Frauenquote setzt sich durch, was haltet ihr davon?

vom 27.11.2014, 00:09 Uhr

Nun hat die Politik es geschafft- die Frauenquote kommt, 30 Prozent Frauen in Aufsichtsräten sind nun Pflicht. Die Meinungen in der Bevölkerung scheiden sich, wie die Geister eines Schizophrenen. Auf Netzwerken wie Facebook und Twitter liest man sehr viele gegensätzliche Meinungen.

Die Frauenquote wird beispielsweise von manchen Frauen selber kritisiert, da sie fürchten, dank dieser Regelung nie wieder ernst genommen zu werden. Natürlich möchte ich mir als Frau auch nicht nachsagen lassen wollen, dass ich nur durch die Frauenquote an den Job gekommen bin und nicht durch meine Qualifikationen.

Die emanzipierten Frauen jedoch verbuchen die Regelung der Frauenquote als voller Erfolg, der jetzt leider etwas spät, aber wenigstens doch, kommt. Hier die Quelle zum Artikel.

Was haltet ihr von der Frauenquote? Findet ihr, dass es so etwas braucht? Oder lässt es euch, als Betroffene, dann ebenfalls dumm da stehen, dass es diese Regelung gibt? Hätte man denselben Erfolg auch anders erzielen können? Wenn ja, wie?

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich bin eine Frau und finde es nicht besonders gut. Immerhin heißt es, dass vielleicht Frauen in eine Position kommen, in der sie nicht gut sind nur weil eine Quote erfüllt werden muss. Zudem kann jederzeit dann auch einer in der Führungsebene ausfallen und das muss man dann irgendwie ersetzen.

Sicherlich macht es Sinn, dass Frauen mehr Möglichkeiten bekommen, aber das dürften sie doch auch aus eigenem Willen schaffen und aus eigener Leistung. Gute Arbeiter schaffen es doch auch hoch, egal ob Mann oder Frau. Ich finde so eine Bestimmung sehr schade und auch sinnlos.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Was nutzt denn ein Gesetz, wenn das schon wieder Schlupflöcher hat? Es müssen am Ende keine Frauen in einem Aufsichtsrat sitzen. Dann bleiben diese Plätze einfach frei. Wenn sich also nicht genug qualifizierte Frauen um einen Sitz bemühen, dann hat man auch keine 30 Prozent Frauenquote.

@Ramones: Damit wären deine Bedenken wohl ausgeräumt, weil es keine Pflicht gibt die 30 Prozent Frauen wirklich zu haben. Nur wenn eben zehn Aufsichtsräte vorhanden sein müssen und alle Posten vergeben wurden, muss man drei Frauen dabei haben. Finden sich diese nicht und es kommen nur zwei Frauen in Frage, dann bleibt der dritte Frauenplatz frei und man hat eben nur neun Mitglieder im Aufsichtsrat.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Die Frauenquote ist wirklich das Sinnloseste, was bei der Gleichberechtigung der Frau herauskommen konnte. Das ist keine Gleichberechtigung mehr, sondern eben Bevorzugung. Anders kann man es nicht nennen, wenn 20 männliche Bewerber besser sind als der eine weibliche und die Frau trotzdem genommen wird. So kann man der Wirtschaft nur schaden.

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» ninjafan » Beiträge: 1455 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Als Mann finde ich es etwas übertrieben, aber auch keinen Beinbruch. Für mich ist dies eher eine Randmeldung, die ich kaum wahrnehme. Eine sozialere Wirtschaftspolitik oder ein gerechteres Steuersystem würde mich viel mehr interessieren.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von ten points am 30.11.2014, 13:50, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

ninjafan hat geschrieben:Anders kann man es nicht nennen, wenn 20 männliche Bewerber besser sind als der eine weibliche und die Frau trotzdem genommen wird. So kann man der Wirtschaft nur schaden.

Wenn man sich die Studentenzahlen ansieht, kann man davon ausgehen, dass sich selten 20 Männer und eine Frau auf einen Job bewerben werden. Die Quote beim Studium liegt bei 50:50. Also gleich viele Frauen wie Männer. Im Schnitt. Natürlich gibt es Fächer, in denen deutlich mehr Männer studieren, aber auch da steigt die Quote der Frauen stetig an. Welche Quote nicht ansteigt, ist die der Frauen in den Berufen.

Es geht nicht darum, Frauen zu bevorzugen, sondern sie nicht länger zu benachteiligen. Und es geht auch nicht darum, Frauen einzustellen, obwohl sie nicht qualifiziert sind, sondern darum, einem Mann bei gleicher Qualifikation nicht den Vortritt zu lassen, nur weil er ein Mann ist.

Ich finde es auch schade, dass dies politisch geregelt werden muss. Irgendwann würde das eventuell auch von alleine klappen. Aber wollen wir wirklich so lange warten? Beim Frauenwahlrecht war´s doch auch nicht anders. Ein paar Frauen haben gekämpft, dann wurde es politisch durchgesetzt und Jahre später erst wurde es zur Normalität. Wann wäre das Frauenwahlrecht wohl eingeführt worden, wenn man erst auf die vollständige gesellschaftliche Akzeptanz gewartet hätte?

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Die Frage, die ich mir stelle ist, ob Frauen tatsächlich durch das Fehlen einer Frauenquote benachteiligt werden. Ich denke nämlich, dass das nicht der Fall ist und, dass ganz andere Faktoren zu einer Benachteiligung führen.

Die Benachteiligung von Frauen findet doch nicht in dem Moment statt, wenn sie sich auf einen Aufsichtsratposten bewerben und dann nicht genommen werden. Die Benachteiligung findet im gesamten Berufsleben der Frauen statt, was letztendlich dazu führt, dass sie überhaupt nicht in der Position sind sich auf einen Aufsichtsratposten bewerben zu können.

Ich fände andere Maßnahmen jedenfalls wesentlich sinnvoller, zum Beispiel die Einführung von anonymen Bewerbungsverfahren, bei denen den potentiellen Arbeitgebern dann wirklich nur die Qualifikationen der Bewerber bekannt sind aber nicht Geschlecht, Alter, Name, Nationalität und so weiter.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



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