Exoten als Haustiere wegen Ausrottung unvermeidbar?

vom 21.11.2014, 00:12 Uhr

@Crispin: Das hat nicht viel mit der Zerstörung des Lebensraumes zu tun, wenn die Tiere in die Städte kommen und dort im Müll ihr Futter suchen. Die suchen sich einfach nur den Weg, wo sie mit wenig Energie viel erreichen. Das kann man selbst in Amerika beobachten, wo sie Bären gezielt die Campingplätze von Menschen aussuchen zur Futtersuche, weil es dort wesentlich einfacher ist satt zu werden.

Wir haben hier in den letzten Tagen viele Fotos von einem Fuchs in unserer Gruppe bei Facebook. Trotz sehr viel Wald und massig Mäusen, die von den Raubtieren gar nicht alle gefressen werden können, hat er sich sein Revier in der Innenstadt gesucht. Und das in der Nähe mehrerer Restaurants. Ist halt einfacher die Reste dort zu fressen, als mit wesentlich mehr Aufwand die Mäuse zu jagen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Niemand hat behauptet, das der natürliche Lebensraum für ein Tier schön oder stressfrei ist. Aber es ist die Umgebung, an die es genau angepasst ist und in der es bestehen kann. Diese Anpassung geht über Generationen in Gefangenschaft zu einem nicht unerheblichen Teil verloren.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Bienenkönigin hat geschrieben:Das ist ein ganz wichtiger Punkt beim Schutz von Tieren. Man muss den Menschen zeigen, dass es einen Vorteil für sie gibt, wenn sie die Tiere nicht mehr jagen. In dem Fall sind es die Katzen die jagen. In Afrika werden Elefanten getötet, aus Angst, dass sie die Ernte fressen. Aber ohne die Menschen vor Ort geht es nicht. Gesetze sind schön und gut. Aber deren Einhaltung muss auch überwacht werden und die Bevölkerung muss dahinterstehen, sonst wählt sie beim nächsten Mal einfach jemanden, der das Gesetz wieder abschafft.

Das war auch mein Gedanke. Natürlich ist es schön, wenn Gesetze Tiere schützen. Von den Katzen können diese jedoch sowieso nicht eingehalten werden. Und wenn die Bevölkerung nichts von diesen Gesetzen hält, dann werden sie sie früher oder später ändern. Und gerade wenn es nur um Verwarnungen oder Bußgelder geht, werden diese bis dahin von zu vielen ignoriert.

Ich kenne einige Beispielen von anderen Tierarten, wo man sehr wohl die Bevölkerung ins Boot holen konnten oder die Initiativen gar von ihnen ausgehen. Ich denke dabei gerade zum Beispiel an einen Delfinstrand, ich glaube in Ägypten, wo ein Junge mit einem Delfin Freundschaft schloss und irgendwann auch viele Touristen anzog- die anfangs willkommen waren. Schnell merkte man jedoch, dass es nicht gut ist für den Delfin und schränkte dies ein. Der Delfin gehörte quasi zur Familie, er war Freund geworben und so achtete man auf seine Bedürfnisse.

Und wenn man auf Neukaledonien zum Beispiel den Schülern diese Exoten näher bringt, sie besichtigt, Projektgruppen startet und den Schülern nahe bringt, wie sie ohne die Tiere zu töten von ihnen profitieren können (z.B. durch Jobs in der Forschung, bei der Beobachtung und Pflege dieser Tiere, etc.) und warum der Erhalt dieser Tiere wünschenswert ist, dann werden sie eher ein Verständnis dafür entwickeln. Funktioniert im Rest der Welt doch sehr ähnlich.

Wenn deutsche Kinder zum Beispiel eine Imkerei besuchen und mit Bienenzüchtern reden, dann stehen die Chancen besser, dass sie die nächste Biene nicht töten, als wenn sie lernen, dass Bienen schon immer getötet wurden und es völlig normal ist.

Und wenn sich dann vor Ort Menschen für die Tiere einsetzen, sich um bessere und sicherere Lebensbedingungen bemühen, sich mit den Tieren befassen und im besten Fall sogar beruflich in die richtig gehen, sich in Organisationen für den Erhalt der Geckos einsetzen, dann ist meiner Meinung nach viel mehr erreicht, als wenn deutsche Schüler auf ihrem Schulhof gegen das Aussterben der Geckos in Neukaledonien demostrieren.

Dabei ist mir durchaus bewusst, dass eine neukaledonische Schule vermutlich anders aussieht als in Deutschland und die Bedingungen unterschiedlich sind. Doch warum sollten nicht auch dort Schulfächer wie "Heimatkunde" oder Biologie-Projekte funktionieren? Und es ist sicherlich sinnvoller, wenn eine örtliche Schule im geschützten Raum Geckos züchtet und auswildert, als wenn dies jemand in Deutschland macht.

Ich bin Spendenprojekten gegenüber auch eher skeptisch. Was wäre wenn nun durch einen Hype wie IceWaterChallange Millionen für den Erhalt der Tiere zusammen kommen? Den Geckos kann man das Geld nicht ins Maul stecken. Man könnte ihnen vielleicht eine eigene Insel irgendwo kaufen und/oder in Forschung investieren, doch damit wäre den Geckos in ihrem natürlichem Lebensraum nicht geholfen.

Benutzeravatar

» Trisa » Beiträge: 3269 » Talkpoints: 20,14 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Das mit der Artgerechten Haltung ist so eine Sache. Eigentlich müsste man dann so gesehen jedem der sich nur eine kleine Wohnung ohne Garten leisten kann verbieten ein Haustier zu halten, weil zu wenig Platz. Nur noch Hausbesitzer mit großem Garten wo die Tiere viel Auslauf haben dürften Tiere halten und dann ist das aber auch noch nicht Artgerecht, also eigentlich dürften Menschen sich gar keine Tiere mehr halten?

» juttelchenABC » Beiträge: 41 » Talkpoints: 7,80 »



JuttelchenABC Verbieten können wird man es nicht so schnell. Darin ist der Mensch auch nicht interessiert. Ein Auslauf im Garten ist vielleicht für einige wenige Tierarten geeignet. Vögel, Katzen und Hunde lassen sich ausschließlich dort auch nicht halten.

Hier geht es jedoch um Exoten und die Frage, ob es der Arterhaltung weiterhilft, wenn man diese fernab ihres Lebensraums in Terrarieren hält. Natürlich überleben Lebewesen so, sind vielleicht auch manchmal glücklich und zufrieden. Natascha Kampusch sah man ihr Schicksal auch nicht sofort an.

Benutzeravatar

» Trisa » Beiträge: 3269 » Talkpoints: 20,14 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^