Habt Ihr früher an das Christkind geglaubt?
Ich habe vor kurzen in der Straßenbahn ein Gespräch mitgehört bei dem ein Junge seine Mama fragte ob der Weihnachtsmann tatsächlich durch den Kamin in die Häuser kommt. Sie antwortet darauf das Sie das nicht so genau weiß, es jedoch egal ist da bei uns eh das Christkind kommt und nicht der Weihnachtsmann. Das lies mich schmunzeln, und verleitete mich zu der Frage:
Habt Ihr früher an das Christkind geglaubt? Und wenn ja, wann habt Ihr herausgefunden das es nicht existiert. Und würdet Ihr euer Kind in dem glauben erziehen das das Christkind die Geschenke bringt?
Ich finde es schlimm, dass immer mehr Kinder nicht mehr an das Christkind sondern an den Weihnachtsmann glauben. Für mich gehört zu Weihnachten einfach ein Christkind, auch wenn ich heutzutage natürlich nicht mehr daran glaube.
Ich habe als Kind an das Christkind geglaubt. Wie lange kann ich nicht wirklich sagen, aber ich denke schon recht lange. Ich weiß auch gar nicht, wie ich erfahren habe, dass es nicht existiert. Meine Eltern haben es eigentlich immer Recht auffällig gemacht, wir haben es trotzdem nie begriffen. Wir hatten eine Couch welche über die Ecke ging. Hinten war dadurch ein Hohlraum.
Dort hat mein Vater die Geschenke versteckt um sie nachher schneller unter den Baum legen zu können. Jedes Jahr kaum das wir aus der Tür raus waren, um zur Kirche zu gehen, meinte mein Dad er hat etwas vergessen oder muss noch einmal auf Toilette und ist noch einmal in das Haus. Heute weiß ich das er die Geschenke unter den Baum gelegt hat, damals habe ich ihm geglaubt.
Als wir Heimkamen mussten wir im Gang warten bis die Kerzen angezündet waren. Durch die Glastür konnte man sehen, dass es immer mehr Lichter werden, aber nichts Richtiges erkennen. Und dann durften wir den Baum und die Geschenke sehen.
Ich persönlich bin normalerweise kein Freund davon Kinder anzulügen, beim Christkind mache ich hier allerdings eine Ausnahme. Ich finde es ist einfach ein toller Glaube, der dem Kind auch nicht Schadet. Zumindest hat es mir keinen Schaden zugefügt als ich erfahren habe, dass es kein Christkind gibt. Dafür hatte ich als Kind tolle Zeiten als ich mit meiner Schwester jedes Jahr einen Brief an das Christkind geschrieben habe. Meine Kinder werden auch ans Christkind glauben, dafür werde ich sorgen.
Ja das ist schlimm, dass die Kinder nicht oder nicht lange an das Christkind glauben. Es ist eine so nüchterne Zeit geworden. Meine Schwester und ich haben sehr lange an das Christkind geglaubt. Wenn wir am Weihnachtsmorgen vor lauter Aufregung schon sehr früh wach waren, mussten wir trotzdem noch warten, weil das Christkind die Geschenke ja noch verteilte.
Durften wir dann aufstehen und im Schlafanzug ins Wohnzimmer, war das Christkind dagewesen und hatte die Kerzen am Weihnachtsbaum schon angezündet. Die Geschenke lagen unter dem Weihnachtsbaum. Dann haben wir den Weihnachtsbaum bewundert und Geschenke ausgepackt. Zeit zum Frühstücken hatten wir kaum.
Nach der Kirche kam dann meine Cousine noch mit zu uns und manchmal mein Vetter und meine Tante. Das war dann immer ganz nett und gemütlich. Ich kann gar nicht sagen, ab wann wir nicht mehr an das Christkind geglaubt haben.
Ich wurde auch in dem Glauben an das Christkind erzogen. Allerdings war es bei uns nie so, dass das Christkind die Geschenke bringt. Das Christkind wurde zwar an Weihnachten geboren (zumindest wird an Heiligabend hierzulande sein Geburtstag "gefeiert"), aber trotzdem brachte der Weihnachtsmann die Geschenke. Ich wurde erst in der ersten Klasse mit diesem anderen Denken konfrontiert, als eine Mitschülerin von mir meinte, dass das Christkind ja die Geschenke bringen würde.
Kann das sein, dass das kulturell oder von der Religion abhängig ist, ob man jetzt mehr an den Weihnachtsmann als Geschenkebringer glaubt oder an das Christkind mit derselben Funktion? Bei welchen Gruppen ist der Glaube an das Geschenke bringende Christkind mehr verbreitet? Katholiken oder Protestanten?
Ich weiß nicht so recht. Mir wurde zwar erzählt, das Christkind bringt die Geschenke, aber ob es jemals wirklich geglaubt habe, weiß ich nicht mehr so genau. Jedenfalls habe ich dann doch schon recht früh durchschaut, dass meine Oma die Geschenke unter den Baum gelegt hat, während ich zur Abwechslung in einem anderen Raum mit irgendwas beschäftigt wurde.
Vielleicht hätte meine Familie das einfach cleverer anstellen müssen. Ich habe also schon bald nicht mehr dran geglaubt, aber meinen Wunschzettel, als ich schreiben konnte, trotzdem ans Christkind adressiert, aber das war dann nur Spielerei. Irgendwann war es dann aber soweit, dass ich den Weihnachtsmann mit seinem Rentierschlitten einfach cooler fand.
Vorbeikommen tut man in der heutigen Welt am Weihnachtsmann ohnehin nicht mehr. Irgendwann hört jedes Kind diese Geschichte und wenn man ihre Fantasie nicht zerstören will und man trotzdem Wert auf das Christkind legt, sollte man vielleicht einfach sagen, dass es beide gibt. Die Welt ist ja auch ganz schon groß für einen allein.
Ich habe meinem Sohn gegenüber auch schon sowohl vom Weihnachtsmann als auch vom Christkind gesprochen, wobei der religiöse Bezug des Christkindes für mich keine Rolle spielt, da ich nicht gläubig bin. Er ist von deren Existenz aber wohl genauso wenig überzeugt, wie ich es früher war, denn er hat sich schon vor 2 Jahren (da war er 4) bei mir und seinem Vater für die Geschenke bedankt.
Bei mir war es auch so, dass ich an das Christkind geglaubt habe. Allerdings kam bei uns in den Kindergarten immer schon der Weihnachtsmann und das sorgte bei mir vielleicht auch ein wenig für Verwirrung. Aber auf jeden Fall weiß ich noch, dass ich schon daran geglaubt habe, dass die Geschenke an Heiligabend vom Christkind gebracht wurden. Herausgefunden habe ich es etwa zu der Zeit, als ich auch nicht mehr an den Weihnachtsmann glaubte. Irgendwann bemerkt man es einfach, dass die Eltern die Geschenke kaufen und verpacken.
Ja, ich habe früher an das Christkind geglaubt und hatte sogar einmal Besuch vom Christkindl. Meine Mutter hatte die Nachbarstochter in ein altes Brautkleid gesteckt und dann kam diese samt Schleier zu mir, las aus einem Buch vor was ich alles gut gemacht habe und wo ich nicht brav war, danach übergab sie mir einige Geschenke und verschwand wieder.
Was mich damals aber stutzig machte war, dass das Christkind eben wie die Nachbarstochter aussah. Ich löcherte meine Eltern eine ganze Zeit lang, ob das nun wirklich das Christkind war oder nicht doch die Susanne von nebenan. Und von da an glaubte ich dann irgendwie nicht mehr an das Christkind, da die Ähnlichkeit einfach zu verblüffend war um wahr zu sein.
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