Mann wird bösartig, wenn Alkohol mit im Spiel ist

vom 15.11.2014, 23:22 Uhr

Y ist bereits einmal vor circa zwei Monaten mit X zusammen gekracht, weil Y Person X ziemlich krass ins Gesicht gesagt hat, dass X ein Alkoholproblem hat und sich schleunigst helfen lassen sollte. Y hat sich dann, nachdem X sehr beleidigt war und zwei Monate nicht auf Nachrichten geantwortet hat, wieder aufgerafft und sich bei X entschuldigt, damit Y nicht den ganzen Kontakt zu X verliert, weil X Y ja im Prinzip nur helfen möchte.

Immer wieder kommt es aber vor, dass X und Y zusammen sitzen, bei Freunden oder Verwandten, da sie in etwa denselben Kollegenkreis haben. Klar wird da auch manchmal bei einem besonderen Fest einen über den Durst getrunken und X wird dann auch jedes Mal ausfallend gegenüber Y. Das geht dann so weit, dass Y nur einen Satz zu sagen braucht, der von X dann so auseinander genommen wird, dass es gar nicht mehr das war, was Y eigentlich gesagt hat.

Immer wieder kommt es zu Streitereien zwischen X und Y und das eben auch, wenn Y total nüchtern ist, X aber betrunken. Scheinbar trinkt X auch unter der Woche. Es vergeht fast kein Tag, an dem X keinen Grund zum Trinken findet und Y ist sich ziemlich sicher, dass wenn niemand Lust hat, mit X zu festen, X dann alleine Alkohol zu sich nimmt. Dem Mann Z ist das auch bereits aufgefallen, indem er die leeren Weinflaschen unter dem Computer gefunden hat.

Nun stellt sich die Frage: Wie soll sich Y X gegenüber verhalten, wenn jeglicher Versuch X zu helfen scheitert, und als persönlicher Angriff empfunden wird? Sollte Y sich von X generell fern halten und einfach warten, bis X merkt, dass etwas wirklich nicht stimmt und dass Hilfe unbedingt nötig ist? Y hat schon gar keine Lust mehr auf das Theater mit X, findet es aber schade, da es für Y und X auch schon einmal bessere Zeiten gegeben hat, in denen X nicht so reizbar war. Was sollte Y nun am besten machen? Wie würdet ihr euch verhalten, wenn ihr an der Stelle von Y wärt?

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 15.11.2014, 23:26, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Also nach dem ich durch das ganze X und Y durchgestiegen bin, muss ich dazu sagen, dass es natürlich sehr schwer für Y ist, wenn X sich nichts sagen lässt und sein Alkoholproblem auch nicht einsieht. Y kann nicht helfen, wenn X sein eigenes Problem nicht als Problem ansieht. Dann nützt es Y auch nicht, wenn Y X ständig sagt, das X ein Alkoholproblem hat. Schön ist es natürlich nicht für Y, wenn er sich mit anschauen muss, wie X sein Alkoholproblem weiter ausbaut, vor allem, wenn andere Personen, wie zum Beispiel Z, auch schon mitbekommen haben, das X ein großes Problem hat.

Aber, wenn X sich nicht helfen lassen möchte und auch ziemlich gereizt auf das Thema reagiert, wenn Y ihn darauf anspricht, kann Y leider nichts weiter dagegen machen. Ich frage mich auch, warum Y X unbedingt helfen möchte. Immer hin war der Kontakt zu X schon eine Weile nicht mehr vorhanden, weil Y X die Meinung zu dem Problem gesagt hat und X deshalb ziemlich eingeschnappt war. Ich denke, dass jede Person dafür verantwortlich ist, wie er lebt und desgleichen und, wenn man sich nicht helfen lassen will, dann ist das eben so.

Wenn ich persönlich merken würde, dass eine Person aus meinem Bekanntenkreis oder aus meinem Freundeskreis ein Alkoholproblem hat, dann würde ich schon versuchen Hilfestellung zu leisten. Wenn die Person aber meine Hilfe gar nicht annimmt und dazu auch noch sagt, dass die Person gar kein Problem besitzt, dann sind mir eben die Hände gebunden. Wenn ich persönlich unter der Situation leiden würde, dann würde ich nicht versuchen den Kontakt weiterhin aufrechtzuerhalten. Immer hin nützt es mir nichts, wenn ich mit der Person nur Probleme habe und mir am Ende auch noch sagen anhören darf, die ich eventuell gar nicht gesagt oder getan habe.

Ich würde speziell in so einer Situation das Alkoholproblem von dem X nicht als mein Problem ansehen, vor allem, weil die Hilfe abgelehnt wurde und die Einsicht auch nicht da ist. Und damit ich mir das ganze Leid nicht weiterhin mit ansehen müsste und das Leid auch weiterhin nicht ertragen wollen würde, würde ich kurzerhand den Kontakt abbrechen. Vielleicht wird X merken, dass Y den Kontakt dann nicht mehr möchte. Dann wird X irgendwann einmal nachfragen, was denn los ist und Y kann X das Problem konkret erklären. Und entweder ändert X dann sein Verhalten oder Y distanziert sich auch in Zukunft von X. Auch, wenn der Freundeskreis weiter hin fast aus denselben Personen besteht.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Warum hält man denn an dem Kontakt fest, wenn man sich ab einem bestimmten Alkoholpegel nur noch streitet? Ich kann da keinen Grund finden. Selbst wenn man einen gemeinsamen Bekanntenkreis hat, kann man rechtzeitig aufbrechen, um diesen Situationen aus dem Weg zu gehen. Das haben mein Mann und ich zum Beispiel erst vor wenigen Tagen so gemacht. Am Tag drauf haben wir dann auch erfahren, dass es mal wieder zu einem entsprechenden Absturz durch den Alkohol kam.

Ich persönlich würde da nicht erst warten bis man mich dumm anmeckert, sondern die Feier vorher verlassen. Dass sich die trinkende Person nicht helfen lassen will, muss man dann einfach akzeptieren. Zumal es recht normal ist, dass man solche Wahrheiten ablehnt, wenn man sie gesagt bekommt. Das ist ein typisches Verhalten für Suchtkranke.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Wenn ich einen solchen Freund hätte und er trotz gutem Zureden nichts an seinem Problem ändert oder wenigstens versucht sich zusammenzureißen, würde ich den Kontakt ohne Bedauern abbrechen. Was kann eine solche Freundschaft denn noch bieten, wenn man ständig beleidigt wird, wenn der Alkoholpegel zu hoch ist? Und wenn der ständig zu hoch ist, kann auch eine Freundschaft nicht mehr von Bestand sein.

Die Erinnerungen an früher mögen ja schön sein, aber die bleiben einem auch nach dem Kontaktabbruch erhalten und man kann immer daran zurückdenken. Vielleicht fängt sich der Freund ja irgendwann und sieht seine Fehler ein.

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» ninjafan » Beiträge: 1455 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wahrscheinlich habt ihr alle Recht und es ist wirklich klüger, den Kontakt abzubrechen. Ich sehe das mittlerweile genau so. Es bringt ja wirklich niemandem was und vielleicht überlegt sich X ja dann, warum Y den Kontakt abgebrochen hat. Es ist für Y einfach nicht mehr tragbar und bringt im Prinzip Y nur Ärger.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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