem Urlaub wieder gesund geschrieben wird.

Würdet ihr eine Meniskus-Operation oder eine andere, nötige, aber planbare Operation, mit eurem Jahresurlaub verbinden? Welche Argumente gibt es für dieses Vorgehen für den Arbeitnehmer? Welche Argumente sprechen gegen die Verknüpfung von Operation und Urlaub?

» Fugasi » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,33 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich finde es von dem Arbeitgeber deiner Großcousine nicht gerade fair, es zu verlangen, dass sie anschließend an ihre Operation ihren Jahresurlaub nimmt, damit sie sich in der Zeit von der Operation erholen kann. Ich verstehe auch einige weitere Dinge nicht. Ist sie während der Zeit nicht krankgeschrieben? Oder lässt sie sich dann nicht krankschreiben, weil sie ja ihren Urlaub entsprechend gelegt hat? Wie sieht es dann mit der Versicherung aus, wenn doch noch Folgen aus der Operation entstehen, was natürlich hoffentlich nicht passiert?

Ich hätte es nicht so gemacht, dass ich meinen Jahresurlaub nach der Operation genommen hätte, um dem Arbeitgeber Ärger zu ersparen. Sicher kann ich es verstehen, dass es ärgerlich ist, wenn ein Angestellter eine so lange Zeit ausfällt. Aber es ist doch nun einmal nötig und auch die Regeneration nach der Operation ist wichtig, aber mit einem Urlaub doch nicht zu vergleichen. Natürlich kann man sich vielleicht auch von der Arbeit erholen, aber man wird doch die Folgen der Operation noch spüren.

Hat deine Großcousine auch noch Kollegen, mit denen sie zusammenarbeitet? Was sagen die denn zu der Regelung? Ich kann mir vorstellen, dass diese das auch nicht gerade toll finden. So würde es mir jedenfalls gehen. Der Chef wird dann, wenn einem anderen Angestellten mal etwas ähnliches passiert, immer deine Großcousine als leuchtendes Vorbild präsentieren, weil sie Urlaub genommen hat und sich nicht krank gemeldet hat. Angestellte, die das nicht so machen möchten, haben es dann sicher nicht so leicht. Darum fände ich es als Kollegin ehrlich gesagt unfair, wenn einer der Angestellten mit so einer Regelung anfängt.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Also irgendwas Kleineres, wo man wirklich nur mal kurz ausfällt oder tatsächlich nur ein oder zwei Tage arbeitsunfähig ist, so was würde ich unter Umständen wirklich mal im Urlaub machen. Aber eine größere Operation mit entsprechend längerer Nachsorge würde ich jetzt nicht so legen, dass ich meinen Jahresurlaub für die Regeneration oder Reha opfern muss.

Urlaub ist zum Erholen von der Arbeit da und so würde ich das dann eben auch nicht einsehen so zu planen, dass ich dann keinen echten Erholungsurlaub mehr habe. Im konkreten Fall würde ich mich da einfach solange krank schreiben lassen, wie es der Arzt für richtig hält und den Krankenschein dann eben einreichen. Wenn dann der Krankenstand eben in den Urlaub fällt, dann hat der Arbeitgeber eben Pech gehabt und muss den Urlaub zu einer anderen Zeit gewähren.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Urlaub ist um sich zu erholen, auszuspannen und neue Energie zu tanken! Definitiv nicht um sich von einer Operation zu erholen! ich fürchte fast, das sich diese ganze Geschichte die sie sich hat aufschwatzen lassen noch weitreichende Folgen für sie haben wird... "schau mal, da ist diese Arschkriecherin".

» RavenThunder » Beiträge: 1315 » Talkpoints: 11,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Natürlich kann ich auch den Chef verstehen, aber es ist einfach nur unfair, was er da von ihr verlangt. Immerhin sollte man sich im Urlaub entspannen und wieder zu Kräften kommen und sich nicht von einer Operation erholen, das ist dann als Forderung auch schon recht dreist. Ich würde das bei einer kleineren Sache sicherlich auch machen, dass ich das auf meinen Urlaub lege, aber nicht wenn man sich wochenlang davon erholen will, sondern nur wenn es ein paar Tage Erholung kostet.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Das ist etwas undurchsichtig geschrieben. Wenn deine Großcousine doch ihren Urlaub auf Balkonien verbringen wollte und der Urlaub war bereits für die Zeit genehmigt, wenn sie wieder gesund ist, dann ist doch alles in Ordnung. Der Arzt sagte, dass sie drei Wochen nach der Operation wieder fit ist und arbeiten kann. Wenn das so ist, könnte sie zwar arbeiten, aber sie selbst wollte den Urlaub doch so haben. Was also hat der Arbeitgeber damit zu tun. Der hat vielleicht nur gesagt, dass sie sich dann gut erholen könnte, weil sie ja Urlaub haben wollte. Also gibt es doch nichts Nachteiliges seitens des Arbeitgebers.

Sie hat sich nicht dem Wunsch des Arbeitgebers gefügt, sondern sie selbst hat den Urlaub so gelegt. Sollten die drei Wochen, die der Arzt veranschlagt hat, nicht ausreichen, wird sie sicherlich weiter krank geschrieben und ihren Urlaub später nehmen können. Sollte es aber wie geplant laufen, ist doch alles in Ordnung.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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