T-Mobile USA kämpft mit allen Tricks

vom 25.11.2014, 21:26 Uhr

Es ist eigentlich unfassbar, wie manche Unternehmen arbeiten, um Kunden hinters Licht zu führen. Ich will hier gar nicht zu sehr allein auf die Telekom-Tochter "T-Mobile USA" schimpfen. Aber an dem Beispiel lässt sich zeigen, wie wenig Wertschätzung der Kunde von gewinnorientierten Unternehmen erwarten kann, wenn hier nicht Dritte (also Verbraucherschützer) mahnend die Hand heben.

Wie mittlerweile bei vielen Anbietern üblich, bedeutet eine Daten-Flat nur, dass bis zu einer bestimmten Verbrauchsmenge im Abrechnungszeitraum mit der vollen Geschwindigkeit der Zugang zum Internet gewährleistet wird. Überschreitet der Nutzer das Limit, so bleib es eine Flatrate - aber technisch ausgebremst. Der Kunde bekommt massiv weniger Bandbreite (für das gleiche Geld). Das ist sicher ein Vorgehen, mit dem man sich arrangieren kann und welches aus Sicht der Anbieter nachvollziehbar ist. Leider wird aber dieser Umstand nicht wirklich transparent gemacht bzw. es wird eher "verschämt" auf diese verbrauchsabhängige Drossel hingewiesen.

Einen Schritt weiter geht die T-Mobile USA: hier gibt es Ausnahmen von eben der Drosselung. Zum einen (sinnvoller Weise) sind bestimmte Musikstreaming-Dienste ausgenommen. Das hat für den Kunden den Vorteil, dass später trotz Drosselung eben bei bestimmten Anbietern keine Einschränkungen zu befürchten sind (aber nicht bei allen, was wieder kritisch zu sehen ist). Aber zusätzlich ausgenommen sind beliebte Testapplikationen welche die Bandbreite messen ausgenommen worden! So hat der Kunde praktisch keine Chance, die reale Bandbreite zu messen. Denn die entsprechenden Apps sind nicht von der Drosselung betroffen und liefern immer Traumergebnisse, wohingegen die normale Nutzung längst der Drosselung unterliegt. Hier kann als PDF die entsprechende Mitteilung der US Regulierungsbehörde FCC eingesehen werden.

Ist es nicht unglaublich, mit welchen wirklich fragwürdigen Tricks gearbeitet wird? Es ist doch offensichtlich, dass dieses Vorgehen ausschließlich dazu dient, Transparenz zu verhindern und das Drosseln zu verschleiern. Es gibt keinen wirklich technischen Grund, dem Kunden das Messen der Bandbreite so zu "verbieten" bzw. künstlich dafür zu sorgen, dass die Ergebnisse super sind. Es steht letztlich außer Frage, dass kein Kunde an einem Messwert interessiert ist, der den theoretisch besten Wert anzeigt aber die real verfügbare Bandbreite verschweigt.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Alle Mobilfunkanbieter in den USA sind unverschämt, da ist nicht nur T-Mobile USA ein Lump. In den USA bezahlt man zu 90% extra, wenn man sein Internetvolumen verbraucht hat und trotzdem weiterhin surft. Außerdem wird in den USA auch für eingehende Anrufe kassiert, d. h. es bezahlen beide Parteien.

Auch darf man nicht vergessen, dass die Amerikaner ohne Internet kaum noch auskommen, da verbraucht ein Bürger pro Monat locker 10 GB beim surfen im Internet alleine durch das Smartphone.

» que_Linda » Beiträge: 688 » Talkpoints: 9,25 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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