Muss man als Elternteil auch Babylieder mitsingen?
Es gibt Kurse die Babys mit ihren Eltern oder nur einem Elternteil besuchen können, wo dann unterschiedliche Aktivitäten angeboten werden. Oftmals wird in diesen Kursen einfach nur sehr viel gesunden und dazu werden die passenden Bewegungen gemacht. Die Babys machen diese Bewegungen dann manchmal andeutungsweise mit und teilweise helfen die Eltern ihnen dabei auch. Oftmals sitzen die Kinder aber auch nur da und schauen zu.
Wie sich solche Kurse nennen und ob es sie überall gibt weiß ich nicht, ich habe so was bisher nur im Fernsehen gesehen. Bekannte von mir gehen höchstens zum Babyschwimmen oder zu Treffen, wo dann irgendwas mit den Kindern unternommen wird und man irgendwas aus ihren Fuß- und Handabdrücken bastelt oder so.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich solche Treffen aber wenig sinnvoll finde. Warum sollte man irgendwohin gehen, wo dann eine Gruppenleiterin einem ein Lied beibringt und man das dann singt? Babys können noch gar nicht singen und diese komischen Bewegungen können sie auch nicht machen. Ist das nicht ein wenig übertrieben?
Müssen Eltern sich jetzt auch zu solchen Albereien hinreißen lassen und irgendwelche Kinderlieder singen und dazu herumtanzen? Soll das wirklich der Entwicklung des Kindes zuträglich sein? Wart ihr mit euren Kindern bei solchen Treffen und wenn ja, warum?
Mittlerweile existieren sehr viele solcher Kurse für Babys und Kleinkinder, die auf verschiedenen Ansätzen basieren. Dabei muss man unterscheiden, ob es sich um eine Krabbelgruppe handelt, wo sich einfach ein paar Mütter und/oder Väter mit ihren Kindern treffen, sich austauschen und ggf. auch Lieder singen oder Kurse, die einen wissenschaftlichen Ansatz haben (wie beispielsweise Pekip) und von einer geschulten Person gehalten werden.
Auch wenn Säuglinge noch keine Lieder mitsingen können, so hören sie sehr gerne die Stimmen ihrer Eltern und orientieren sich an ihren Bewegungen. Ob man dafür nun einen Kurs besucht oder das zu Hause macht, ist natürlich jedem selbst überlassen. Schwachsinnig finde ich das aber ganz und gar nicht.
Ich finde solche Kurse durchaus sinnvoll und würde später mit meinem Kind auch eine Krabbelgruppe besuchen gehen. Das kommt aber auch daher, dass ich zwei gute Beispiele in meinem direkten Umfeld dafür habe und eben auch sehe, dass es sinnvoll sein kann, auch mal rauszukommen und den Tag abwechselnd zu gestalten.
Meine Cousine hat eine zweijährige Tochter und von Anfang an ging sie mit ihrem Kind jede Woche in eine Krabbelgruppe und zum Babyschwimmen und zu anderen Aktivitäten. Es war eher selten so, dass die beiden den ganzen Tag zu Hause gesessen haben, der Tag wurde sehr interessant und abwechslungsreich gestaltet und es kam auch eine gewisse Routine rein. Auf meine Anfrage hin meinte sie, dass sie die Zeit mit dem Kind sehr genießt und auch gerne zu den wöchentlichen Treffen geht.
Meine Schwägerin hat auch eine Tochter in demselben Alter und die hat im Prinzip zwei Jahre lang den ganzen Tag zu Hause gesessen und mit dem Kind nicht wirklich etwas unternommen. Also sie hat schon mit ihrem Kind zu Hause gespielt, aber sie ist zu keinen Treffen gegangen und hat auch keinen Kontakt zu anderen Müttern von Kindern in diesem Alter unterhalten und sich auch nicht ausgetauscht mit ihnen.
Dementsprechend war die Tochter sehr anhänglich und wollte die Mutter nicht teilen. Sie war es eben gewohnt, den Löwenanteil der Aufmerksamkeit von allen Erwachsenen zu bekommen und kannte das auch gar nicht, dass es Gleichaltrige in ihrem Alter gibt. Dementsprechend weil meine Schwägerin so viel zu Hause saß, ist ihr fast die Decke auf den Kopf gefallen und sie ist chronisch gestresst, gereizt und generell sehr nörgelig und unzufrieden gewesen während meine Cousine sehr relaxt und entspannt war und ihre Zeit als Mutter sehr genossen hat.
Ich vermute eben, dass es sehr an den wöchentlichen Treffen gelegen hat. Ich persönlich würde auch durchdrehen, wenn ich die ganze Zeit zu Hause sitzen würde, selbst wenn ich zu Hause für das Kind singen und klatschen würde. Ich persönlich brauche den Austausch zu anderen Erwachsenen, die ähnliche Erfahrungen machen wie ich. Deswegen würde ich schon es als sinnvoll erachten, wenn man zu solchen Treffen der Krabbelgruppe oder ähnlichen Veranstaltungen geht, um eben emotional ausgeglichener zu sein.
Mag sein, dass es in deinen Augen ein wenig sinnlos ist, nur herumzusitzen, laut zu singen und irgendwelche Bewegungen zu machen, gerade wenn das Kind möglicherweise zu klein ist, um dieses Verhalten zu kopieren. Aber ich sehe das Gesamtbild.
Wenn die Mutter psychisch und emotional sich dadurch ins Gleichgewicht bringen kann, dass sie Kontakt zu anderen Müttern hat und nicht den ganzen Tag als Hausfrau zu Hause ist und ihr die Decke auf den Kopf fällt, dann wirkt sich das auch positiv auf das Mutter-Kind-Verhältnis aus und das wiederum ist doch gut für die kindliche Psyche, wenn Mama nicht mehr dauergestresst und dauergenervt ist.
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Oberflächliche Bekannte, die einem etwas verkaufen wollen 1267mal aufgerufen · 12 Antworten · Autor: celles · Letzter Beitrag von Klehmchen
Forum: Freizeit & Lifestyle
- Oberflächliche Bekannte, die einem etwas verkaufen wollen
- Hello Fresh Box als Alternative zu Fertigmenüs nutzen? 2511mal aufgerufen · 9 Antworten · Autor: Fugasi · Letzter Beitrag von Klehmchen
Forum: Essen & Trinken
- Hello Fresh Box als Alternative zu Fertigmenüs nutzen?
- Unangenehm, wenn Chips Knoblauch-Aroma haben? 671mal aufgerufen · 5 Antworten · Autor: Prinzessin_90 · Letzter Beitrag von Wibbeldribbel
Forum: Essen & Trinken
- Unangenehm, wenn Chips Knoblauch-Aroma haben?
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung 1135mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Triops · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern? 1184mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: ZappHamZ · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern?